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Bodyfinder - Das Echo der Toten

Bodyfinder - Das Echo der Toten

Titel: Bodyfinder - Das Echo der Toten
Autoren: K Derting
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über die Bühne.
    Erschöpft ließ sich Violet schließlich aufs Sofa sinken, froh darüber, endlich ihre Ruhe zu haben.
    Da klingelte es an der Tür.
    Sie zögerte erst. Wer konnte das so spät sein? Dann sprang sie jedoch schnell auf, bevor es ein zweites Mal klingelte und Joshua und Cassidy womöglich wieder wach wurden.
    »Wer ist da?«, fragte sie durch die geschlossene Tür.
    »Ich bin’s, Jay!«, kam es leise zur Antwort.
    »Was machst du denn hier?« Lächelnd öffnete Violet ihm. Sie wusste, dass ihr Onkel und ihre Tante nichts gegen seinen Besuch einzuwenden hätten. Sie kannten Jay fast genauso lange wie sie selbst.
    Er zuckte die Achseln. »Deine Mutter hat mir gesagt, wo du bist, also dachte ich mir, ich leiste dir Gesellschaft.« Wie selbstverständlich ging er ihr voraus ins Wohnzimmer und ließ sich aufs Sofa fallen. »Das ist doch okay für dich, oder?«, fragte er.
    Statt zu antworten, nahm Violet auf der anderen Seite des Sofas Platz. Sie sank gegen die Armlehne und schob die Füße unter seine Beine, wie sie es schon hundertmal gemacht hatte.
    Aber diesmal musste sich Violet dazu zwingen, nicht daran zu denken, wie nah er ihr war … und wie warm er sich anfühlte … und wie unglaublich gut er roch. Sie versuchte, sich auf den Film zu konzentrieren, bei dem sienach mehrmaligem Hin- und Herzappen hängen geblieben waren.
    Eine ganze Weile gelang ihr das auch, bis ihr plötzlich wieder der Zettel von Elisabeth Adams einfiel. Sie brannte darauf zu erfahren, ob Jay sich schon bei ihr gemeldet hatte.
    »Und, was sagst du zu der Nachricht von Lissy?«, platzte es aus ihr heraus, als der Film durch eine Werbepause unterbrochen wurde.
    »Verrückt, was?«, sagte Jay, ohne aufzublicken.
    »Rufst du sie denn an?« Kaum hatte Violet die Worte ausgesprochen, hätte sie sich dafür ohrfeigen können. Sie setzte eine möglichst gleichgültige Miene auf.
    »Nee. Hab eigentlich keine Lust.«
    »Wieso nicht? Wieso willst du nicht mit Lissy Adams ausgehen?« Sie hatte gedacht, alle Jungs würden davon träumen.
    Er zuckte nur die Achseln. »Will ich eben nicht.« Und dann sah er sie an. »Wieso interessiert dich das überhaupt?«
    »Interessiert mich gar nicht«, log sie und schaute schnell weg. »Ich wundere mich nur. Ich dachte, du hättest sie bestimmt schon angerufen.«
    »Hey, hast du das von Brad Miller gehört?«, fragte Jay. »Er ist seinen Führerschein los, weil er mal wieder beim Rasen erwischt worden ist. Natürlich hat er seinen Elternerzählt, dass er von der Polizei in eine Falle gelockt wurde.«
    Violet lachte. »Ja, weil die nichts Besseres zu tun hat, als verdeckte Ermittlungen gegen Idioten aus der Elf anzustellen.« Nur zu bereitwillig ging sie auf den Themenwechsel ein.
    Jay lachte auch und schüttelte den Kopf. »Du bist ganz schön hartherzig«, sagte er und kitzelte sie an den Füßen. »Wie soll der arme Kerl ohne Auto unschuldige Mädels aus der Neun und Zehn aufreißen? Wer fährt schon freiwillig auf dem Lenker eines Zehn-Gang-Fahrrads mit?«
    »Das sagt ja genau der Richtige. Dich hab ich bisher nur im Wagen deiner Mom gesehen!«
    »Hey!«, rief Jay und richtete sich auf. »Ich spare noch! Nicht jeder wird mit einem goldenen Löffel im Mund geboren.«
    »Stimmt!«, rief Violet lachend. »Meinen Luxusschlitten hatte ich ganz vergessen.«
    »Armes reiches Mädchen!« Jay beugte sich über sie und ehe Violet reagieren konnte, hatte er sie am Arm gepackt und mit sich auf den Boden gezogen.
    Violet kicherte, wollte sich aus Jays Griff befreien, doch er drückte sie nur enger an sich, bis sein Gesicht nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt war …
    »Das sieht ja nach einem lustigen Abend aus«, ertönte da plötzlich Stephens Stimme.
    Augenblicklich lockerte Jay seine Umarmung und Violet setzte sich auf.
    »Aber vielleicht geht es etwas leiser«, fügte Kat hinzu. »Sonst stehen die beiden Kleinen gleich wieder auf der Matte.«
    Violet lief knallrot an und wandte sich von Jay ab. Er sollte nicht sehen, dass ihr die Situation unangenehm war. Sie hatte plötzlich das Gefühl, etwas Verbotenes getan zu haben. Aber als sie in die Gesichter von Stephen und Kat blickte, wurde ihr bewusst, dass für die beiden nichts dabei war, dass sie mit Jay auf dem Boden herumrollte. Und auch Jay wirkte völlig gefasst.
    Enttäuschung breitete sich in Violet aus.
    Anscheinend war für niemanden denkbar, dass Jay und sie mehr als nur Freunde sein könnten.

3. KAPITEL
    In dieser Nacht fiel es Violet schwer,
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