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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2
Autoren: Der magische Dolch
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hatte, aus dem Mund und warf ihn beiseite. »Dag! Du lebst! « Er zügelte das Pferd und starrte auf die Schlinge, dann auf Fawn, die schüchtern hinterherkam. »Wie siehst du denn aus! Niemand hat was von einem gebr o chenen Knochen gesagt! Jetzt auch noch der rechte Arm, bei den verlorenen Göttern. Wie kriegst du damit überhaupt noch was getan? «
    Dag begrüßte ihn mit einem nichtssagenden Nicken, auch wenn er ein wenig dabei lächelte. »Ich hatte ein w e nig Hilfe. «
    »Ist das dein Bauernmädchen? « Der Wachposten star r te Fawn an, als wären Bauernmädchen eine Erscheinung aus einem Lied, genau wie tanzende Bären. »Mari Rotdrossel glaubte schon, du wärst von einer Horde wüte n der Landleute kastriert worden. Fairbolt ist außer sich, deine Mutter hält dich für tot und gibt Mari die Schuld daran, und dein Bruder beklagt sich, dass er bei dem Lärm nicht arbeiten kann. «
    »Oh «, meinte Dag mit kraftloser Stimme. »Maris Streife ist vo r zeitig zurückgekehrt, oder? «
    »Gestern Nachmittag. «
    »Zeit genug für jeden, um nach Hause zu kommen und Tratsch zu verbreiten, wie ich sehe. «
    »Du bist das Gespräch des Sees. Wieder einmal. « Der Posten blinzelte und drängte sein Pferd näher heran, bis Feuerschopf warnend – oder zumindest missgelaunt – wieherte. Fawn e r kannte, dass der Mann einen klaren Blick auf ihr linkes Han d gelenk zu erhaschen suchte. »Den ganzen Tag über haben mir alle möglichen Leute dringliche Botschaften aufgegeben, die ich sofort an dich weiterleiten soll, sobald ich dich sehe. Fairbolt, Mari, deine Mutter – obwohl sie darauf besteht, dass du tot bist, wohlgemerkt – und dein Bruder, sie alle wollen dich u n bedingt als Erstes sehen. « Er grinste, während er diese unmögliche Fo r derung weiterleitete.
    Dag war nahe dran, befand Fawn, einfach nur den Kopf auf die Mähne seines Pferdes zu legen und sich gar nicht mehr zu b e wegen. »Willkommen zu Hause, Dag «, murmelte er. Aber stat t dessen richtete er sich gerade auf und wendete Feuerschopf, bis der Wallach neben Holde ging. Er beugte sich zu Fawn hinüber und meinte: »Roll mir den Ärmel hoch, Fünkchen. Sieht aus, als bekämen wir einen heißen Nachmittag. «

2. Kapitel
     
    Die Brücke, die der junge Mann bewachte, war aus einfach zurechtgehauenem Holz gezimmert, lang und nie d rig und breit genug, dass zwei Pferde Seite an Seite g e hen konnten. Fawn reckte neugierig den Hals, als sie mit Dag hinüberritt. Das trübe Wasser unter ihnen war we i testgehend von Seerosenblättern und Wasserpest ve r deckt. In einiger Entfernung paddelten ein paar Stockenten ziellos zwischen den Rohrkolben am Ufer ei n her. »Ist das ein Fluss oder ein Ausläufer des Sees? «
    »Ein wenig von beidem «, erklärte Dag. »Einer der Zuflüsse mündet gleich dort drüben in den See. Aber die Wasserfläche verbreitert sich von hier aus nach beiden Seiten. Willkommen auf der Insel der zwei Brücken. «
    »Gibt es hier zwei Brücken? «
    »Eigentlich drei, aber die dritte führt auf die Stuteni n sel. Die zweite Brücke zum Festland liegt am westlichen Ende, etwa zwei Meilen in diese Richtung. Dies hier ist die schmälste Stelle des Wassers. «
    »Wie ein Wassergraben? «
    »Im Sommer gleicht es sogar sehr einem Wassergr a ben. Die ganze Inselkette reiht sich von hier an auf und kann an dieser Stelle verteidigt werden, wenn eine Ve r teidigung nötig wird. Nach einem längeren Frost haben wir hier eher einen Eisdamm, aber zu diesem Zeitpunkt halten sich die meisten von uns im Winterlager an der Bärenfurt auf. Dort findet man dann tatsächlich eine Furt vor, allerdings kaum jemals einen Bären. Dieses Lager liegt auf einigen niedrigen Hügeln, s o weit wir hierzula n de eben Hügel haben. Leute, die noch nie aus dieser Provinz herausgekommen sind, halten es jede n falls dafür. «
    »Wurdest du hier geboren oder dort? «
    »Hier. Allerdings eher spät im Jahr. Wir hätten schon längst im Winterlager sein sollen, aber meine Ankunft sorgte für Verz ö gerungen. Mein erstes von vielen Verg e hen. « Er lächelte dünn.
    Trotz des flachen Landes und der lichten Wälder gab es z u nächst nur wenig zu sehen, während sie der gewu n denen Straße folgten. Feuerschopf scheute ein wenig, als eine Schar Truthä h ne vor ihnen die Straße kreuzte. Die Truthähne reagierten mit offensichtlicher Geringschätzung und verschwanden im Unte r holz. Hinter der näch s ten Kurve lenkte Dag sein Pferd an den Wegesrand, und auch Fawn verharrte,
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