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Blutige Verfuehrung 1

Blutige Verfuehrung 1

Titel: Blutige Verfuehrung 1
Autoren: Ina Cult
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Einladung tatsächlich annehmen würde." Mit diesen Worten setzte ich mich auf den einzig freien Stuhl, ihm gegenüber und schlug die Beine so übereinander, dass ich ihn dabei berührte. Achim hatte es die Sprache verschlagen, er sah mich an wie das Kaninchen vor der Schlange. Die Blonde saugte verlegen an ihrem Strohhalm, ihr Blick ging abwechselnd zu mir und dann wieder zu Achim. Es entstand eine Pause, die für alle schier unerträglich war. Achims Begleiterin wusste nicht, was sie von dieser Szene halten sollte und sie war nicht wirklich hübsch. Ihre Zähne standen leicht hervor und der Haaransatz ihrer krausen Haare war nachgedunkelt, was darauf schließen ließ, dass sie das Blond nur färbte. Ihre wasserblauen Augen waren von schweren Lidern bedeckt, die ihr das Aussehen einer Kröte gaben. Was konnte Achim nur an ihr finden, hatte sie Qualitäten, die auf den ersten Blick nicht zu erkennen waren? Trotzdem: sie war keine Konkurrenz für mich, das hatte ich schnell festgestellt. Deshalb lächelte ich auch sie an und sagte zu Achim in etwas schnippischen Ton:
    "Willst Du mir Deine neue Errungenschaft nicht vorstellen?" Das Blondchen wurde rot bis unter die Haarwurzel. Achim war nicht weniger verlegen. Er zog den Kopf zwischen die Schultern und sah betreten auf seine Hände dann sagte er leise:
    "Das ist Ingeborg, wir studieren im gleichen Semester."
    "Hallo Ingeborg", sagte ich so affektiert wie möglich und sah dabei Achim an. "Wollten wir heute nicht um die Häuser ziehen?", fragte ich ihn dann und nahm seine Hand. Und mit einem unwiderstehlichen Augenaufschlag fügte ich hinzu:
    "Im Schwabinger Hof spielt heute eine Latino Band und ich weiß, dass Du Salsa tanzt wie ein Gott." Diese Schmeichelei ließ Achim nun auch rot werden. Es war ja die reine Wahrheit, aber das Blondchen schaute jetzt ziemlich gestresst.
    "Salsa habe ich noch nie getanzt", sagte sie halblaut wie zu sich selbst.
    "Wir schon!", erwiderte ich triumphierend und Achim sagte halbherzig zu Ingeborg:
    "Das musst Du Dir auch mal anschauen!" Doch Ingeborgs Finger nestelten an Ihrer Handtasche, sie kramte einen Zehn-Euro-Schein heraus. Sie stand auf und sagte zu Achim:
    "Bitte zahle für mich meinen Drink, mir ist eingefallen, dass ich noch an meiner Semesterarbeit schreiben muss." Ingeborg nickte uns nur kurz zu, machte auf dem Absatz kehrt, dann war sie weg. Achim hatte mit keiner Geste versucht, sie zurückzuhalten.
    Puh, das war geschafft und viel einfacher als ich es mir vorgestellt hatte. Ich setzte mich auf Ingeborgs Platz und legte meinen Arm um Achim. Dann schnupperte ich an seinem Ohr und steckte kurz meine Zungenspitze hinein. Achim reagierte wie elektrisiert. Ich spürte, wie er seine Muskeln anspannte und tief einatmete. Er drehte den Kopf und sah mir in die Augen. Dann sagte er leise:
    "Du bist unglaublich!" Als der Kellner kam, stand ich auf und sagte zu Achim:
    "Komm lass uns gehen, ich möchte jetzt wirklich noch irgendwo abtanzen!" Er bezahlte und erwiderte:
    "Das mit der Latino Band im Schwabinger Hof war nur ein Joke?"
    "Hast Du gedacht, ich lass mir den best aussehendsten Tänzer so einfach vor der Nase wegschnappen?"
    Achim blickte ziemlich entrüstet, doch er war natürlich auch geschmeichelt. Er legte den Arm um mich und sagte:
    "Meinst Du das ernst?" Ich knabberte an seinem Ohrläppchen und atmete dabei seinen unbeschreiblichen Körpergeruch ein, der mich sofort antörnte. Dann sagte ich:
    "Ich meine immer alles ernst, was ich sage, das solltest Du Dir merken!" Achims Hand um meine Taille wurde fester.
    "Du siehst verdammt gut aus", erwiderte er und fuhr mit seiner Hand in die Potasche meiner Jeans. Seine Verlegenheit war wie weggeblasen. Seine Augen wanderten neugierig in meinen Ausschnitt.
    Als wir wieder auf der Straße standen, sog ich die frische Nachtluft gierig ein. Im Lokal war es stickig gewesen und die Sache mit Ingeborg war mir ganz schön auf die Nerven gegangen. Doch jetzt hatte ich Achim wieder für mich und wie es schien, störte es ihn nicht, dass ich meine Rivalin so schnell in die Flucht geschlagen hatte. Trotzdem war ich noch irgendwie verärgert. Er würde heute Abend viel für mich tun müssen, um diese Sache wieder gut zu machen, überlegte ich mir.
    "Wohin wollen wir jetzt gehen?", fragte er und zog mich an sich.
    "In der Parallelstraße ist eine kleine Bar, da gibt es oft Livemusik", sagte ich, obwohl ich nicht sicher war, ob das stimmte.
    "Lass uns da mal vorbeischauen!"
    Wir machten uns auf den
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