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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann
Autoren: Dale Brown
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haben. Das ist nicht wahr. Es ist nicht gut für mein Gehör. Es ist nicht gut für mein Haar. Ich kenne die wahre Situation und glaube, dass Russland grausamer sein muss … Wir werden uns wehren und Waffen gebrauchen – nicht nur nukleare. Wir werden euch in den Ärmelkanal werfen. Wir werden all die Verfechter der Menschenrechte in den Tunnel zwischen London und Paris treiben und sie dort einmauern.
    Wladimir Schirinowski russischer ultranationalistischer Politiker 7. April 2000 (Reuters)

Prolog
Blair House, Washington, D.C. 20. Januar 2001
    »Also, was zum Teufel machen sie dort drinnen?«, flüsterte der Protokollführer des Obersten Bundesgerichtshofs der Vereinigten Staaten aufgeregt. Er klopfte erneut an die Tür der Truman Quarters, der größten Gästesuite im Blair House. Hinter ihm warteten der Präsident des Obersten Bundesgerichts sowie mehrere seiner Mitarbeiter, Secret-Service-Agenten und Personal des Blair House. Wem zum Teufel konnte es einfallen, den Gerichtspräsidenten und den größten Teil des Rests der Welt hier warten zu lassen?
    Einige Sekunden später öffnete der gewählte, aber noch nicht ins Amt eingeführte Präsident selbst die Tür. »Bitte treten Sie ein, Gentlemen«, sagte er mit seinem ständigen halben Lächeln auf dem Gesicht. »Willkommen. Ich hoffe, wir haben Sie nicht zu lange warten lassen.«
    »Natürlich nicht, Gouverneur Thorn«, antwortete der Gerichtspräsident mit schwachem Lächeln. »In Wirklichkeit bin ich der Störenfried. Dieser Augenblick sollte Ihnen gehören. Wahrscheinlich der letzte ruhige, friedliche Augenblick, der Ihnen für lange Zeit gegönnt sein wird.«
    Der zukünftige Präsident schüttelte den Kopf und lächelte, als sei ihm überhaupt nicht bewusst, was bald passieren würde. »Unsinn, Euer Ehren. Frieden ist ein seelischer Zustand, der nicht von Ort, Zeit oder äußeren Einflüssen abhängig ist.«
    »Natürlich.« Gerichtspräsident und Protokollführer wechselten einen Blick, der einem stummen Kommentar glich: Er ist wirklich ein komischer Vogel.
    Während sie eintraten, sah der Protokollführer nach einem Blick auf seine Uhr besorgt zu dem Gerichtspräsidenten hinüber. Der zukünftige Präsident und sein Vizepräsident wurden in zwanzig Minuten unter dem westlichen Säulenvorbau des Kapitols erwartet, damit die Feierlichkeiten zu ihrer Amtseinführung beginnen konnten. Tatsächlich hatten diese schon begonnen: mit einer Parade zu Ehren des scheidenden Präsidenten und seines Vizepräsidenten, einem Standkonzert der Marine Band, dem Bittgebet und mehreren Dichterlesungen, mit denen die erste friedliche Machtübergabe in den Vereinigten Staaten im neuen Jahrtausend gefeiert wurde.
    Als Erster würde um 11.50 Uhr der zukünftige Vizepräsident vereidigt werden, worauf ein von ihm ausgewählter Song oder Marsch folgte, während die Mitwirkenden auf dem Podium die Plätze tauschten. Der zukünftige Vizepräsident, der zur Hälfte von Seminole-Indianern abstammte, hatte sich für das »John-Dunbar-Thema« von John Barry aus Der mit dem Wolf tanzt entschieden, das die New World Symphony unter Leitung von Michael Tilson Thomas spielen würde. Die Vereidigung des Präsidenten sollte dreißig Sekunden vor Mittag beginnen, damit er genau eine Sekunde nach zwölf Uhr die Worte »So wahr mir Gott helfe« sprechen würde. Nach der Vereidigung würde die Marine Band erstmals »Hail to the Chief« spielen, bevor der neue Präsident seine Antrittsrede an die Nation hielt, an die sich ein Empfang für führende Abgeordnete und Senatoren, die Richter des Obersten Bundesgerichtshofs und weitere Würdenträger und Gäste im Presidential Room des Kapitols anschloss.
    Dann würde der Festzug sich die Pennsylvania Avenue hinunter zum Weißen Haus bewegen – und der frisch vereidigte Präsident, der Vizepräsident und ihre Frauen würden voraussichtlich die von Jimmy und Rosalyn Carter begründete Tradition fortführen und ein gutes Stück der zwölf Straßenblocks langen Route zu Fuß zurücklegen. Abends würden dann in ganz Washington Bälle zur Amtseinführung stattfinden – insgesamt etwa fünfzehn –, und von dem neuen Präsidenten, dem Vizepräsidenten und ihren Frauen wurde erwartet, dass sie sich auf jedem zeigten und eine Runde tanzten. Alles war bis auf die Sekunde genau koordiniert, und die Organisatoren setzten jeden – sogar die Richter des Obersten Bundesgerichtshofs – unter Druck, damit der Zeitplan eingehalten wurde.
    Thorn streckte dem
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