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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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Gesicht. Seine langen blonden Haare fühlten sich klitschnass an. ‚Wie schön wäre jetzt eine frische Brise !‘, dachte er sehnsüchtig und stellte sich den kühlen Wind vor, der einen Berghang herabfährt und über sein Gesicht streicht. Mit der Fackel leuchtete er den Weg vor sich aus. Einige Meter vor ihm schien der Gang auf einen anderen zu treffen. ‚Na, wunderbar!‘ Schritt für Schritt stapfte er vorwärts. Dann erreichte er den quer verlaufenden Gang. ‚Rechts oder links?‘, das war nun wieder einmal die Frage. Intuitiv wandte er sich zu seiner Linken. Doch bevor er weiterging brachte er mit einem Stück Kreide ein Zeichen an der Wand an. Schließlich wollte er später auch wieder herausfinden aus diesem unsäglichen Labyrinth.
    Je länger es dauerte, desto mehr Zeit bot sich dem Nordmann zum Nachdenken und Grübeln. Die Karte, die er im Nachlass seines Großvaters gefunden hatte, hatte lediglich auf ein Grab hingewiesen und Hoffnung auf einige wertvolle Grabbeigaben bei ihm geweckt. Auf einen geheimen Tunnel und verzweigte Gänge deutete auf der Karte definitiv nichts hin. Und wäre da nicht dieser kleine und unscheinbare Spalt in der Wand gewesen, in den er dann unbedingt sein Schwert stecken musste… ‚Verdammte Neugier !‘ Andererseits hoffte er inständig darauf, doch noch zu seinem Schatz zu kommen. Und sei’s nur ein kleiner. Ansonsten musste er mit leeren Händen nach Hause zurückkehren und das Gezeter seiner Frau über sich erklären lassen. ‚Ich hab’s dir ja gleich gesagt, aber du wolltest nicht auf mich hören.‘ Vor seinem geistigen Auge sah und hörte er Mathilde mit ihrer schrillen Stimme auf ihn einreden. Ein kurzer Schauer lief ihm über den Rücken. Nein, das wollte er auf gar keinen Fall. Nicht schon wieder! Energisch marschierte er weiter.
    Vor ihm verengte der Gang sich jetzt ein wenig. Einzelne Felsen waren aus der Wand gebrochen und versperrten den Weg. Doch nicht so weit, dass sich nicht auch ein kräftiger Typ wie er daran vorbeiquetschen konnte. Dennoch hielt er kurz inne. ‚Wie stabil ist das hier alles eigentlich ?‘, fragte er sich ‚Wie lange können die alten, morschen Balken das Gewicht des Steins noch tragen?‘. Hastig schob er den Gedanken beiseite. Es machte wenig Sinn, über so etwas zu spekulieren. Langsam schob er sich an den herabgestürzten Felsen vorbei. Dahinter weitete sich der Gang schon bald wieder auf die gewohnte Breite. Und weiter geht’s! Da blitzte es plötzlich für Sekundenbruchteile auf. Nicht so hell wie bei einem Blitz, den die Götter im Gewitter vom Himmel schleudern. Dennoch spürte er es ganz deutlich. Seine Arme und Beine kribbelten für einen Moment. Sorgenvoll schaute er sich um. ‚Was war das?‘ Doch es geschah nichts weiter. Vorsichtig leuchtete Olof Sigvaldsson die Wände des Ganges ab. Gab es dort vielleicht etwas zu entdecken? Eine Falle oder so etwas? Aber so sehr er auch suchte, er fand nur nackten Fels. Irritiert schüttelte er mit dem Kopf. Sollte er sich das ganze am Ende nur eingebildet haben? Eine Reaktion seines Verstandes auf die Hitze und die Anstrengung? Fast sah er sich geneigt, dieser Möglichkeit zu folgen. Aber auch nur fast.
    Nach einer weiteren kleinen Ewigkeit erreichte er dann endlich das Ende des Ganges. Und diesmal befand sich dort eine Tür. Kein weiterer Gang oder eine Treppe. Nein, eine echte Tür aus metallbeschlagenem Holz. Und sie wirkte erstaunlich stabil – bedachte man, wie viele Jahrzehnte oder auch Jahrhunderte sie vermutlich schon auf dem Buckel hatte. Das schwere Eichenholz war im Laufe der Zeit fast schwarz geworden. Die Metallbeschläge hatten ebenfalls eine dunkle Färbung angenommen. Doch von Rost nicht die geringste Spur. Merkwürdig! Langsam streckte der Nordmann die Hand nach der schweren Klinke aus und legte sie fast andächtig darauf. Ohne Mühe und ohne das kleinste Geräusch ließ sie sich herunter drücken. Leicht nervös atmete er noch einmal durch und zog dann die Tür zu sich hin auf.
    Voller Staunen blickte Olof auf das, was sich dahinter verbarg: ein achteckiger Raum erstreckte sich vor ihm mit einer Seitenlänge von vielleicht sechs Metern. Die Decke schien recht hoch zu sein; denn sie verschwand kurzerhand in der Dunkelheit. Die Wände waren, soweit er es überblicken konnte, kunstvoll bemalt. Drachenschiffe ließen sich darauf erkennen. Menschen, die in einer schneebedeckten Landschaft miteinander kämpften. Inmitten des Raumes befand sich ein längliches Podest aus
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