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Brautraub (German Edition)

Brautraub (German Edition)

Titel: Brautraub (German Edition)
Autoren: Norma Banzi
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als Gehorsam herauszuhören war.
"Mach es mir mit dem Mund!", befahl er. Gerade, als sie seine Hose öffnen wollte, summte der Türmelder. "Reinkommen!", rief Tarl und gebot seiner Gefährtin Einhalt.
"Sir, die Versammlung ist vollständig. Man erwartet Sie", berichtete sein Sekretär. Tarl löste sich von Qara, widerwillig. "Komm!", forderte er sie auf. Er reichte ihr die Hand, damit er sie vom Boden hochziehen konnte. Den Sekretär entließ er mit einem knappen Nicken.

Wie jeden Morgen seit seiner Ankunft auf Kam`ar erstattete Patarin Brock dem Anführer der Gilde Bericht. Er zeigte auf verschiedene Positionen der holographischen Projektion der Grenzgebiete. "Die Kromis haben an diesen Stellen Angriffseinheiten stationiert. Diese Entwicklung beunruhigt sogar uns. Und wir lassen uns nicht so schnell einschüchtern. Dein Onkel Spanos hat deshalb die Mobilmachung auf Urielle befohlen."
Tarl schwieg auf diese Neuigkeit. Stattdessen äußerte ein Schwadronsführer des Nga`Vron-Clans seine Vermutungen: "Möglicherweise geht es den Kromis nicht um den Planeten Urielle, sondern um Revantar. Die wollen uns die Gelfen wieder abjagen."
"Wer weiß schon, was die Kromis so bewegt. Wahrscheinlich sehen sie in den Gelfen irgendwie Verwandte ihres Volkes. Jedenfalls haben die Gelfen nicht viele wertvolle Ressourcen in ihrem Gebiet", spekulierte Tarl.
"Die Gelfen sind Säuger, keine Insektoiden", gab Goril zu bedenken, ein Cousin Tarls, der aus politischen Gründen mit einer Gelfin verheiratet worden war.
"Aber sie haben Fühler", stichelte Brock und grinste dabei breit.
Goril presste missmutig die Lippen aufeinander. Er mochte seine Gefährtin, doch die Mutmaßung, die Gelfen könnten kromisische Gene in sich tragen, war für ihn alles andere als behaglich.
"Dies ist keine Debatte über die Rassemerkmale der Gelfen", wandte Tarl geduldig ein.
"Ich wollte damit nicht sagen, dass mir die Gelfen nicht gefallen. Wenn ich mal auf Revantar vorbeikomme, werde ich mir eine Gelfin zur Nebengefährtin rauben", konterte Patarin Brock mit einem lüsternen Gesichtsausdruck.
"Brautraub wird schon lange offiziell im Imperium nicht mehr praktiziert", bemerkte Qara. "Diese Sitte ist parallel mit der Leibeigenschaft abgeschafft worden."
"Bei uns nicht!", erklärte der Patarin und starrte Qara provokativ an.
"Interessant!", kicherte Qara. "Was wird wohl deine Gefährtin Andra dazu sagen, wenn du ihr plötzlich eine gelfische Nebengefährtin präsentierst?"
Brock wollte darauf antworten, wurde jedoch von Tarls plötzlichem Zornesausbruch davon abgehalten. "Wir sind hier nicht bei einer Teeplauderstunde!", donnerte der Anführer der Freibeutergilde.
Die folgende Stille lastete schwer auf der Versammlung, bis sich einer der Generäle Targo, ein Herz fasste und sich wieder den strategischen Problemen zuwandte, indem er die Hologramme der verfügbaren Kampfschiffe und Schwadronen der Gilde neu positionierte und seine taktischen Überlegungen dazu vortrug.
Wie man es auch drehte und wendete, angesichts der Übermacht der Kromis hatte die Gilde nicht genügend Ressourcen, um gleichzeitig den gerade erst eroberten Planeten Revantar und auch noch das angestammte Raumgebiet zu verteidigen.
"Entweder geben wir Revantar auf oder wir bitten Krass um Hilfe. Wenn wir seinen Bruder Welfgar zum Gouverneur Revantars benennen, geht der Alte vielleicht darauf ein", schlug Targo schließlich vor.
Krass regierte innerhalb der ul`chanischen Konföderation den Planeten T`chq und das ihn umgebende Raumgebiet. Die T`chq waren Nachbarn der Freibeutergilde. Es gab einen Beistandspakt zwischen diesen beiden Machtgruppen. Da Welfgar der Gilde bei der Eroberung von Revantar geholfen hatte und der Gildeführung freundschaftlich verbunden war, war Targos Vorschlag, ihn zum Gouverneur zu machen, gar nicht Mal so abwegig, zumal es immer noch besser war, den Planeten an einen Verbündeten zu verschenken als aufzugeben. Dennoch entbrannte ein heftiger Streit in der Runde.
"Ich überlege mir es", schloss Tarl die Diskussion mit einer herrischen Handbewegung ab, die jeden im Raum warnte, ihm in dieser Angelegenheit zu widersprechen. Seine Gefährtin Qara warf ihm einen herausfordernden Blick zu, sinnlich und vielversprechend. Verdammt, er hatte keine Zeit für sexuelle Genüsse, so sehr er sich auch wünschte, seiner reizvollen Gefährtin gleich an Ort und Stelle zu beweisen, wie sehr das Feuer in ihm kochte. General Targo bedeutete ihm, dass er ihn allein zu sprechen wünschte.
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