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Blutsverwandte: Thriller (German Edition)

Blutsverwandte: Thriller (German Edition)

Titel: Blutsverwandte: Thriller (German Edition)
Autoren: Jan Burke
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»du musst ihr den Zettel geben, weißt du noch?«
    Troy fischte in seiner Jackentasche herum und reichte mir ein aus einem Notizbuch herausgerissenes Blatt. Caleb las über meine Schulter mit.
    Ben versuchte erneut, das San Bernardino Sheriff’s Department zu erreichen. Er bekam jemanden an den Apparat, doch ehe er mehr als seinen Namen nennen konnte, wurde er weiterverbunden.
    »Was?«, brüllte Ben einen Augenblick später in sein Handy. »Sie gehört nicht zur offiziellen Suchmannschaft … Keine Hunde? Nehmen Sie sie fest … ich weiß nicht, mit welcher Begründung, aber sie führt etwas im Schilde. Sie steht in Verbindung mit den« – er warf einen Blick auf die Jungen -, »mit der Familie. Nein, wir haben uns getrennt. Aber ich rufe nicht wegen Anna an.«
    Ich reichte ihm den Zettel, und als er danach griff, brach die Verbindung erneut ab. Er gab ein genervtes Zischen von sich und drückte die Wiederwahltaste. »Anna ist hier«, sagte er zu mir, während er auf die Verbindung wartete. »Einer der Männer vom SBSD hat bei seinem Streifengang gesehen, wie sie sich bei einem Immobilienbüro eine Landkarte geholt hat.«
    Er kam durch und redete erneut auf jemanden vom SBSD ein. »Hören Sie«, sagte er, »vergessen Sie Anna. Das hier ist weitaus wichtiger, und mein Telefon macht’s nicht mehr lang. Ich bin in der Cold Creek Road, und wir haben die Jungen gefunden. Ja, Troy und Aaron. Ihnen scheint nichts zu fehlen, aber ihre Schwester und Roy Fletcher …« Eine Reihe unheilvoller Pieplaute ertönte aus dem Handy. Nur die Gegenwart kleiner Kinder hinderte uns daran, auszusprechen, was uns durch den Kopf ging.
    Ben atmete tief durch. »Sie haben gehört, dass wir die Jungen gefunden haben, ich habe den Straßennamen genannt, und sie haben meine Nummer auf dem Display gesehen. Vielleicht kann ihnen der Mobilfunkanbieter meinen genauen Standort durchgeben.«
    Ich fragte die Jungen, ob sonst noch jemand im Haus war.
    »Nur Dad, Genie und Cleo«, antwortete Troy. »Cleo ist richtig böse. Und seltsam.«
    »Dort ist Post für Sie«, sagte Aaron zu mir. »Ich habe das Fähnchen am Briefkasten hochgeklappt.«
    »Post?«
    »Eine Kamera mit Bildern von uns drin«, ergänzte Troy. »Und von unserem Schneemann.«
    »Aber nicht von unserem Schneejungen«, fügte Aaron hinzu.
    »Ich gehe jetzt da rauf«, sagte Caleb.
    »Ich komme mit. Ben?«
    »Ich bleibe mit Aaron und Troy und den Hunden hier. Ich nehme an, es ist sinnlos, euch zu sagen, ihr sollt nicht hingehen, bis die Leute vom Sheriff’s Department kommen?«
    »Völlig sinnlos«, bestätigte Caleb. »Wir passen schon auf.«
    »Müssen Sie auch«, bekräftigte Troy. »Cleo ist brutal.«
    »Nehmen Sie die Hunde mit, zum Beschützen«, riet Aaron.
    »Sie beißen nicht«, rief ihm Troy in Erinnerung. »Dann sind es auch keine Wachhunde.«
    »Die Hunde bleiben hier und warten mit uns auf die Leute vom Sheriff’s Department«, erklärte Ben. »Irene und Caleb werden nichts unternehmen«, sagte er streng, »sondern nur dafür sorgen, dass Cleo euren Dad und Genie nicht verschleppt. Stimmt’s?«
    »Stimmt«, bestätigte ich, obwohl Caleb bereits in den Jeep gestiegen war und ihn gar nicht hören konnte.
    »Ach!«, stieß Troy hervor. »Fahren Sie nicht mit dem Jeep rauf. Cleo kann nämlich in der Kurve das Auto sehen. Sie müssen sich hinter den Bäumen verstecken, sonst kriegt sie Sie.«
    Ich warf Ben meine Autoschlüssel zu. »Dann gehen wir lieber zu Fuß.«
    Ich gab Caleb ein Zeichen. Eine Minute später liefen wir die Straße hinauf.

56. KAPITEL
     
    MITTWOCH, 3. MAI, 15:15 UHR SAN BERNARDINO MOUNTAINS
     
    Genie kehrte um, als sie sah, dass die Jungen auf dem richtigen Weg waren, und betrat so leise wie möglich das Haus. Sie hörte, wie Cleo oben herumlief und Dad anbrüllte. Wie üblich ließ Dad sie einfach brüllen.
    Genie zog Handschuhe und Mütze aus, ehe sie das Messer aus der Jackentasche nahm.
    Was nun?
    Sie würde sich im Wäscheschrank am oberen Ende der Treppe verstecken, und wenn Cleo vorbeikam, würde sie mit dem Messer auf sie einstechen und sie die Treppe hinunterwerfen, damit sie starb, genau wie Mom gestorben war.
    Gedeckt durch Cleos Gebrüll schaffte sie es in den Schrank. Drinnen war es finster, doch sie ließ die Tür einen winzigen Spaltbreit offen, um Ausschau nach Cleo zu halten, und nach einer kleinen Weile hatten sich ihre Augen an das Dämmerlicht gewöhnt. In Cleos Gezeter gab es mittlerweile mehr Pausen. Immer wieder hörte Genie das
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