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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht
Autoren: Penny Jordan
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zu verderben. „Wie lange wird es deiner Ansicht nach dauern, bis Clive Hargreaves ein geeignetes Haus gefunden hat?“, fragte sie.
    „Keine Ahnung. Offensichtlich sucht er schon. Ich sah einen Stapel Prospekte auf seinem Schreibtisch, als wir den Vertrag unterschrieben.“
    Zoe jubelte überschwänglich auf. „Endlich sind wir auf dem Weg. Nichts kann uns mehr aufhalten – absolut nichts. Alles, was wir uns gewünscht haben, wird in Erfüllung gehen. Ein eigenes Restaurant und die Möglichkeit, es zu einem kleinen Landhotel auszubauen! Du wirst der Küchenchef, und ich übernehme die kaufmännische Seite. Genau das, wovon wir geträumt haben.“
    „Wovon du immer geträumt hast. Ich selber wäre nie …“ Ben hielt inne und schüttelte den Kopf „Ich kann es immer noch nicht fassen. Diese Chance bedeutet mir so viel, Zoe.“ Er blieb stehen und sah sie an. „Du ahnst nicht …“
    „Doch, ich ahne es“, unterbrach sie ihn leise. „Ich weiß genau, was es für dich bedeutet, ein eigenes Restaurant zu haben, Ben.“
    „Vorausgesetzt, es kommt nichts mehr dazwischen.“
    „Nichts wird dazwischenkommen. Der Vertrag ist schon unterschrieben. Also hör endlich auf, dir Sorgen zu machen. Es wird alles gut werden, das verspreche ich dir.“

1. KAPITEL
    E leanor unterdrückte einen ungeduldigen Stoßseufzer und sah auf die Uhr, denn der Verkehr kam schon wieder zum Stillstand. London war zu dieser Morgenstunde unerträglich. Vor allem, wenn die Straßen grau und feucht waren und ein scharfer Ostwind die ersten grünen Knospen an den Bäumen peitschte.
    Der Stau bewegte sich einige Zentimeter, und Eleanor zählte langsam bis zehn, um die verkrampften Muskeln zu entspannen. Sie kam zu spät ins Büro. Dabei hatte sie um neun Uhr dreißig einen Termin mit einem möglichen neuen Kunden. Verärgert kaute sie auf der Unterlippe und erinnerte sich an das Gespräch, das sie kürzlich mit ihrem Steuerberater geführt hatte.
    Sie mache immer noch Gewinn, hatte der Mann ihr versichert. Aber die Kosten wuchsen. Die Büromiete hatte sich während der letzten achtzehn Monate verdoppelt und würde weiter steigen. Alle Dienstleistungsunternehmen wie ihres litten unter den Sparmaßnahmen, zu denen die Konzerne und multinationalen Firmen gezwungen waren, von denen sie ihre Aufträge erhielten.
    Das blühende Geschäft, das Louise und sie in den späten achtziger Jahren aufgebaut hatten, ging ständig weiter zurück. Und der Aufschwung, den sie vom Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft erhofft hatten, ließ auf sich warten.
    Das Büro war sehr praktisch gewesen, als Eleanor noch in der Mietwohnung gewohnt hatte. Doch seit sie mit Marcus verheiratet war und mit ihren Söhnen in seinem eleganten Haus in Chelsea lebte, begann ihre Arbeit immer häufiger mit einer stressreichen Fahrt quer durch London.
    Eigentlich hatte sie heute früh losfahren wollen. Aber Tom hatte verschlafen und war spät zum Frühstück heruntergekommen, und Gavin hatte seinen Fußballdress nicht finden können. Marcus hatte schon gefrühstückt und war in seinem Arbeitszimmer gewesen. Er hatte nur einen Moment von seinen Akten aufgesehen, als sie die Tür öffnete. Selbst nach dreijährigem Zusammenleben und fast einjähriger Ehe tat Eleanors Herz noch jedes Mal einen Sprung, sobald sie ihn sah.
    Eigentlich lächerlich bei einer Frau von achtunddreißig Jahren, die bald neununddreißig wurde, oder? Dabei hielt sie sich für eine nüchterne Frau, die aus ihren Fehlern und den falschen romantischen Idealen ihrer ersten Ehe gelernt hatte.
    Eigentlich hatte sie ihren Mann bitten wollen, die Jungen zur Schule zu fahren. Sie lag näher an seiner Kanzlei in Lincoln’s Inn als ihr Büro. Doch trotz der tiefen Liebe, die sie mit Marcus verband, vergaß sie nie, dass sie für Tom und Gavin verantwortlich war. Ebenso wie er für Vanessa.
    Vanessa … Eleanors Magen krampfte sich zusammen, sobald sie an Marcus’ Tochter dachte. Sie bedauerte sehr, dass sie immer noch keine gute Beziehung zu dem Mädchen aufgebaut hatte. Dabei waren Vanessas Eltern schon lange geschieden gewesen, bevor sie, Eleanor, in Marcus’ Leben getreten war. Doch jedes Mal, wenn seine Tochter kam, war sie seltsam gereizt. Ja, es fiel ihr sogar schwer, mit Marcus zu schlafen, wenn Vanessa zu Besuch war.
    Das Problem bestand zum Teil darin, dass das kleine elegante Haus in Chelsea nicht für zwei Erwachsene und drei Kinder geeignet war. Marcus hatte es gekauft, nachdem seine erste Ehe gescheitert
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