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Blutseele

Blutseele

Titel: Blutseele
Autoren: Kim Harrison
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Dunkelheit trotzten, um einen Gefährten zu finden. Grillen zirpten, und die Musik in der Burg endete in höflichem Applaus. »Heirate ihn, wenn du willst«, meinte er stoisch. »Ich werde immer kommen, wenn du rufst, aber ich werde nur ein gebrochener Schatten sein. Du kannst meinen Körper befehligen, aber nicht mein Herz.« Jetzt sah er sie an und stellte fest, dass sie eine goldene Karte an ihr Herz drückte, das Bild verborgen. »Liebst du ihn?«, fragte er geradeheraus und las die Antwort bereits in ihrem verzweifelten Gesicht.
    Sie sagte nichts, während sich Fackelschein auf ihren Tränen spiegelte.
    »Lässt er dein Herz schneller schlagen?«, verlangte Alga liarept zu wissen, und ein Zittern überlief ihn, als sie schmerz erfüllt die Augen schloss. »Kann er dich zum Lachen bringen? Hat er je neue Gedanken in dir angeregt, wie ich es getan habe? Ich habe dich nie berührt, aber ich habe gesehen, wie du vor Verlangen gezittert hast … nach mir.«
    Er stieß mit einer Stiefelspitze leicht gegen den Schutzkreis und riss sie bei der Stärke der Macht darin zurück. Obwohl ihr Gesicht schmerzvoll verzogen war, ihr Schutzkreis war immer noch stark, selbst als ihre Brust sich schwer hob und senkte und sie die Hand von ihrem Kleid löste, sodass in dem sonst perfekt fallenden Stoff Falten entstanden.
    »Verletz mich nicht so, Algaliarept«, flüsterte sie. »Ich wollte mich nur verabschieden.«
    »Du bist es, die mich verletzt«, verkündete er, heftig, wo er bis jetzt immer zurückhaltend gewesen war. »Ich bin ewig jung, und jetzt wirst du mich dabei zusehen lassen, wie du alt wirst, deine Schönheit verblasst und deine Fähigkeiten schwinden, weil du dich in eine Ehe ohne Liebe und ein kaltes Bett sperren lässt.«
    »So ist der Lauf der Welt«, hauchte sie, aber die Angst in ihren Augen vertiefte sich, als sie ihr Gesicht berührte.
    Ihre Vorliebe für ihr eigenes Spiegelbild war schon immer ihre Schwachstelle gewesen, und er fühlte eine neue Welle von Erregung. »Ich werde deine Schönheit betrauern, obwohl du hättest für immer jung sein können«, sagte er und suchte nach einem Riss in ihrer Entschlossenheit. »Ich wäre für immer dein Sklave gewesen.« Er spielte ihr Traurig keit vor und ließ seine perfekte Haltung in sich zusammensinken. »Nur im Jenseits steht die Zeit still, sodass Schönheit und Liebe ewig währen. Aber, wie du sagst, es ist der Lauf der Welt.«
    »Gally, sprich nicht so«, flehte sie, und er spannte sich an, als sie den Spitznamen verwendete, den sie für ihn gewählt hatte. Seine Lippen öffneten sich schockiert, als sie die Hand nach ihm ausstreckte, nur um sie dann wenige Zentimeter vor der Barriere wieder sinken zu lassen. Er holte zitternd Luft und riss die Augen auf. Hatte er die Nuss die ganze Zeit auf die falsche Art zu knacken versucht? Er hatte versucht, sie aufzurütteln, ihre Entschlossenheit zum Wanken zu bringen, damit er einen Riss in ihrem Schutzkreis finden und ihn brechen konnte, obwohl er gewusst hatte, dass ihr Wille wahrscheinlich stark bleiben würde, selbst wenn die Welt um sie herum zusammenbrach. Sie würde ihren Schutzkreis nicht schwächer werden lassen, aber was, wenn sie ihn freiwillig senkte? Ceri war von königlichem Blut, eine Dulciate. Generationen von Versuchungen, die von der Krone abgesegnet waren, hatten Frauen hervorgebracht, die keinen Fehler der Macht begehen würden. Aber sie würde vielleicht einen Fehler des Herzens begehen.
    Und in dem Moment, in dem ihm aufging, warum er diese sieben Jahre lang versagt hatte, richtete sie ihren Blick an ihm vorbei auf den erleuchteten Palast, der von Freude widerhallte. Sie schloss die Augen, und Panik überfiel ihn, als er alles zusammenbrechen sah. Scheiße, sie wird gehen.
    »Ceri, ich würde dich für immer lieben«, stieß er hervor und musste seine Verzweiflung nicht spielen. Nicht jetzt. Nicht jetzt, wo ich ihre Schwachstelle gefunden habe!
    »Gally, nein«, schluchzte sie, während ihre Tränen fielen und winzige blaue Schmetterlinge sie umflatterten.
    »Nenn mich nicht mehr so«, verlangte er, und seine Worte kamen nun ohne Nachdenken oder Plan. »Geh in dein kaltes Bett. Stirb alt und hässlich! Ich würde dir Weisheit geben über alle Weisheit der Erde hinaus, dich wunderschön halten, dir Dinge beibringen, von denen die Gelehrten, die dich unterrichtet haben, nicht einmal träumen. Ich werde allein überleben, unberührt. Mein Herz wird kalt werden, wo du mir Liebe gezeigt hast. Es wäre
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