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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)
Autoren: Shaun Hutson
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Ereignisses sein, und zwar unabhängig davon, ob es zu ihrem Job gehörte oder nicht. Er entdeckte ausländische Kamerateams von so weit her wie Japan. Newton fragte sich, ob sie überhaupt einordnen konnten, worum es hier ging. Wahrscheinlich wollen Spione von Nikon wissen, wie sich ihre Produkte verkaufen, hing er seinen Gedanken nach, während er noch einmal seine Ausrüstung überprüfte.
    Größere Regenmassen prasselten herab, und eine Reihe der Wartenden spähte nach oben zu den dichten Wolken und tauschte wenig schmeichelhafte Bemerkungen über das Wetter in der Provinz aus.
    Newton zog eine Baseballkappe aus der Jackentasche und setzte sie auf. Er beugte sich vor, um noch einmal durch die Kamera auf dem Stativ zu schauen. Verärgert registrierte er, dass jemand dagegen stieß.
    »Pass doch auf«, zischte er gereizt und funkelte den Übeltäter an.
    Der Mann begegnete seinem Blick, ohne mit der Wimper zu zucken, beinahe herausfordernd. Ein untersetzter Kerl, der dringend eine Rasur brauchte. Er blieb stehen und starrte Newton sekundenlang an, bevor er sich umdrehte und in der Menge verschwand.
    »Trottel«, murmelte der Fotograf, nachdem er sich vergewissert hatte, dass der andere Mann sich nicht mehr in Hörweite befand. Er richtete die Kamera neu aus und lugte wie ein Scharfschütze, der sein Ziel erfasste, durch das Teleobjektiv.
    Er gehörte zu den Ersten, die mitbekamen, wie sich die Haupteingangstür des Gebäudes öffnete.
    »Himmel«, murmelte er, als er die bewaffneten Sicherheitsleute vor den ersten Politikern herauskommen sah.
    Und dann bekam die ganze frierende, durchnässte und gereizte Medienhorde, wofür sie gekommen war. Das Wetter und die Bedingungen spielten vorübergehend keine Rolle mehr.
    Weitere Politiker kamen nach draußen. Einige rissen Witze über das Wetter, während andere laut überlegten, ob es nicht vielleicht klüger wäre, im Gebäude zu bleiben, bis der Regen aufhörte.
    Das Schnellfeuer-Klicken von Hunderten Kameras erfüllte die Luft, als sie eine beinahe synchrone Salve abfeuerten. Reporter versuchten, sich nach vorn zu drängen, wurden aber von den postierten Sicherheitsleuten zurückgehalten. Schließlich bemerkten die wartenden Medienvertreter, dass die Politiker sowieso auf sie zukamen, wobei sie wann immer möglich auf den Fußwegen blieben.
    Newton, der knipste, als hinge sein Leben davon ab, entdeckte den irischen Premierminister, der neben zwei Parlamentsmitgliedern der Unionisten lief. Ihm folgte der britische Außenminister zwischen zwei Sicherheitsleuten und unterhielt sich dabei angeregt mit einem Vertreter der Sinn Féin. Newton schüttelte ungläubig den Kopf. Die Politiker kamen näher und stellten sich den Medien zuliebe für ein Gruppenfoto auf. Die Reporter schossen ein Feuerwerk von Fragen mit einer verbalen Schnelligkeit ab, die fast mit den Hochgeschwindigkeitssalven der Kameras mithalten konnte. Fernsehkameras wachten mit Zyklopenaugen über die Versammlung, während es Fragen hagelte und sich die Toningenieure alle Mühe gaben, ihre Galgenmikrofone weit genug nach vorn zu schieben, um die Antworten mitzuschneiden.
    »Welche Fortschritte wurden bei den Gesprächen erzielt?«
    »Ist es möglich, dass noch vor Ende der Woche eine Vereinbarung erzielt werden könnte?«
    »Was bedeuten die Gespräche für den Norden und Süden von Irland?«
    »Wird es bald einen Truppenabzug geben?«
    Newton knipste weiter, glücklich und zufrieden, dass er sämtliche verfügbaren Perspektiven abdeckte und jedes einzelne Gesicht festhielt. Seine Nervosität schien wie weggeblasen. Er tat jetzt, was er am besten konnte. Im ständigen Wechsel zwischen der Stativkamera und dem Fotoapparat um seinen Hals tauschte er fachmännisch Filmpatronen aus, weil er nicht riskieren wollte, ein möglicherweise geschichtsträchtiges Motiv dem Zufall zu überlassen.
    Es hagelte weiter Fragen, deren Antworten manchmal vage, manchmal ermutigend und manchmal unverbindlich ausfielen. Newton wusste, dass ein Gipfeltreffen mit viertägiger Diskussion eigentlich nicht ausreichte, um die Krankheit zu heilen, die diese Provinz schon so lange plagte, aber wenn man die Probleme in Ulster mit einer offenen Wunde verglich, dann ließ sich bei diesem Gipfeltreffen der Wunde zumindest ein provisorischer Verband anlegen. Der Heilungsprozess dauert natürlich sehr viel länger.
    Er wollte gerade das nächste Foto der versammelten Politikerrunde machen, als er beinahe zu Boden gestoßen wurde.
    Er fuhr
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