Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutige Tränen (German Edition)

Blutige Tränen (German Edition)

Titel: Blutige Tränen (German Edition)
Autoren: Simon Rhys Beck
Vom Netzwerk:
starrte ihn an. Das konnte doch wohl nicht sein Ernst sein! Er würde das nicht tun, er würde nicht die Attraktion abgeben in diesem Kreis ... Er war kein Freak auf einer Jahrmarktsausstellung! Das war unter seiner Würde! Auch wenn ihn der Durst quälte und er das Blut durch Lances Adern fließen sah.
    »Trink!« befahl Lance mit dunkler Stimme.
    Alex spürte all die Augenpaare gespannt auf sich ruhen.
    »Das ist demütigend«, zischte er, fast unhörbar.
    Lance lachte auf. »Nein, wenn ich dich hungern lasse, das wird demütigend sein.«
    Alex zögerte. Was würde mit ihm passieren, wenn er sich weigerte? Und noch während er überlegte, wurde ihm plötzlich klar, dass er die Antwort auf seine Frage bekommen würde. Er hatte zu lange gezögert.
    »Er hat noch nicht gelernt, zu gehorchen, was?« spottete einer der Minister.
    Lance starrte Alex für einen Moment düster an. Dann hellten sich seine kantigen Gesichtszüge wieder auf. »Lasst uns in den Saal gehen. Es ist Zeit für ein Schauspiel!«
    Die Minister erhoben sich, Diener stoben auseinander. Alex wurde grob auf die Beine gezogen. Ein Schauspiel ... und es fiel ihm nicht schwer zu erraten, wer einer der Akteure war.
     
     
    Im großen Saal angekommen, riss Lance an der Kette, und Alex schlug auf dem Boden auf. Wütend unterdrückte er eine Schmerzäußerung. Doch in seinem Kopf entstand ein Gedanke, der sich festsetzte. Eine Idee ... und er schwor, sich an Lance zu rächen.
    »Holt Merryn herein. Sie sollen gegeneinander kämpfen!«
    Ein beifälliges Murmeln wurde laut. Alex rappelte sich wieder ein wenig hoch und sah, dass sich die Anwesenden zu einem schaulustigen Kreis sammelten, dessen Mitte frei blieb, einer kleinen Arena gleich.
    Lance stand auf und riss Alex auf die Beine. Zusammen mit dem Vampir betrat er den Kreis und klinkte die Eisenkette vom Halsband ab. Alex kam sich vor wie ein Pitbull bei einem Hundekampf! Er sah sich aufmerksam um; auf der anderen Seite, zum Ausgang des Saales, entstand Unruhe – sein Gegner hatte den Saal betreten.
    Merryn war ein Koloss von einem Mann. Ein richtiger Gladiator. Sein muskelbepackter Körper wies unzählige größere und kleinere Narben auf. Doch das Furchterregendste an ihm waren seine starren hellblauen Augen. Sein Blick war hypnotisch, stechend.
    Alex schluckte unwillkürlich. Ob seine vampirischen Kräfte ausreichten, so ein Tier zu bezwingen? – Natürlich, in seiner Welt hätte er sich darüber keine Gedanken machen brauchen. In seiner Welt gab es nur einige wenige sehr alte Vampire, die ihm kräftemäßig überlegen waren. Aber hier war alles anders!
    Hier konnte er von zwei menschlichen Wächtern bezwungen werden! Hier hielten ihn Eisenklammern an Wänden, die er in seiner Welt mit der bloßen Hand hätte durchschlagen können!
    Merryn war wie Alex von der Hüfte aufwärts unbekleidet. Er betrat langsam, fast gemächlich den Kreis und musterte seinen Gegner aufmerksam, fast ein wenig spöttisch mit seinen hellblauen Augen. Einen Augenblick ruhte sein Blick auf dem breiten Lederhalsband, das um Alex’ schlanken Hals geschnallt war.
    »Nicht auf Leben und Tod. Es geht nur um die Ehre«, sagte Lance und trat zurück, um den Kreis freizumachen.
    Merryn machte sofort einen großen Schritt auf Alex zu. Er wollte ihn provozieren, ihn aus der Reserve locken. Doch Alex wartete zunächst ab.
    Sie umkreisten sich langsam, ließen sich nicht aus den Augen. Bis Merryn den ersten Vorstoß wagte. Eine gewaltige Faust schoss in Alex’ Richtung und hätte ihn sicher hart an der Schulter getroffen, wenn er nicht im letzten Moment zurückgesprungen wäre. Wütend funkelte er seinen Gegner an und setzte seinerseits zu einem Fußstoß an. Er traf Merryn am Oberschenkel und hörte den leisen Schmerzenslaut. Doch Alex war nicht so dumm zu glauben, dass er jetzt die Oberhand gewann. Merryn hatte sich erstaunlich schnell erholt und stürmte auf ihn zu, packte ihn mit beiden Händen nach Ringermanier und riss ihn zu Boden.
    Nur am Rande hörte Alex, wie die Zuschauer lachten und grölten. Er hörte ihr Klatschen und ihre Wetten ... Denn er hatte alle Hände voll zu tun, diesen Angriff abzuwehren. Merryn versuchte sein ganzes Gewicht über ihn zu schieben, doch genau das wollte Alex auf keinen Fall zulassen. Er wand sich unter dem muskulösen Körper hervor und versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Doch Merryn umklammerte seinen Oberschenkel und riss ihn erneut nach unten.
    Alex knurrte leise, es kostete ihn alle
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher