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Blutnächte - 2

Blutnächte - 2

Titel: Blutnächte - 2
Autoren: Emilia Jones
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Ihm entging nicht, wie sehr sie sich zusammenreißen musste, um den Blick nicht permanent über seinen nackten Körper streifen zu lassen.
    „Da gibt es ein Problem.“ Jesse setzte ein hilfloses Lächeln auf. Sie wagte nicht, Andrew in die Augen zu sehen. „Wir haben nicht die ganze Ewigkeit Zeit, um nach Paris zu gehen. Sondern nur zwei Tage.“
    „Zwei Tage!“ Er lachte auf, als hätte sie einen Scherz gemacht.
    Allerdings meinte sie es tatsächlich ernst. Paris war ihr wichtig. Sie würde alles tun, um ihren Willen durchzusetzen.
    „Bitte! Du musst mit mir dorthin! Ich habe es Mr. Lowman bereits versprochen.“
    „Nun, dann wirst du deinen Mr. Lowman wohl enttäuschen müssen.“ Andrew streckte eine Hand aus und glitt mit den Fingern durch ihr blondes, langes Haar. Er spielte mit einer Strähne. Für gewöhnlich wäre Jesse nur allzu bereitwillig darauf eingegangen. Dieses Mal jedoch nicht. „Das werde ich nicht tun.“ Sie rutschte von ihm fort, sprang schließlich mit einem Satz vom Bett, griff nach ihrem seidenen Morgenmantel und schlüpfte hinein. „Ich gehe allein. Du musst nicht mitkommen.“
    „Jesse!“ Andrew richtete sich auf. Es war offensichtlich, dass sie ihre Reise nach Paris längst beschlossen hatte, egal, was er dazu sagte. „Was soll das? Komm wieder her!“
    Doch sie schüttelte nur den Kopf.
    Ärgerlich verzog er das Gesicht. An derlei Widerworte hatte er sich noch längst nicht gewöhnt. Schnell war auch er auf den Füßen. Schneller als Jesse reagieren konnte, stand er hinter ihr und schlang seine Arme um sie. Ganz nah zog er sie zu sich heran. Sie spürte seinen heißen Atem in ihrem Nacken, und wie seine Lippen gierig über ihre Haut glitten.
    „Andrew …“ Wohlige Schauer durchströmten ihren Körper. Das vertraut gewordene Pulsieren in ihrem Schoß ließ sie alarmiert aufbegehren. Er wollte doch nicht etwa auf diese Art ihren Willen brechen?
    „Ich werde mich nicht umstimmen lassen.“ Sie machte sich aus seiner Umarmung frei, mit dem Erfolg, dass er sie bei den Schultern packte und zu sich herum drehte. Seine dunklen, unergründlichen Augen funkelten wild.
    „Warum bist du nur so stur?“, fragte er gequält.
    „Das könnte ich dich auch fragen!“
    Mit einem Seufzen fuhren seine Finger ihre Arme hinab, schließlich nahm er ihre Hände in die seinen und führte sie zu seinem Mund. Er hauchte einen zärtlichen Kuss auf ihren Handrücken, bevor er wieder zu Jesse aufsah.
    „Mein Engel.“
    Sie verfluchte diesen Blick, mit dem er es immer wieder schaffte, ein sehnsuchtsvolles Verlangen in ihr auszulösen.
    „Du weißt, dass ich mich um den Club kümmern muss. Wenn du unbedingt möchtest, können wir für ein oder zwei Tage nach Paris gehen, aber nicht länger. Die Vampire brauchen jemanden, der darauf achtet, dass die Regeln eingehalten werden. Brüssel würde in einem Blutbad untergehen, wenn niemand auf sie aufpasst. Du müsstest das doch wissen. Du kennst sie mittlerweile.“
    Jesse entzog ihm ihre Hände und verschränkte die Arme vor der Brust. Es fiel ihr unsagbar schwer, den Blick von Andrew abzuwenden. Am liebsten wäre sie schwach geworden – hätte sich auf der Stelle von ihm verführen und verwöhnen lassen. Aber sie wollte ihre eigenen Bedürfnisse nicht ständig dem Club-Geschehen unterordnen. Auch wenn sie sich nun mit Unsterblichkeit rühmen konnte, so hatte sie doch nach wie vor ein eigenes Leben. Und eigene Interessen – wie die Kunst.
    „Ich sagte bereits, ich gehe alleine“, beharrte sie.
    Andrew konnte nicht fassen, welch große Blockade seine Geliebte vor ihm aufbaute. Sie ließ ihn keinen Millimeter mehr an sich heran. Ihr Verhalten war so unvernünftig, dass er vor Zorn mit den Zähnen knirschte.
    „Wie stellst du dir das vor? Wie willst du in Paris überleben? Du kennst die Clubs nicht, in denen du dir Nahrung verschaffen könntest.“
    „Nun, ich denke, in Paris werden genug Menschen herumlaufen, denen ich ein wenig Blut abzapfen kann.“
    „Und du meinst, die Menschen dort lassen sich das einfach so gefallen, ohne etwas gegen dich zu unternehmen? Es wäre niemand da, der dich beschützt. Ich wäre nicht da.“
    Jesse starrte an ihm vorbei. Er hatte mit seinem Einwand absolut recht. Sie wusste nicht, wie sie in Paris überleben sollte – woher sie das Blut bekommen könnte, um ihr eigenes Dasein zu sichern. Allerdings würde sie das niemals vor ihm zugeben. Sie hüllte sich in Schweigen.
    Andrew wollte sie packen und dieses unsinnige
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