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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes
Autoren: Heather Graham
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nur ein Bier auf die Schnelle.“ Oder: „Moira Kelly, du willst nicht mit mir spazieren gehen?“ Oder sogar: „Du willst nicht die Zeit stillstehen lassen und mit mir ins Bett gehen, obwohl du weißt, dass es immer magisch war?“
    Nie wieder, Daniel.
    Sie führte ein hektisches Leben. Sie würde viel zu tun haben, vor allem, da sie alle bitten musste, ihre geänderten Pläne in ihre eigenen Planungen einzubeziehen.
    Moira liebte ihre Arbeit. Sie konnte es noch immer kaum fassen, dass sie und Josh es geschafft hatten, eine Produktionsgesellschaft auf die Beine zu stellen und eine Serie zu produzieren, die durchaus als erfolgreich bezeichnet werden konnte. Die alte Heimat Irland war nach wie vor die Leidenschaft ihrer Eltern. Amerika war ihre eigene Leidenschaft. Sie war hier zur Welt gekommen und aufgewachsen, und sie liebte die Vielfalt ihres Landes. Seit sie zum ersten Mal aufs College gegangen war, hatte sie immer viel zu tun gehabt und das verdrängt, was nie Wirklichkeit werden konnte. Zumindest hatte sie das versucht.
    Vielleicht hatte sie insgeheim immer davon geträumt, Danny würde zurückkommen und bleiben.
    Sie wurde wütend, als sie merkte, dass allein der Gedanke an ihn sie sehnsüchtig werden ließ.
    Zugegeben, Danny bedeutete ihr immer noch etwas, daran würde sich auch niemals etwas ändern. Aber sie hatte ihn in den hintersten Winkel ihres Bewusstseins verdrängt. Sie war zu realistisch, um etwas anderes zu machen. Sie hatte über die Jahre hinweg immer wieder Beziehungen gehabt – wegen ihrer Arbeit jedoch nie etwas wirklich Ernstes. Und im Moment hatte sie auch eine Beziehung, einen klugen, attraktiven Mann, der ihre Interessen teilte und der auf die richtige Weise zum richtigen Zeitpunkt in ihr Leben getreten war …
    Danny kam also nach Boston. Schön für ihn. Er würde sicher gerne …
    Michael! Sie ging mit einem Mann namens Michael McLean aus. Er war ebenfalls irischer Abstammung, aber vom nüchternen Schlag. Sie hatten eine wirklich wunderbare Beziehung. Michael freute sich über einen guten Film und jammerte nicht, wenn es ein schlechter Film war. Er war ein großer Sportfan, aber er verbrachte ebenso gern einen Tag im Museum oder sah sich ein Stück am Broadway – oder besser gesagt Off-Broadway – an.
    Er war nahezu perfekt. Er leistete vollen Einsatz in ihrem Unternehmen. Er war immer bei der Sache, traf sich mit Leuten, achtete auf die Logistik und darauf, dass alle Genehmigungen vorlagen. Sogar in diesem Augenblick war er wieder in irgendeiner Sache unterwegs. Sie wusste zwar genau, was er gerade machte, aber es wollte ihr einfach nicht einfallen – eine Folge des Telefonats mit ihrer Mutter.
    Es war egal, wo er war. Michael hatte immer sein Mobiltelefon in der Tasche, und er rief immer zurück, ganz gleich, ob es sich um eine private oder eine geschäftliche Angelegenheit handelte. Das war eine der Eigenschaften, die ihn zu einem so wunderbaren Mann machten.
    Aber allein der Gedanke an Danny …
    Moira nahm einen Bleistift und klopfte damit ungeduldig auf die Tischplatte. Sie musste sich um andere Dinge kümmern, beispielsweise um das Geschäft. Sie nahm den Hörer wieder ab und rief ihren Partner Josh an.
    Es würde schön sein, Danny wiederzusehen.
    Die Hitzewallung, die sie bei diesem Gedanken durchfuhr, irritierte sie. Es war wie ein plötzliches Verlangen, mit ihm ins Bett zu gehen. Sie schloss die Augen und sah ihn vor sich. Nackt.
    Hör auf! ermahnte sie sich.
    „Was gibts?“
    „Wie?“
    „Du hast mich angerufen“, sagte Josh. „Was gibts?“
    „Können wir irgendwo zu Mittag essen?“
    Im Geiste zog sie Danny wieder an und drängte ihn zurück in die letzte Ecke ihres Unterbewusstseins, in die er gehörte.
    Sie merkte, dass Josh gezögert hatte. Sie konnte ihn vor sich sehen, wie er seine Augenbrauen fragend zusammenzog. Danny verblasste zur Erinnerung. Ihr Partner war etwas Reales, immer ein Teil ihres Lebens. Er war beständig und einfach nur ein grundanständiger Mann. Josh Whalen war groß und so schmal, dass man ihn fast schon als mager beschreiben konnte. Und er sah gut aus. Sie waren sich an der Filmschule der NYU begegnet und hatten fast eine Affäre begonnen, bis ihnen bewusst geworden war, dass sie ein Leben lang Freunde bleiben konnten, ihre Liebe jedoch niemals so lange halten würde. Stattdessen waren sie Geschäftspartner geworden.
    Zu der Zeit war Danny immer noch in ihrem Leben aus und ein gegangen. Josh wäre für sie nur der Versuch gewesen,
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