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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels
Autoren: S Leather
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sofort gefeuert. Man darf bei der Arbeit nicht trinken, nicht rauchen und nicht einmal ein Sandwich am Schreibtisch essen. Was denken die eigentlich? Dass wir keine vernünftige Polizeiarbeit leisten, wenn wir trinken und rauchen?«
    » So läuft es nun mal«, stimmte Nightingale ihm zu. » Der Gouvernantenstaat.«
    » Noch fünf Jahre, und ich bin hier weg«, meinte der Superintendent. » Dann hab ich meine dreißig Jahre rum. Volle Pension.«
    » Es ist nicht mehr derselbe Job wie früher«, sagte Nightingale.
    Der Superintendent nickte seufzend. » Sie haben nie ein wahreres Wort gesprochen«, gab er zurück. » Aber sagen Sie mir mal eines. Haben Sie diesen Kinderschänder aus dem Fenster geworfen? Das Band ist aus, also von Mann zu Mann, von Kripobeamten zum ehemaligem Sondereinheitspolizisten– Sie haben ihn rausgeschmissen, oder?«
    Nightingale schnippte Asche auf den Asphalt. » Angeblich«, sagte er.
    » Verschonen Sie mich mit diesem ›Angeblich‹-Scheiß«, entgegnete der Superintendent. » Falls Sie es getan haben, haben Sie meine Sympathie. Ich habe drei Kinder. Die sind zwar inzwischen alle erwachsen, aber Gott helfe trotzdem jedem, der ihnen auch nur ein Haar krümmen will. Was ist mit Ihnen, Nightingale? Haben Sie Kinder?«
    » Ich war nie verheiratet«, antwortete Nightingale. » Ich habe nie eine Frau kennengelernt, die mich lange genug ausgehalten hat, um schwanger zu werden.«
    » Ja, ich kann mir vorstellen, dass man sich an Sie gewöhnen muss.« Er lachte und inhalierte Rauch.
    » Wann bekomme ich meine Klamotten zurück?«, fragte Nightingale. » Ich fühle mich in diesem Papieranzug wie ein ziemlicher Trottel.«
    » Falls Ihre Kleider Beweismittel sind, bekommen Sie sie nie zurück«, antwortete der Superintendent. Er grinste. » Ich verstehe das Problem gar nicht– Weiß steht Ihnen.« Er stieß mit der Zigarette nach Nightingales Brust. » Ob diese Dinger wohl feuersicher sind?«
    Nightingale sprang zurück. » Das ist überhaupt nicht komisch«, sagte er und wischte Asche weg.
    Der Superintendent warf seine Kippe auf den Boden und trat sie mit dem Fuß aus. » Dieser Tipp, dass Connie Miller Ihre Schwester sei. Woher stammt der?«
    » Von einem Freund«, antwortete Nightingale.
    » Wie konnte er nur so falschliegen?«
    Nightingale schüttelte den Kopf. » Dasselbe habe ich mich auch schon gefragt.«
    » Was ist das für ein Freund? Ist er Polizist?«
    » Robbie Hoyle. Inspector bei der TSG .«
    » Bei der Sondereinheit für Öffentliche Ordnung? Die schwere Truppe, ja?«
    » Ja. So könnte man es wohl sagen. Aber er war außerdem auch Polizeivermittler. Genau wie ich.«
    » Ich brauche Inspector Hoyles Telefonnummer.«
    Nightingales Augen verengten sich. » Warum?«
    » Um Ihre Geschichte zu überprüfen«, antwortete der Superintendent. » Wenn er bestätigt, dass er Sie auf eine Suche ins Blaue hierher geschickt hat, entlastet Sie das.«
    » Ich brauche nicht entlastet zu werden«, erwiderte Nightingale. » Sie hing schon dort, als ich das Haus betrat.«
    » Und wenn Inspector Hoyle sagt, dass er Sie in dieses Haus geschickt hat, erklärt das Ihre Anwesenheit dort. Ohne seine Bestätigung waren Sie immer noch zur falschen Zeit am falschen Ort.«
    Nightingale zog an seiner Zigarette. » Ich weiß nicht recht, ob Robbie mir Rückendeckung geben würde.«
    » Er hat die Verbrecherdatenbank missbraucht, oder?«
    Nightingale schnippte seine Kippe weg. » Robbie ist tot«, sagte er.
    » Was ist passiert?«
    » Verkehrsunfall«, antwortete Nightingale. » Ein dummes, sinnloses Unglück. Er hat mit dem Handy telefoniert und ist einem Taxi vor die Räder gelaufen.«
    » Das tut mir leid«, sagte der Superintendent. » Haben Sie sonst noch jemandem gesagt, dass Sie nach Abersoch reisen, um Connie Miller zu besuchen?«
    Nightingale nickte. » Meiner Assistentin. Jenny McLean.«
    » Und wo befindet die sich im Moment?«
    » In London. Sie hält dort die Stellung.«
    » Und wenn ich diese Jenny McLean anrufen würde, würde sie Ihre Geschichte bestätigen?«
    » Sie wusste über meine Reise nach Abersoch und ihren Grund Bescheid, ja. Sie hat mir auch geholfen, die Adresse zu finden.«
    Der Superintendent runzelte die Stirn. » Warum denn das?«
    » Ich wusste nur den Vornamen. Constance. Und die Stadt. Abersoch. Jenny hat mir geholfen, die Adresse herauszubekommen. Sie kennt sich mit Datenbanken aus.«
    » Und sie wird das alles bestätigen, oder?«
    » Das hoffe ich«, antwortete Nightingale. »
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