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Brautraub (German Edition)

Brautraub (German Edition)

Titel: Brautraub (German Edition)
Autoren: Norma Banzi
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Männer anderer ul`chanischer Stämme. Das ist vielleicht von Vorteil, wenn man in den Krieg zieht, aber um die Liebe einer menschlichen Frau zu erringen, nützt dir das gar nichts. Annett ist eine empfindsame Terranerin. Menschen fürchten sich oft vor der Kraft eines Ul`cha."
"Willst du mir etwa Tipps geben, wie es mir gelingen könnte, Annett zu erobern?", fragte Hor. Er ging nervös im Raum auf und ab. Seinen kantigen Bewegungen waren das Misstrauen und die Ablehnung, die er empfand, deutlich abzulesen.
"Warum nicht?! Ich habe eine romantische Veranlagung und hoffe stets, dass Liebeshändel ein gutes Ende finden. Und wer könnte besser Auskunft über die Bedürfnisse von menschlichen Frauen geben als eine, die selbst menschliche Gene in sich trägt."
"Von deinen menschlichen Eigenschaften habe ich aber noch nicht viel bemerkt", wandte Hor zweifelnd ein. Er ließ sich neben Qara auf die Couch fallen.
"Mein Vater war ein Mensch, außerdem habe ich auf der Erde studiert. Daher kenne ich die Menschen recht gut, jedenfalls besser als du."
"Was muss ich also tun?", grollte Hor.
"Anders als ul`chanische Frauen schätzen es die Menschenfrauen in den meisten Fällen das nicht, was ich als Präsentiergehabe der ul`chanischen Männer bezeichnen würde ..."
Hor fuhr wie von der Tarantel gestochen von seinem Platz hoch und bleckte bei diesen Worten abwehrend die Zähne.
"Du sollst zuhören, nicht grimassieren", erklärte Qara unbeeindruckt.
"Du bist unverschämt", knurrte Hor.
"Und du bist ein dickköpfiger Urielle, der seine Sache nur dann zum Erfolg bringen wird, wenn er seinen Stolz herunterschluckt und mir endlich zuhört", zischte Qara ihn in derselben Tonlage an.
"Ich höre dir zu", presste Hor zähneknirschend hervor und setzte sich wieder.
"Menschliche Frauen sind viel komplizierter als ihre ul`chanischen Geschlechtsgenossinnen. Fangen wir mit den gesellschaftlichen Voraussetzungen an. Eine Frau wird für einen ul`chanischen Mann umso interessanter und begehrenswerter, je mehr Liebhaber sie gehabt hat …" Qara machte eine Pause, um Hors Reaktion abzuwarten. Wie sie es erwartete, leckte er sich unbewusst die Lippen und nickte beifällig.
"Diese Denkweise, die bei fast allen ul`chanischen Stämmen die Regel ist, ist bei den Menschen eher die Ausnahme. Ich will dir nicht vorenthalten, dass es menschliche Männer gibt, die ähnlich wie unsere Männer denken. Sie sind jedoch in der Minderheit. Die klassische menschliche Frau hat unberührt zu sein, bis der Richtige kommt, weil eine Frau den Sex nur dann genießen könne, wenn Liebe mit im Spiel sei...
"Bei Lenskal! Du erzählst mir Märchen", unterbrach Hor seine Lehrerin. "Was hat Sex mit Liebe zu tun? Wenn jede Frau, mit der ich geschlafen habe, in mich verliebt gewesen wäre, hätte ich viele gebrochene Herzen zurückgelassen. Das wäre eine zu große Verantwortung."
"Ich meine es ernst", wies Qara ihn zurecht. "Natürlich hat das wirkliche Verhalten menschlicher Frauen wenig mit diesen tradierten Idealvorstellungen gemeinsam. Dennoch beeinflussen diese Ideale noch immer das Liebesleben menschlicher Frauen und Männer auf die eine oder andere Weise. Und so weit ich es beurteilen kann, stammt Annett aus einer eher konservativen Familie. Daher wird sie instinktiv versuchen, sich dir zu entziehen, auch wenn sie deinen Körper vielleicht attraktiv finden mag. Dass Annett auf ul`chanische Männer anspricht, beweist schon ihre Schwärmerei für Tarl. Aber statt sich um der sexuellen Genüsse willen in wahllose Liebesabenteuer zu stürzen, wartet sie auf den Richtigen..."
"Ich bin der Richtige für Annett", fauchte Hor.
Qara ging kommentarlos darüber hinweg. "Wenn du dich ihr aufdrängst, erschreckst du sie nur. Mit der Präsentation deiner Kraft und Stärke wirst du bei Annett nicht weiterkommen. Zeige ihr deine sanfte, empfindsame Seite ..."
"So eine Seite habe ich nicht", zischte Hor. "Ich bin ein Krieger." Es hielt ihn nicht mehr auf der Couch. Er sprang auf und ballte die Fäuste.
"Typisches Urielle-Geschwätz", meinte Qara, zuckte mit den Schultern und ignorierte Hors aufgebrachtes Zähneknirschen. "Zunächst solltest du im Garten Blumen pflücken gehen. Bei den Menschen sagt ein Blumenstrauß mehr als tausend Worte."
"Besser, du verlässt mein Haus, bevor ich mich vergesse und der Gefährtin des Anführers der Freibeutergilde den Hals umdrehe", presste Hor zwischen den Zähnen hervor. Qara erhob sich geschmeidig von der Couch und schlenderte in aller Ruhe zur
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