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Bruderkampf

Bruderkampf

Titel: Bruderkampf
Autoren: Alexander Kent
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Auge vorbei. »Und auf das Schiff!«
    Bolitho trank und verschränkte die Hände auf dem Rücken.
    Selbst diese unbewußte Geste weckte in Herrick scharfe Erinnerungen an jaulende Schüsse, das Krachen und Donnern der Schlacht und an einen Bolitho, der wie tief in Gedanken versunken auf dem Achterdeck auf und ab schritt.
    »Und Sie, Sir? Was werden Sie anfangen?«
    Bolitho zog die Schultern hoch. »Wahrscheinlich werde ich Grundbesitzer. Und Friedensrichter wie mein Vater.« Er schaute zu der Ahnengalerie hinauf. »Aber vorerst warte ich. Auf ein neues Schiff.«
    Die Tür öffnete sich, und ein Mann in grüner Schürze fragte: »Brauchen Sie noch Wein aus dem Keller, Kapitän?«
    Herrick sprang auf. »Mein Gott, Allday!« Allday grinste befangen. »Aye, Mr. Herrick. Ja, ich bin's wirklich.«
    Bolitho sah von einem zum anderen. »Nach Stockdales Tod hat Allday mir gesagt, daß er seine Meinung geändert hat und den Dienst nicht quittieren will.« Er lächelte traurig. »Ergibt es sich also, dann gehen wir zusammen zurück auf See.«
    Bolitho griff nach dem Degen und wiegte ihn in Händen.
    »Wenn es soweit ist«, sagte er über die Schulter, »werde ich einen guten Ersten Offizier brauchen, Thomas.« Er drehte sich um und suchte Herricks Augen.
    Herrick spürte, wie die seinen Körper durchflutende Wärme allen Zweifel und jedes Gefühl des Verlorenseins fortschwemmte. Er hob das Glas. »Es ist nicht weit bis Kent, Sir. Ich werde bereit sein, wenn Sie mich rufen.«
    Bolitho wandte sich ab und beobachtete den gegen die Fenster peitschenden Schnee. Dann blickte er eine Weile zum grauen Himmel und zu den fliegenden Wolken empor und bildete sich ein, daß er den Wind durch die Wanten und die Takelage pfeifen hörte, begleitet vom Zischen der Gischt, die über die Reling und das Schanzkleid spritzte. Er drehte sich zu Herrick und Allday um und sagte fest: »Kommen Sie, Thomas.
    Wir haben noch über vieles zu reden.«
    Sie gingen ins Eßzimmer. Allday sah ihnen nach, ehe er mit einem Lächeln den Degen sorgsam wieder in die Lade zurücklegte.
    Ende
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