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Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Titel: Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher
Autoren: Roxanne St. Claire
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Maya immer unterschlagen wird!«
    »Hier werden keine Fakten manipuliert und unterschlagen«, gab Miranda zurück und bemühte sich, trotz der zunehmend aufgeheizten Stimmung gelassen zu bleiben. Einige Zuhörer lachten nervös, zwei waren bereits gegangen. Dr. Rosevich ließ sie nicht aus den Augen, während Adam auf seinem Stuhl herumrutschte und von einem zum anderen blickte.
    Der langhaarige Bronzegott im Hintergrund war verschwunden.
    Der junge Mann mit dem wilden Blick stürmte in den Mittelgang, schlug ein Exemplar ihres Buches auf und las so übertrieben spöttisch daraus vor, dass der Sinn der Worte vollkommen entstellt war.
    Miranda fühlte sich zunehmend unsicher. »Aber so habe ich das doch nicht gemeint – «
    Er schleuderte das Buch zu Boden und wandte sich dann einer Frau zu, die neben ihm stand, um ihr ein Taschenbuch aus der Hand zu nehmen und es in der Luft zu schwenken. Miranda identifizierte es als ein im Selbstverlag erschienenes Pamphlet, das vor Tod und Zerstörung im Dezember 2012 warnte.
    »Das ist die Wahrheit!« Der Fanatiker wirkte plötzlich viel älter und herrischer als der fünfundzwanzigjährige Student, für den sie ihn zunächst gehalten hatte. »Das sind die Fakten! Das ist die Wahrheit und nichts als die Wahrheit!«
    Plötzlich machte er einen Satz nach vorne auf sie zu, und Miranda wich instinktiv zurück. Sie prallte gegen eine menschliche Mauer, schnellte herum und wurde von einer breiten Brust aufgefangen. Weiter oben begegnete sie einem Blick aus bernsteinfarbenen Augen, der jetzt nicht mehr flirtete, sondern todernst war.
    Er packte sie am Oberarm und zog sie vom Lesepult weg. »Sie müssen hier weg. Sofort.« Er hielt sie fest und ging mit ihr auf das Geländer zu, von dem aus man ins Erdgeschoss sehen konnte.
    »Einen Augenblick!« Sie versuchte, sich seinem Griff zu entwinden, doch er ließ nicht locker.
    Stattdessen beugte er sich näher zu ihr. »Ich will Ihnen helfen. Kommen Sie jetzt .«
    Mit Entsetzen im Gesicht kam die Leiterin der Buchhandlung die Treppe hochgerannt. »Was ist los?«, fragte sie außer Atem.
    Der Mann ging an ihr vorbei. »Dr. Lang braucht einen Ort, wo sie sicher ist. Sofort.«
    Ohne weitere Fragen hielt ihm die junge Frau einen großen Schlüsselbund hin. »Mit dem silbernen kommen Sie unten ins Lager. Es ist hinter – «
    Er nahm den Bund. »Ich werde es schon finden.« Mit einem sanften Stoß schob er Miranda an. »Kommen Sie. Los.«
    Sie bekam schließlich ihren Arm frei und sah ihn an. »Wer sind Sie?«
    »In diesem Moment jemand von der Security. Oder wollen Sie lieber bleiben und sich von den Eingeborenen fressen lassen?«
    Ihr Sprachwissenschaftlerhirn meldete sich. Aus seinem Tonfall, seinem Akzent klangen die fernen, fremdvertrauten Laute Australiens, und das passte wunderbar zu ihm. Was für eine Ausstrahlung hatte diese Stimme, jede Silbe war Poesie. Sie blickte über die Schulter und sah den fanatischen Zwischenrufer, der immer noch Parolen skandierte und Flyer in das Publikum warf.
    »Besuchen Sie diese Website«, rief er. »Dort finden Sie die Wahrheit. Lesen Sie, wie Sie das Unvermeidliche umgehen können.« Er unterbrach sich, um Miranda einen hasserfüllten Blick zuzuwerfen.
    Mit der Hand auf dem starken Arm ihres Retters floh sie die Treppe hinunter. Gemeinsam hasteten sie um einen Stapel Lexika herum auf eine Tür zu. Der geheimnisvolle Retter steckte den Schlüssel ins Schloss, stieß die Tür auf und steckte den Kopf hinein, um den Raum zu überprüfen.
    »Alles bestens«, sagte er und schob sie in das viel zu kleine Lager, das vom Boden bis zur Decke mit Kartons vollgestellt war und in dem es nach frisch gedruckten Büchern roch. »Hinein mit Ihnen.«
    Würde er sie dort zurücklassen und einschließen? Die aufkommende Panik legte sich sofort wieder, als er in den Raum trat und die Tür hinter sich schloss.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er, und aus seiner melodiösen Stimme klang unverhohlen die Sorge.
    Sie nickte. Alles würde gut werden, sobald ihr Herz nicht mehr wie wild gegen ihre Rippen schlug. »Mir geht’s gut. Ich hätte … ich hätte nie … « Sie atmete laut aus und versuchte, die Schultern zu entspannen. »Danke. Ich hätte nie mit so etwas gerechnet.«
    Er führte sie zu einem gebrochenen Plastikstuhl. »Ein ziemlich schräges Publikum, das Sie da anziehen.«
    Sie setzte sich. »Ich hätte nie gedacht, dass die Spinner hier auftauchen.«
    »Die Spinner? Wer sind die?«
    Sie sah zu ihm hoch – ziemlich
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