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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht
Autoren: Penny Jordan
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Pierre Colbert fest und beobachtete sie.
    „Stimmt“, gab Eleanor lächelnd zu. Es würde ein hartes Stück Arbeit werden, diesen Kunden zu gewinnen, erkannte sie und begann, mit ruhiger Stimme die Vorzüge ihrer Firma zu erklären.
    „Hinzu kommt, dass sich meine Partnerin Louise auf die Sprachen des Mittleren Ostens spezialisiert hat. Und auf Russisch.“
    „Bedenken Sie bitte, dass nach dem Zerfall der Sowjetunion in mehrere unabhängige Staaten weitere Sprachen hinzukommen werden“, antwortete er rasch.
    „Diese Tatsache berücksichtigen wir bereits“, versicherte Eleanor ihm. Louise und sie stellten gerade ein Team von sehr erfahrenen freiberuflichen Übersetzern zusammen, die diese jetzt wieder auflebenden Sprachen beherrschten.
    Wie sie die Bewerbungsgespräche und Tests in ihren ohnehin restlos ausgefüllten Arbeitstag einfügen sollte, wusste Eleanor allerdings nicht. Sie hatte schon ihre beiden abendlichen Gymnastikstunden und den monatlichen sonntäglichen Lunch mit ihrer besten Freundin Jade Fensham aufgegeben. Auf den Lunch hatte sie verzichtet, weil er auf das Wochenende fiel, an dem Marcus’ Tochter zu Besuch kam. Einen anderen Termin hatte die viel beschäftigte Jade nicht freigehabt.
    Seine Tochter … Eleanor verstand, weshalb es für Vanessa schwierig war, die Stiefmutter zu akzeptieren. Aber weshalb kam sie umgekehrt nicht mit Vanessa zurecht? Schließlich gehörte das Mädchen zu Marcus, dem Mann, den sie liebte.
    Jade behauptete, sie wäre zu idealistisch. „Lass es dir gesagt sein: Mit Kindern aus der früheren Ehe eines Mannes hat man nichts als Ärger. Vor allem, wenn es sich um weibliche Teenager handelt.“
    Vorletztes Wochenende hatte sie entsetzlich unter Migräne gelitten und sich gefragt, was sie falsch machte und weshalb Vanessa so feindselig war. Schließlich war sie, Eleanor, nicht für die Trennung ihrer Eltern verantwortlich.
    Vielleicht hatte Marcus recht, und sie sollten es so einrichten, dass Tom und Gavin bei ihrem Vater waren, wenn Vanessa zu Besuch kam. War sie ungerecht, wenn sie den Verdacht hegte, dass das Mädchen absichtlich einen Streit vom Zaun brach, sobald die drei zusammen waren?
    Der äußerst sensible Tom reagierte tatsächlich häufig zu empfindlich. Vielleicht war dies eine Folge der Scheidung seiner Eltern. Aber Gavin war wesentlich ruhiger und unbeschwerter. Er war ein freundliches Baby gewesen und war jetzt ein ebenso friedlicher, unerschütterlicher Junge.
    Ja, es wäre leichter, wenn sie die Kinder getrennt hielten. Aber genau das hatte sie nicht gewollt, als Marcus und sie heirateten. Zwar hatte sie nicht angenommen, dass ihre Familien problemlos verschmelzen würden. Doch auf diese Schwierigkeiten war sie nicht gefasst gewesen. Manchmal hatte sie das Gefühl, das Mädchen und sie wären stumme Rivalinnen in einem tödlichen Kampf um Marcus’ Liebe. Dabei hatte sie unbedingt verhindern wollen, dass Vanessa sich durch die neue Ehe bedroht fühlte.
    Sie hatte selber vorgeschlagen, Marcus solle seine Tochter öfter sehen. Es hatte sie gestört, wie wenig er sich um das Mädchen kümmerte.
    „Vanessa ist durchaus glücklich bei ihrer Mutter“, hatte Marcus geantwortet.
    Aber sie braucht dich auch“, hatte Eleanor ihn freundlich gedrängt.
    „Sie haben einen Ehemann und Kinder“, riss Pierre Colbert sie aus ihren Gedanken. „Behindert das nicht Ihre Arbeit?“
    „Ich bin eine Frau, Monsieur“, antwortete Eleanor ruhig. „Und als solche bin ich es gewöhnt zahlreichen Anforderungen an meine Zeit gerecht zu werden.“
    An seiner Miene erkannte sie, dass Pierre Colbert sowohl überrascht als auch amüsiert war. Heimlich gratulierte sie sich, dass sie nicht in die Falle geraten war und erwidert hatte, einem Mann würde er solch eine Frage niemals stellen. Er war Franzose, ein Chauvinist und zweifellos stolz darauf. Bei ihm fuhr sie besser, wenn sie die Tugenden ihres Geschlechts hervorhob, anstatt auf der Gleichberechtigung von Mann und Frau zu bestehen.
    Nachdenklich beobachtete sie ihn und fuhr geschickt fort: „Meine Partnerin und ich sind davon überzeugt, dass wir einen professionellen, äußerst kompetenten Service bieten. Ich bin sicher, dass Sie derselben Ansicht sind, sonst wären Sie nicht hier, Monsieur. Ich halte Sie nicht für einen Mann, der seine Zeit nutzlos verschwendet.“
    Sie bemerkte die Hochachtung in seinen braunen Augen, bevor er den Blick abwandte.
    „Sie sind eines von zahlreichen Büros, die mir empfohlen wurden“,
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