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Blutsverwandte: Thriller (German Edition)

Blutsverwandte: Thriller (German Edition)

Titel: Blutsverwandte: Thriller (German Edition)
Autoren: Jan Burke
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mitgemacht.
    Ein merkwürdiges Licht in den Bäumen erregte seine Aufmerksamkeit. Scheinwerfer, aber im falschen Winkel.
    Hätten die Scheinwerfer nicht gebrannt, hätte er den Wagen vielleicht gar nicht bemerkt, der neben einer Privatstraße im Graben hing. Zuerst dachte Garcia, es sei wieder nur irgendein Blödmann, der ein bisschen zu intensiv gefeiert und sich hier oben verfahren hatte. Das passierte andauernd. Die Leute kamen in diese Urlaubsorte in den Bergen, fühlten sich wie Pioniere und spielten verrückt. Der Idiot konnte von Glück sagen, dass sein Fahrfehler ihn nur in den Graben neben einer Privatstraße geführt hatte und nicht in einen Abgrund. Und das in einer so nebligen Nacht – er musste komplett bescheuert sein. Und jetzt durfte er, Garcia, nachsehen, ob der Blödmann verletzt oder gar tot war.
    Kaum hatte er den Punktscheinwerfer des Streifenwagens eingeschaltet, um besser zu sehen, stellten sich ihm die Nackenhaare auf. Er überprüfte das Nummernschild, und es war tatsächlich das gesuchte. Unverzüglich rief er in der Zentrale an und gab bekannt, dass er soeben den Wagen gefunden hatte, nach dem in sieben Countys gefahndet wurde. Den Wagen, der die Antwort darauf geben könnte, was mit den vermissten Familienmitgliedern geschehen war. Er drehte den Punktscheinwerfer so, dass sein heller Strahl ins Wageninnere schien. Entmutigt musste er feststellen, dass der Fahrer zusammengesunken über dem Lenkrad hing und nicht auf das plötzliche Licht reagierte. Garcia wurde mulmig – mein Gott, in einer nasskalten Nacht, in der es nur wenig über null Grad hatte und die Temperatur weiter fiel, saß der Junge nackt hier herum? Da er noch Funkkontakt hatte, gab Garcia durch, dass wahrscheinlich ein Notarzt gebraucht werde, worauf die Zentrale versprach, sofort einen Krankenwagen loszuschicken. Garcia hoffte, dass der Junge nicht schwer verletzt war, denn bei diesem Nebel konnte unmöglich ein Hubschrauber landen.
    Vorsichtig und doch zügig näherte er sich dem Fahrzeug, indem er von hinten auf der Beifahrerseite herantrat. Es war ein bisschen mühsam, dicht heranzukommen, da der Wagen schief im Graben hing.
    Der junge Mann trug nichts als weiße Boxershorts und Socken und regte sich nicht. Garcia ließ seine Taschenlampe über den Innenraum des Wagens streifen. Es war niemand anders darin. Eine Flasche teurer Scotch lag im Fußraum auf der Beifahrerseite, offen und fast leer.
    Die Türen waren offen. Garcia ging hinüber zur Fahrerseite und machte die Tür auf. Schlagartig stieg ihm Alkoholgeruch in die Nase. Der Junge stank förmlich danach. Garcia erinnerte sich an die Namen vom Fahndungsblatt – Mason und Jenny. Er rief ein paarmal »Mason?«, doch der junge Mann reagierte nicht. Garcia berührte seine nackte Schulter. Masons Haut war eiskalt. Tot? Nein. Er befühlte den Hals des Jungen, fand einen Puls und erkannte im selben Moment, dass er atmete, jedoch schien keines der beiden Lebenszeichen stabil zu sein. Tadeo setzte einen zweiten Funkspruch ab und forderte dringend einen Krankenwagen an. Die Zentrale verband ihn mit einem diensthabenden Sergeant, der ihn eilig an einen Captain weiterreichte, Herrgott noch mal, der ihm wiederum ein paar kurze Fragen danach stellte, wo er sich befand und was er vor sich sah, ehe er ihn anwies, dem jungen Mann eine Decke umzulegen und dann nach dem kleinen Mädchen zu suchen.
    Auf dem Rückweg zum Streifenwagen rief Garcia immer wieder laut »Jenny?«, ehe er eilig mit einer Decke zurückkehrte und sie, so gut er konnte, um den Jungen wickelte. Mason stöhnte nicht einmal. Garcia erwog, den Wagen anzulassen und die Heizung aufzudrehen, und griff nach den Schlüsseln, doch sie steckten nicht im Zündschloss.
    Im Schein der Taschenlampe suchte er danach, fand sie jedoch nicht. Da kam ihm ein entsetzlicher Gedanke. Er hatte das Gefühl, schnell eingreifen zu müssen, und so tastete er nach dem Knopf am Armaturenbrett, mit dem man den Kofferraum öffnete.
    Voller Angst, dort womöglich die Leiche des kleinen Mädchens zu finden, hastete er nach hinten. Doch stattdessen stieß er auf ein seltsames und beunruhigendes Sammelsurium von Gegenständen. Blutbefleckte Schuhe und Kleidungsstücke, die auf die Beschreibung dessen passten, was Mason Fletcher zuletzt getragen hatte. Ein Metallobjekt – eine Trophäe? -, an der Gewebe, Blut und Haare zu kleben schienen. Er hatte allerdings kein Blut an dem jungen Mann gesehen, als er ihn in die Decke gehüllt hatte.
    Was er
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