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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce
Autoren: Deadly 05 - Nacht der Angst
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Es darf
niemand hinein, es sei denn, Sie wohnen hier.«
    Francesca lächelte. »Ich bin eine persönliche
Bekannte des Commissioners. Er hat um meine Mithilfe bei diesem Fall gebeten.
In welcher Wohnung hält er sich auf?«
    Der Officer, ein junger Mann, kaum älter als
Francesca selbst, blinzelte. Und dann tauchte ein vertrautes Gesicht hinter ihm
auf, ein Gesicht, das dominiert wurde von fleischigen, roten Wangen und
dicken, grauen Koteletten. Inspector Newmans Augen blickten sie an. »Lassen
Sie sie rein, Wallace. Guten Abend, Miss Cahill. Der Commissioner erwartet Sie
bereits. Er befindet sich in der Wohnung Nummer sieben.«
    »Guten Abend, Inspector«, sagte Francesca mit einem kleinen,
professionellen Lächeln. »Vielen Dank. Komm mit, Joel.«
    Und als sie an Wallace vorbeiging, der sie mit
großen, erstaunten Augen ansah, hörte sie ihn ausrufen: »Du meine Güte, das ist
die Lady, die den Kreuzmörder geschnappt hat!«
    »Absolut
richtig, und sie arbeitet eng mit dem Commissioner zusammen«, erwiderte Newman
respektvoll.
    Francesca
freute sich, das zu hören. Aber sie hatte auch sehr hart arbeiten müssen, um
sich den Respekt der Männer in Rick Braggs Umfeld zu verdienen.
    »He!« Ein schlaksiger junger Kerl von gut
einem Meter achtzig versperrte ihr den Weg. Er hatte erstaunlich blaue Augen
und unter seiner Wollmütze ringelte sich rotes Haar hervor. »Was hat 'ne Lady
denn hier zu suchen?«
    Francesca verkrampfte sich für einen Moment vor Furcht, dann aber
reckte sie den Kopf in die Höhe und straffte ihre Schultern. »Ich glaube nicht,
dass Sie das etwas angeht.
    Treten Sie bitte zur Seite.« Sie spürte, wie Joel neben ihr eine
drohende Haltung annahm.
    »Alles, was hier in dieser Gegend passiert, geht mich sehr wohl
etwas an«, gab der Rotschopf zurück und äffte dabei ihre vornehme Aussprache
nach.
    »Verzieh dich, Reid«, brummte Joel.
    Reid lachte. »Seit wann hast du mir denn zu sagen, was ich tun
soll?«
    »Bitte ...«, hob Francesca an, aber es war bereits zu spät. Joel
trat mit seinen knapp ein Meter fünfzig und seinen höchstens fünfzig Kilo
angriffslustig vor – doch Reid hatte bereits seinen Fuß ausgestreckt. Joel fiel
mit dem Gesicht zuerst in den schmutzigen Schnee. Reid stieß ein meckerndes
Lachen aus.
    »Das war nun wirklich nicht nötig«, sagte Francesca und musste
sich sehr bemühen, ihre Wut im Zaum zu halten. Sie blickte dem rothaarigen
Bösewicht geradewegs in die Augen. »Ach, was Sie nicht sagen. Wissen Sie was?
Wir sind hier nicht in irgend 'nem feinen Ballsaal, Miss Cahill«, stieß er mit
plötzlicher Wut hervor. »Sie gehören hier nicht hin. Gehn Sie wieder nach
Hause!«
    Er kannte sie offenbar irgendwoher. Francesca
half Joel wieder auf die Füße. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass dieser
Kerl Zeitung las. Woher also wusste er ihren Namen? »Lass uns gehen, Joel«,
sagte sie und legte ihm die Hand auf die Schulter, um ihn davon abzuhalten, den
größeren Jungen anzugreifen. Denn sie wusste, dass er das im Sinn hatte. Und
sie hegte nicht den geringsten Zweifel, dass er dabei rasch gedemütigt, wenn
nicht sogar verletzt werden würde.
    »Geh uns aus dem Weg«, zischte Joel.
    Reid lachte erneut. »Müsstest du nicht schon längst im Bett sein,
kleiner Hosenscheißer?«
    Joel trat auf ihn zu. In dem Moment tauchte
in Reids Hand ein Messer auf, woraufhin Francesca Joel am Kragen seines
abgetragenen Mantels zurückriss. »Ich würde das an Ihrer Stelle wegstecken«,
sagte sie leise. Gleichzeitig erblickte sie aus dem Augenwinkel den Mann, der
gerade auf der Treppe zum Haus Nummer 202 erschienen war.
    Er war groß und breitschultrig. Das Licht der
Gaslaterne fiel auf sein goldfarbenes Haar, seine braune Haut und den braunen
Mantel. Er war auf eine ungewöhnliche Weise attraktiv, denn in seinen Adern
rann indianisches Blut. Und er schritt bereits entschlossen auf sie zu.
    Francescas Herz vollführte einen Sprung. Sie musste unwillkürlich
lächeln. Sie hatten zwar vereinbart, nur gute Freunde zu bleiben, dagegen
anzukämpfen, dass sie sich zueinander hingezogen fühlten, aber, großer Gott, ob
ihnen das wirklich gelingen würde? Francesca war noch niemals zuvor verliebt
gewesen. Und sie wusste, dass sie niemals wieder einen anderen Mann lieben
würde.
    Reid schaute über seine Schulter, erblickte Rick Bragg und steckte
rasch das Messer weg. Er stieß einen Pfiff aus – offensichtlich ein Zeichen
für seine drei Freunde – und eilte dann über die Straße, wobei er sich
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