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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes
Autoren: Heather Graham
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sich klar zu machen, dass sie keine Ewigkeit auf einen Mann warten musste, den sie lieben konnte. Zum Glück war ihr das bewusst geworden, noch bevor sie etwas unternommen hatte, was sie beide am Ende bedauert hätten.
    Josh war besser als jeder Mann, mit dem sie jemals ausgegangen war. Sie hatten die gleiche Vision und die gleiche Einstellung zur Arbeit. Sie hatten beide in zahlreichen Restaurants gejobbt, um das Geld zusammenzubekommen, das sie benötigten, um ihre kleine Produktionsgesellschaft zu gründen. Er hatte außerdem auf Baustellen gearbeitet, und beide waren sie bereit gewesen, mit hundert Prozent Leistung zu arbeiten.
    „Soll ich nicht einfach in dein Büro rüberkommen?“ fragte Josh.
    „Nein, ich möchte mit dir in ein schönes Restaurant gehen und einen guten Wein trinken …“
    Er stöhnte auf und fiel ihr ins Wort. „Du willst den Terminplan ändern.“
    „Ich …“
    „Dann bitte in einer Sport-Bar, und spendier mir ein Bier.“
    „Wo?“
    Er nannte ihr sein Lieblingslokal, das nur einige Häuserblocks von ihrem Büro im Village entfernt war. Er musste noch ein Vorstellungsgespräch mit einem potenziellen neuen Kameramann führen, und sie war zu einem Kaffee mit einem möglichen Gast für ihre Sendung verabredet, doch unmittelbar danach würden sie beide sich treffen.
    Wenig später meldete sich der Gast bei Moira und teilte ihr mit, dass er einen Anschlussflug verpasst hatte und sich nach Möglichkeit erst am Nachmittag mit ihr treffen wollte. Erleichtert hatte sie sich damit einverstanden erklärt und nutzte die freie Zeit bis zu ihrer Verabredung mit Josh für einen ausgedehnten Spaziergang.
    Moira traf vor ihrem Partner in Sam’s Sports Spectacular ein. Normalerweise trank sie tagsüber nichts Alkoholisches und hielt sich auch am Abend sehr zurück, aber an diesem Nachmittag bestellte sie ein Bier vom Fass. Sie hatte sich an dem Tisch niedergelassen, der am weitesten von der Bar entfernt war, und trank einen Schluck, als Josh eintrat. Seine schlaksige Gestalt erinnerte sie an einen Regisseur oder an jemanden, der aus irgendeiner Grunge-Band entflohen war. Er hatte dunkle, wunderschöne Augen, sein lockiges braunes Haar schimmerte rötlich, und obwohl es seiner Frau nicht gefiel, trug er einen Vollbart.
    „Wo ist mein Bier?“ fragte er und setzte sich zu ihr an den Tisch.
    „Ich war mir nicht sicher, was du trinken wolltest.“
    Er sah sie an, als hätte sie den Verstand verloren. „Wie viele Jahre kennen wir uns jetzt?“
    „Fast zehn. Seit wir achtzehn waren. Aber …“
    „Was bestelle ich sonst immer?“
    „Miller Lite, aber …“
    „Na bitte.“
    „Ich bin heute etwas daneben.“
    „Das
bist
du allerdings.“ Er hob die Hand und winkte dem Kellner, der sofort zu ihm kam und die Bestellung aufnahm.
    „Und warum bist du heute daneben?“ fragte Josh und beugte sich vor.
    „Meine Mutter hat angerufen.“
    Er verzog das Gesicht. „Das ist keine Entschuldigung, meine Mutter ruft mich jeden Tag an.“
    „Du kennst meine Mutter nicht.“
    „Doch.“ Er grinste sie an. „Sie ist eine ganz reizende Frau.“
    „Meinem Vater geht es nicht so gut.“
    „Oh.“ Josh wurde sofort ernst. „Tut mir Leid.“
    „Ich …“ Sie zögerte, weil das nicht der eigentliche Grund war. „Ich glaube, es geht ihm nicht ganz so schlecht, obwohl er wahrscheinlich wieder operiert werden muss.“
    „Also willst du an St. Patrick’s Day zu deinen Eltern fliegen.“
    „Ich weiß, dass wir da eigentlich in den Themenparks in Florida filmen wollten, und ich weiß ja auch, was du alles unternommen hast, damit der Papierkram dafür erledigt wird und die Rechte geklärt sind …“
    „Es sind schon andere Dinge verschoben worden.“
    „Ich weiß deine Einstellung wirklich zu schätzen“, sagte sie leise und trank einen tiefen Schluck.
    „Ich habe sowieso nie daran geglaubt, dass wir im März nach Florida fliegen würden.“
    Sie sah ihn an und wurde rot. „Denkst du, dass ich kein Rückgrat habe?“
    „Ich denke eher, dass es deine Mutter mit dem Terminator aufnehmen könnte.“
    Sie lächelte ihn dankbar an. „Ich habe eine andere Idee. Wir könnten stattdessen doch eine richtiggehend irische Folkloresendung daraus machen und mit dem Leisure Channel eine Liveschaltung vereinbaren. Das wäre doch nicht schlecht. Ich glaube, unseren Zuschauer würde das gefallen.“
    Josh dachte darüber nach, dann hob er die Hände. „Du könntest Recht haben. ‚Spiel und Spaß – live aus der
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