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Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Titel: Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher
Autoren: Roxanne St. Claire
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könnte. Es gibt keinen Beweis dafür, dass der einundzwanzigste Dezember 2012 der letzte Tag der Menschheit sein könnte.«
    Sie wagte wieder einen verstohlenen Blick auf den Mann im Hintergrund. Was machte er hier? Wissenschaftler waren normalerweise nicht mit einem Körper gesegnet, der gut in den Kriegertempel von Yucatan passen würde, oder mit goldbraunem Haar, das sich bis zum Kragen lockte und ein kantiges, unrasiertes Kinn umrahmte. Sie trugen Brillen auf der Nase, nicht goldene Kreolen im Ohr.
    Und sie sahen Frauen nicht so an wie er.
    Miranda fiel auf, dass Dr. Rosevich und dann auch Adam ihrem Blick folgten. Na super. Sie hatten sie dabei erwischt, wie sie den Kerl da hinten nach Strich und Faden auseinandergenommen hatte.
    Es gab Leute, die nicht wollten, dass sie mit ihrer These an die Öffentlichkeit ging, Spinner, die das nahe Ende der Welt für sicher hielten und die Schlussfolgerungen in ihrem Buch nicht nur für falsch, sondern für schädlich hielten und am liebsten gesehen hätten, dass sie damit baden ging.
    Vielleicht versuchten die, ihre Lesung mithilfe dieses breitschultrigen, langhaarigen Beau mit Zauberaugen zu sabotieren, damit sie die Übersicht verlor und sich in aller Öffentlichkeit blamierte.
    Mit diesem Kerl würde die Strategie jedenfalls voll aufgehen.
    Er schwang seine honigfarbene Mähne zurück, und das Licht fing sich glitzernd an seinem linken Ohr. Mit schief gelegtem Kopf hob er einen Mundwinkel und warf ihr einen äußerst eindeutigen Blick zu, der sie augenblicklich zum Schmelzen brach te.
    Unfassbar – er flirtete mit ihr. Und sie … hatte vergessen, was sie sagen wollte. Vollkommen.
    Sie überspielte die Unsicherheit mit einem Schluck Wasser aus ihrem Glas. Das ist nicht der Zeitpunkt, um mit Göttern aus schimmernder Bronze zu flirten .
    »Es wurde viel über die Lange Zählung der Maya geredet und deren Berechnungen, die mit dem einundzwanzigsten Dezember 2012 endet«, las sie weiter. »Es wurde viel darüber geredet, dass dieses Datum astronomisch mit dem Ende des dreizehnten Baktun in der Langen Zählung übereinstimmt. Andererseits – «
    »Es wurde viel darüber geredet, weil es wahr ist!«, rief der junge Mann, der gehustet hatte, und sprang auf.
    Eine Frau hinter ihm stand ebenfalls auf. »Genau! Millionen von Menschen glauben, dass Sie der Welt einen Bärendienst erweisen, indem Sie leugnen, dass 2012 von astronomischer Bedeutung sein wird … dass etwas von dort oben« – sie deutete Richtung Himmel – »hier unten einschlagen wird.«
    »Dann können ab sofort Millionen von Menschen aufhören, sich Sorgen zu machen«, sagte Miranda ruhig und wandte sich wieder ihrem Buch zu. »Der Maya-Kalender nimmt Bezug auf einen bestimmten Punkt in der Zeit, den die komplexe Maya-Kosmologie nach heutigem Wissensstand als Ursprung der Zeit an sich betrachtete. Allerdings– «
    »Sie kannten den Anfang, und sie kannten das Ende. Wieso ignorieren Sie das einfach?« Der blasse junge Mann zeigte mit dem Finger auf sie, und seine blauen Augen flackerten wie Gasflammen.
    »Nun, wenn Sie die Maya-Schriftzeichen so lesen könnten wie ich – «
    »Ich kann Maya-Schriftzeichen lesen!«, behauptete er. »Sie besagen, dass die Welt am einundzwanzigsten Dezember 2012 untergehen und nur eine Gruppe Auserwählter überleben wird!«
    »Das stimmt!«, meldete sich ein weiterer Student. »Die Menschen werden Ihretwegen alle sterben, bloß weil Sie sich an Ihren Hirngespinsten bereichern wollen!«
    Der Mann im Hintergrund bewegte sich leicht und behielt die Zwischenrufer aufmerksam im Auge.
    Miranda lächelte Dr. Rosevich verunsichert an und versuchte, aus dem Gedächtnis weiterzulesen, da ihr die Buchstaben vor den Augen tanzten.
    »Was, wenn Sie sich irren?«, fiel ihr der junge Mann mit dem fanatischen Flackerblick ins Wort.
    Eine junge Frau, jung genug, um als Erstsemester an Mi randas Einführung in die Kulturgeschichte teilzunehmen, mischte sich ein. »Die Menschen haben ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren. Sie setzen Leben und Sicherheit der Bevölkerung aufs Spiel. Die Regierung muss etwas unternehmen, und als Erstes sollte sie blinden Optimismus und Dummheit verbieten!«
    Jetzt standen in der zweiten Reihe noch mehr auf, und Miranda lief ein kalter Schauer den Rücken hinunter.
    »Wissen Sie, was Sie in Wahrheit verkaufen?«, rief eine andere junge Frau. »Ein trügerisches Gefühl von Sicherheit!«
    »Sie unterschlagen die Fakten, genauso wie die ganze Geschichte der
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