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Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Titel: Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher
Autoren: Roxanne St. Claire
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»Ich weiß.«
    Als sie über die Schulter blickte, begegnete sie dem deprimierten Blick ihres Vaters.
    »Es tut mir so leid, Randy«, sagte er. »Ich werde tun, was in meiner Macht steht, um dir zu helfen.«
    Miranda war vollkommen klar, wer von beiden sich durchgesetzt hatte, um die Wahrheit vor ihr zu verbergen. Eines Tages würde sie ihrer Mutter beweisen, dass das ein Fehler gewesen war.
    »Wird Lucy auch helfen?«, wollte sie von Adrien wissen.
    »Absolut. Ich bin sicher, sie wird jemanden damit betrauen, die Liste abzuarbeiten, die ich begonnen habe, und Jack ist bereits auf der Suche nach dem Whitaker-Baby.«
    »Dann lass uns jetzt sofort wieder in diesen Flieger steigen und nach South Carolina fliegen. Vielleicht lässt sich Eileen Stafford ja vom Klang meiner Stimme aus dem Koma wecken. Vielleicht hat sie uns noch mehr zu erzählen.« Miranda neigte sich zurück und lächelte Adrien an. »Ich weiß, das ist ziemlich impulsiv, aber es fühlt sich richtig an.«
    »Das Gefühl kenne ich.« Er hob ihr Kinn und küsste sie auf die Stirn.

25
    Das Sonnenlicht wirkte unnatürlich hell an diesem Ort mit seinen grauen, von Stacheldraht umzogenen Betongebäuden. Die wärmenden Strahlen fielen in den Fond der Limousine, wo Miranda saß und dabei zuhörte, wie sich Jack Culver in näselndem New Yorker Akzent und Adrien mit seinem australischen Zungenschlag über Eileen Staffords verpfuschtes Verfahren unterhielten.
    Die ganze Reise war ihr surreal erschienen, von dem Moment an, als sie in Columbia angekommen waren und den großen, zerzaust wirkenden Ex-Cop trafen, der einst Adrien das Leben gerettet hatte. Er hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit sie gleich am nächsten Tag die Camp-Camille-Strafvollzugsanstalt besuchen konnten, wo irgendwo in den Tiefen des Krankentraktes die Frau wartete, die ihr das Leben geschenkt hatte.
    Besser gesagt – die drei Babys das Leben geschenkt und sie sich dann hatte wegnehmen lassen. Die acht Monate nach der Geburt wegen Mordes an einer anderen Gerichtsangestellten vom Charleston County Courthouse festgenommen worden war. Sie war tatsächlich in jener Gasse gewesen, denn ihre Fingerabdrücke waren auf dem Friedhofstor gefunden worden. Die Mordwaffe hatte offen in ihrem Wagen gelegen. Sie hatte kein Alibi vorweisen können und war am Tag vor der Tat dabei beobachtet worden, wie sie mit dem Opfer eine Auseinandersetzung hatte.
    Und doch war Jack überzeugt, dass die Anklage falsch und Eileen Stafford unschuldig war.
    Adrien, der auf dem Beifahrersitz saß, blätterte Jacks Notizen durch, stellte Fragen oder machte Bemerkungen dazu. »Wie erklärst du dir, dass sie die Mordwaffe hatte?«
    Jack grub seine Hand in das dichte schwarze Haar, das ihm über den Kragen fiel und seine Wangen einrahmte, die seit mindestens zwei Tagen keinen Rasierer gesehen hatten. Seine Stoppeln wirkten nicht so attraktiv und gepflegt wie bei Adrien, eher machte er den Eindruck eines Mannes, der manchmal die grundlegenden Dinge vergaß. »Jemand hat sie ihr untergeschoben.«
    »Sehe ich ihr ähnlich?«, fragte Miranda unvermittelt. Es kümmerte sie nicht, dass sie damit zeigte, dass sie der Unterhaltung überhaupt nicht folgte.
    Jack warf ihr im Rückspiegel einen Blick zu. »Schwer zu sagen. Sie hat keine Haare mehr, und ihr Gesicht ist völlig ausgezehrt. Ihre Augen sind auch blau, aber heller als Ihre.«
    »Möchtest du ein Foto sehen, Miranda?«, schlug Adrien vor. »Ich habe hier eines vom Prozess.«
    Sie nahm das Hochglanzbild entgegen, und ihre Hände berührten sich.
    »Alles okay, Kleines?«, erkundigte er sich und streichelte mit seinem Daumen über ihren.
    Sie nickte. »Alles okay. Ich bin so weit.«
    Sie hatten die Nacht in einem Hotel außerhalb von Columbia verbracht und waren fast bis zum Morgengrauen wach gewesen. Sie hatten sich geliebt und dann für die letzten Stunden in enger Umarmung Schlaf gefunden. Als Miranda am Morgen wach geworden war, hatte sie ein Gefühl von innerer Ruhe und Entschlossenheit empfunden. Sie hätte diese Reise mit niemand anderem als mit Adrien machen wollen. Und das erschien ihr als die seltsamste Empfindung von allen.
    Sie war drauf und dran, sich ernsthaft in ihn zu verlieben.
    Sie nahm das Bild und drehte es ins Licht, um in den Zügen dieser Frau Gemeinsamkeiten zu finden, irgendetwas, das sie beide verband.
    Doch statt sich selbst in dem Gesicht wiederzuerkennen, sah sie … Stärke. Eine Stärke, die Miranda von sich nicht kannte. Eine innere Kraft, die
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