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Blutige Verfuehrung 1

Blutige Verfuehrung 1

Titel: Blutige Verfuehrung 1
Autoren: Ina Cult
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stellte das Ungetüm vor mir ab. Ikarus schenkte mir ein.
    "Das ist ein Domestica", bemerkte er und stieß mit mir an. Der Wein breitete sich in meinem Magen wie ein warmer Teppich aus und ich spürte, wie sich meine Sorgen augenblicklich verzogen. Ich blickte in die Runde und stellte fest, dass ich wirklich Glück mit dieser Mannschaft hatte. Sie alle würden mich auf meiner Suche in die Vergangenheit begleiten. Das war sehr beruhigend, denn so ganz allein einem Vampirclan gegenüber zu treten, wäre für mich eine große Herausforderung geworden. Ich hoffte, dass sie alle neugierig genug wären, um mit mir dieses Abenteuer zu bestehen. Ich hatte selbst keine Vorstellung, was mir bevorstehen würde. Der blaue Brief war meine einzige Verbindung. Wenn er gefälscht war oder eine Falle dahintersteckte, würde ich unweigerlich hineintappen. Wer waren meine Eltern? Wie konnte ich Kontakt zu ihnen aufnehmen? Würden sie mich nach so vielen Jahren erkennen? Während ich noch vor mich hin grübelte, kamen auch schon die ersten Fragen. Ikarus sagte so beiläufig wie möglich:
    "Lucy, wann bekommst du denn dein neues Auto?" Ich grinste ihn frech an und antwortete:
    "Meine Staatskarosse wird morgen zugelassen und dann kann ich sie abholen. Willst du mich begleiten?" Ikarus antwortete wie aus der Pistole geschossen:
    "Wenn ich sie auch fahren darf?"
    "Klar", sagte ich. Vielleicht war das eine gute Idee, denn ich hatte zwar seit zwei Jahren den Führerschein, aber für ein eigenes Auto hatte es nie gereicht und da ich überhaupt keine Fahrpraxis hatte, würde ich mich bestimmt ziemlich blöde anstellen. Außerdem hatte ich auch etwas Bedenken mit dem vielen Verkehr in München. Lucky entgegnete:
    "Ich hätte auch den ganzen Tag Zeit."
    "Danke Lucky, aber ich glaube einer von Euch genügt fürs Abholen. Auf dem Weg in die Karpaten kannst du dann sicher auch mal für längere Strecken das Lenkrad übernehmen. Ben stand auf und schlurfte in sein Zimmer. Kurz darauf kam er mit seinem Tablet Computer zurück. Er tippte darauf herum und zeigte uns dann bei Google maps die Karpaten.
    "Wo in den Karpaten liegt denn dein geheimes Schloss?", fragte er. Ich muss erst den Brief holen und noch einmal nachsehen, wie es heißt, dann können wir es vielleicht finden." Der blaue Brief steckte noch in der Innentasche meiner Lederjacke. Ich holte ihn heraus und las den Namen laut vor: Bran, bei Sibiu. Dann faltete ich den Brief sorgsam wieder zusammen und verstaute ihn im Kuvert. Den ganzen Inhalt kannte nur Mareike und so sollte es auch bleiben. Ben suchte eine Zeit lang herum, dann rief er überrascht:
    "Du hast Bran gesagt, bist du ganz sicher?"
    "Ja, warum, hast du es gefunden?
    "Das ist das Schloss von Dracula", sagte er und zeigte uns eine Abbildung im Internet. Dann las er uns vor, was dazu geschrieben stand. Alle lauschten ihm andächtig. Es war wohl nicht das richtige Schloss von Dracula, sondern nur die Filmkulisse oder die Touristenattraktion in den Karpaten. Es sah schon gespenstisch aus und ich war ziemlich erschrocken, dass man mich an einen solch seltsamen Ort bestellt hatte. Es begann eine heftige Diskussion um dieses Schloss. Lucky war der Meinung, dass es sich nur um einen schlechten Scherz handeln könnte, denn wer fährt schon zum Schloss von Dracula um seine Eltern zu finden. Mir kamen auch langsam Zweifel an der Echtheit des Briefes. Mareike dagegen verteidigte meinen Standpunkt, sie sagte:
    "Wenn ihr an Lucy-Ferrys Stelle wärt, dann würdet ihr auch diesen Weg auf euch nehmen, um endlich zu erfahren, wer eure Erzeuger sind. Ich kann gut verstehen, dass sie das jetzt endlich wissen muss. Wenn sie in den Karpaten auf sie warten, so wie es im Brief steht, sollte sie dort hin fahren. Und wir werden sie nicht allein losschicken!", ergänzte sie mit überzeugender Stimme.
    Ben fand noch mehrere Seiten im Internet über dieses gespenstische Schloss. Er sagte:
    "Wir müssen ja nicht im Schloss übernachten, es gibt da einige Hotels und Pensionen und für ein paar Tage können wir da bestimmt unterkommen." Ikarus erklärte mit seiner tiefen Stimme:
    "Also ich will mir dieses Schloss schon genau ansehen, vielleicht gibt es da wirkliche Vampire und wenn man dort übernachten kann, dann will ich dort bleiben."
    "Na gut", sagte ich, "irgendwie werden wir schon unterkommen", aber ich glaube, der Weg ist ziemlich weit. Ben antwortete:
    "In zwei Tagen ist es leicht zu schaffen."
    "Wir haben ja keine Eile, und wenn wir unterwegs sind und es
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