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Bullet Catcher - Ben

Bullet Catcher - Ben

Titel: Bullet Catcher - Ben
Autoren: Roxanne St. Claire
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nennen kann.«
    »Himmel, ist ein undatierter, handschriftlicher Verkaufszettel jetzt eine Straftat?«
    Er kniff seine unglaublich dunklen Augen zusammen und sah sie an, als sei ihre Nachlässigkeit eine persönliche Beleidigung.
    »Vor ungefähr einer Woche«, sagte sie schnell.
    »Wie hat sie bezahlt?«
    »In bar.«
    »Scheiße«, murmelte er. Endlich wich er zurück, schien aber immer noch den ganzen Raum einzunehmen und den Sauerstoff herauszusaugen. »Ich nehme nicht an, dass sie das Bargeld noch haben, in einem …« Er deutete mit dem Kopf auf die Quittungsdose. »… Kaffeebehälter mit der Aufschrift ›Bares‹.«
    Tatsächlich trug er die Aufschrift
Paris.
»Den können Sie nicht haben«, platzte sie heraus.
    Er starrte sie an, und sein Schweigen sagte mehr als jede Aufforderung.
    »Nein«, beharrte sie und stampfte beinahe mit einem Schlammstiefel auf, während Furcht und Zorn in ihr arbeiteten. Würde sie zweimal an einem Tag ausgeraubt werden? »Und es ist mir egal, ob Sie der Präsident der Steuerbehörde sind, Mr Staatstyp. Sie werden dieses Geld
nicht
bekommen. Nicht jetzt, wo jede einzelne meiner einträglichsten Rosen weg ist.«
    Er wich noch einmal ein oder zwei Zentimeter zurück. »Hören Sie, das mit den Blumen tut mir leid, aber …«
    »Nicht so leid, wie es mir tut. Ich hoffe, wer immer sie gestohlen hat,
isst
die verdammten Dinger. Das würde ihm recht geschehen.«
    In seinen Augen blitzte plötzliches Interesse auf. »Warum?«
    »Weil diese kleinen, hübschen Lollis so giftig sind, dass ein halber Teelöffel davon auf Ihrem Frühstückstoast Sie umbringen würde.«
    »Was?«

Kapitel 2
    Ben runzelte die Stirn, er war sich nicht sicher, ob er richtig gehört hatte. Daisy Duke sprach mit einem starken, singenden, südlichen Akzent und trug verwirrend kurze Latzhosen, die einen Körper bedeckten, wie er ihn noch nie zuvor bei einer Gärtnerin gesehen hatte.
    »Sie sind giftig?«
    »Tödlich.« Sie kippte den Schirm der Baseballkappe zurück und gab ihm Gelegenheit, ein Aufblitzen in ihren leuchtend blauen Augen und einen Schmutzfleck zu sehen, der nicht ganz die goldenen Tupfer ihrer Sommersprossen verbarg. »Wenn man sie isst, was ich meinen Kunden im Allgemeinen nicht empfehle.«
    Er zwang sich, seine Aufmerksamkeit von den Sommersprossen und den Augen – und dem schönen Gärtnerinnenkörper – abzuwenden, um zu verstehen, was sie ihm da sagte. Nachdem Ben eine SMS erhalten hatte, die ankündigte, dass eine Mordwaffe hinter der Absperrung platziert worden war, hatten sie dort nichts als einen Strauß Rosen gefunden – und dieser Strauß war
tödlich
?
    »Haben Sie die Toxizität mit ihr erörtert?«
    »Sie meinen, ob ich ihr gesagt habe, dass die Blumen giftig sind?« Sie stemmte die Fäuste auf ihre schmalen Hüften, eine Haltung, die eine süße kleine Taille und Schweißflecken auf einem dünnen Baumwolltop zum Vorschein brachte. »Warum zum Teufel sollte ich das tun?«
    »Aber Sie erinnern sich an sie und könnten sie genau beschreiben?«
    »Möglicherweise.«
    »Was hat sie gefahren?«
    »Ein Auto.« Als sie seinen Blick sah, trat sie einen Schritt zurück. »Ich kenne mich mit Automarken nicht aus. Schick. Wie Ihres.«
    »Ein Auto, das vermutlich ein Navi hatte.« Warum also hatte sie nach dem Weg gefragt?
    »Ich habe nicht hineingeschaut.«
    »Aber sie hat nach dem Weg gefragt und dabei giftige Blumen gekauft.« Das ergab nicht den geringsten Sinn. »Hat sie sofort nach den Blumen gefragt, oder haben Sie erwähnt, dass Sie diese Sorte kultivieren?« Er schaute sich in dem kleinen Holzschuppen um, der mehr Werkstatt als Verkaufsraum war – und bequemerweise abseits ausgetretener Pfade und ohne Überwachungstechnik, was jemandem, der entschlossen war, seine Spuren zu verwischen, gut in den Kram passen würde.
    Sein Bauch kribbelte, als hätte dieses entzückende kleine Bauernmädchen soeben einen Feuerwerkskörper darin entzündet.
    »Sie hat in der Tat sofort gefragt, ob ich
Black Cherries
habe, und ich erinnere mich noch daran, dass ich das seltsam fand.«
    »Nicht seltsam, wenn sie ihre Hausaufgaben gemacht hat«, sagte er. Er dachte laut und setzte bereits die Puzzleteile zusammen. »Nicht seltsam, wenn sie auf der Suche nach etwas Tödlichem war und keine Spur hinterlassen wollte.«
    »Heiliger Strohsack!« Plötzlich weiteten sich diese himmelblauen Augen, und der Mund darunter formte ein perfektes »Oh«, das die Spitze einer rosigen Zunge offenbarte. Er vermutete, dass sie
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