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Buddhas Anleitung für eine glückliche Partnerschaft

Buddhas Anleitung für eine glückliche Partnerschaft

Titel: Buddhas Anleitung für eine glückliche Partnerschaft
Autoren: Gräfe und Unzer <München>
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dass in ihrer Beziehung plötzlich alles gekippt sei und nichts mehr so wäre wie am Anfang. Nach ein paar intensiven und ihrer Meinung nach glücklichen Monaten mit ihrem Freund fühlte sie sich von ihm zunehmend überfordert. Er wollte, dass sie nur noch für ihn da sei, wurde eifersüchtig, wenn sie telefonierte und ihm nicht ihre gesamte Aufmerksamkeit schenkte. Schließlich drohte er damit, sie zu verlassen. Da sie große Angst hatte, ihn zu verlieren, versuchte sie, seinen Forderungen möglichst gerecht zu werden, konnte jedoch irgendwann nicht mehr schlafen und fühlte sich innerlich vollkommen leer, wie ausgebrannt.
Das Kennzeichen wirklicher Liebe
    Für gewöhnlich wollen wir, dass der andere sieht, wie großartig wir sind, wie liebevoll, intelligent, attraktiv und fürsorglich. Wir geben vor zu lieben, sind zärtlich und verständnisvoll, doch wir wollen Lob, Anerkennung und Streicheleinheiten dafür. Wie schon gesagt: Das ist ein Handel, keine Liebe. Wirkliche Liebe bezeichnet eine tiefe Zuneigung ohne Bedingungen, frei von Fixierung, Anhaften, Besitzanspruch, Hoffnung und Furcht. Sie ist nährend und beglückend für alle Beteiligten. Da sie bedingungslos ist, nimmt sie nicht ab, wenn sich die Umstände ändern. Wird in einer Partnerschaft diese Form der Liebe gelebt, entstehen Vertrauen, Entspannung und Entfaltungsmöglichkeiten. Wir können innerhalb der Beziehung wachsen, weil wir den Raum des jeweils anderen nicht beschneiden. Denn wir verspüren den tiefen Wunsch, dass es dem Geliebten oder der Geliebten gut gehen möge, und wollen unseren Beitrag dazu leisten.
    Der Partner wird geliebt, wie er ist, anstatt nach eigenen Traumbildern zurechtgestutzt zu werden. Diese wahre Liebe wertet nicht, manipuliert nicht, will nichts haben und bekommt trotzdem. Sie gibt, ohne jemals weniger zu werden, sie ist offen und ohne Hintergedanken. Eine solche bedingungslose, nährende Liebe zu leben, darum geht es im Buddhismus. Es ist eine Liebe, die aus sich selbst heraus allen Beteiligten Glück und Wohlbehagen schenkt und selbst Außenstehende inspiriert und bereichert.
    Wie kann in einer Paarbeziehung diese Form der Liebe kultiviert werden, die frei von Fixierung und Anhaftung ist? Ist Letztere nicht der Kitt, der die Partnerschaft überhaupt zusammenhält? Sind somit Buddhismus und Beziehung nicht zwei unvereinbare Dinge? Nein, denn solange wir nicht erkennen, dass wir Fixierung und Anhaftung mit Liebe verwechseln, kommen wir aus dem Kreislauf unserer Beziehungskrisen, Missverständnisse, quälenden Gefühle und leidvollen Zustände nicht heraus. Mithilfe des Buddhismus lernen wir, wirklich zu lieben, und erfahren unseren inneren Reichtum, das Gefühl der inneren Fülle und des Überschusses.
    »Wenn wir nur die guten Seiten eines Menschen mögen, dann ist es nicht Liebe.«
    [ Thich Nhat Hanh | vietnamesischer Meditationsmeister ]
    Paarbeziehung als Weg persönlicher Entwicklung
    So wie ein Samen einen nährstoffreichen Boden, ausreichend Licht und Wasser braucht, um zu gedeihen, braucht auch eine Beziehung fruchtbare Bedingungen, um sich bestmöglich zu entwickeln.
    Diese Bedingungen herzustellen, ist ein Weg persönlicher Entwicklung. In dem Maße, wie wir unsere eigenen uns innewohnenden Qualitäten entwickeln, wird sich auch unsere Partnerschaft entfalten. Es wird uns immer leichter fallen, unseren Teil dazu beizutragen, einen geeigneten Boden für Austausch, Vertrauen, Nähe und Liebe herzustellen.
Achtsamkeit – der erste Schritt zu uns selbst
    Wie oft verrichten wir im Alltag Dinge, ohne ihnen einen Funken Aufmerksamkeit zu schenken. Plötzlich ist es Abend, der Fernseher läuft, und der vergangene Tag liegt wie im Nebel verborgen hinter uns, ist einfach vorbei, ohne dass eine Essenz übrig bleibt. Wieder ein Tag, den wir nicht gelebt haben. Diese innere Haltung der Unaufmerksamkeit zeigen wir auch häufig in unserer Beziehung. Vielleicht leben wir schon lange zusammen, haben uns aneinander gewöhnt wie an die guten alten Möbelstücke in unserer Wohnung. Unser Partner ist halt da, steht mit uns auf, putzt sich neben uns die Zähne im Bad, frühstückt mit uns, dann gibt es einen kurzen, routinierten Abschiedskuss, während wir in Gedanken bereits bei der Planung unseres Tages sind. Sie denken nun vielleicht: »Das ist eben der Alltag, so ist es doch ganz gemütlich und sicher.« Wenn wir aber einmal genauer hinspüren, merken wir, dass das Leben und das Prickeln aus unserer Beziehung schon lange
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