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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht
Autoren: Penny Jordan
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war. Für einen Single oder ein kinderloses Ehepaar wäre es ideal gewesen. Unten befanden sich die Wohnküche, das Esszimmer und Marcus’ Arbeitszimmer. Das Wohnzimmer lag im ersten Stock und war geräumig genug für jene Partys, die ein erfolgreicher Strafverteidiger wie Marcus gelegentlich geben musste. Auch gegen die beiden großen Schlafzimmer war nichts einzuwenden, zu denen jeweils ein Bad gehörte – solange sich nicht drei Kinder um den einzigen Raum stritten.
    Dies wäre immer ihr Zimmer gewesen, wenn sie ihren Vater besuchte, hatte Vanessa kühl, aber äußerst herausfordernd gegenüber Eleanor erklärt.
    Also mussten ihre beiden Söhne in das kleine stickige Mansardenzimmer ziehen, wenn Vanessa erwartet wurde.
    Eleanor liebte Marcus unendlich, und er liebte sie ebenfalls. Aber er hatte beinahe sieben Jahre allein gelebt, bevor sie sich kennenlernten. Und er war ein ruhiges, geordnetes Leben gewohnt ohne die Spannungen, die jetzt immer wieder entstanden.
    Leider war ein Haus von der Größe, wie sie es brauchten, in London so irrsinnig teuer, dass schon der Gedanke an einen Umzug sinnlos schien.
    Eleanors Einkommen war nicht schlecht, und als leitender Strafverteidiger verdiente Marcus gutes Geld. Aber das Leben in London war teuer. Ihr Exmann Allan hatte beinahe unmittelbar nach der Scheidung wieder geheiratet und hatte eine neue junge Familie. Er war einfach nicht in der Lage, zu Gavins und Toms Unterhalt beizutragen. Mit ihren elf beziehungsweise dreizehn Jahren lag noch eine lange Ausbildung vor den beiden Jungen.
    Eleanors Nervosität legte sich, denn der Verkehr floss wieder. Es musste an dem schlechten Wetter liegen, dass sie so gereizt war. Allen Menschen reichten die Kälte und die Feuchtigkeit um diese Jahreszeit, und sie sehnten sich nach Sonne.
    Marcus und sie wollten im Mai eigentlich einige Tage mit Freunden in Italien verbringen. Doch einer von Marcus’ Prozessen stand unmittelbar bevor, und sie fürchtete, dass aus der Woche in der Toskana nichts wurde.
    Kurz nach halb zehn fuhr Eleanor in die Tiefgarage. Das Büro lag in einem modernen Gebäude im Zentrum der Stadt und hatte ein gutes Einzugsgebiet. Eleanor und Louise hatten wochenlang überlegt, ob sie es nehmen sollten. Die Miete war damals schon hoch gewesen, und keiner von ihnen hatte gewusst, wie viele Aufträge sie am Ende bekommen würden.
    Die beiden hatten sich rein zufällig kennengelernt, als Eleanor einige Übersetzungen bei einer großen Importfirma ablieferte.
    Louise war aus einem ähnlichen Grund da gewesen. Nachdem sie festgestellt hatten, dass ihre Sprachkenntnisse sich ergänzten und sie keine Konkurrentinnen waren, hatten sie sich zusammengetan und als gleichberechtigte Partnerinnen ein Unternehmen gegründet.
    Der Entschluss hatte sich ausgezahlt, denn ihr guter Ruf sprach sich rasch herum. Innerhalb von vier Jahren waren sie so bekannt, dass sie in Zeitungen und Zeitschriften als Beispiel für die neuen erfolgreichen Geschäftsfrauen der achtziger Jahre erwähnt wurden.
    Damals waren sie beide Singles gewesen. Sie, Eleanor, hatte eine schlechte Ehe und eine noch schlechtere Scheidung hinter sich gehabt. Dankbar hatte sie sich in ihren neuen Beruf gestürzt. Nicht nur, weil sie Geld brauchte, sondern weil er ihr über ihren verletzten Stolz und ihr angeschlagenes Selbstbewusstsein hinweghalf. Und die acht Jahre jüngere Louise hatte sich gerade von dem traumatischen Ende einer intensiven, aber zerstörerischen Beziehung mit einem verheirateten Mann erholt.
    Äußerlich waren sie völlig gegensätzlich. Eleanor war groß, blond und zurückhaltend, Louise war klein, brünett und impulsiv. Beide hatten das Bedürfnis gehabt, die Wunden zu heilen, die ihnen das Leben zugefügt hatte, und waren entschlossen gewesen, ihrer Partnerschaft zum Erfolg zu verhelfen.
    Der Aufzug kam, und die Türen öffneten sich.
    Das Bürogebäude hatte Eleanor ursprünglich sehr gefallen. Es war hell und luftig und um einen Innenhof gebaut. Heute schienen der Marmor und der Chromstahl eine gewisse Kälte auszustrahlen, die sie frösteln ließ.
    Wahrscheinlich ist die Heizung wieder heruntergedreht worden, überlegte sie, während sie zu ihrem Büro ging. Die Bewohner klagten nicht nur über den raschen Anstieg der Mieten, sondern auch über die wachsenden Nebenkosten.
    Eleanor warf einen kurzen Blick in den Innenhof. Einige Pflanzen sehen so ungewöhnlich grün aus und glänzen derart, als wären sie künstlich, überlegte sie angewidert und
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