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BLUE - toedliche Magie

BLUE - toedliche Magie

Titel: BLUE - toedliche Magie
Autoren: Sabineee Berger
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seinem Rücken aufwärts über den Hals bis knapp hinter seine Ohren.
    In nur einer Nacht war er von den Göttern gezeichnet worden. In einem Sturm aus Wahnsinn und Schmerz. In einem wahren Höllenritt überirdischer Magie. Irgendwann hatte er das Bewusstsein verloren, doch das Grauen des Irrsinns, die Qualen auf seiner Haut und den Schmerz in seiner Seele würde er nie wieder ausblenden können. Sein Körper erinnerte ihn jeden Tag und jede verfluchte Minute an seinen tödlichen Fluch. Er war nicht einfach nur mit göttlichem Blau gebrandmarkt worden, um als Sünder erkannt zu werden, oder um sich die Schande jeden Tag aufs Neue in Erinnerung zu rufen. Nein, das Ganze ging viel weiter. Viel tiefer. Seinen Zeichen haftete nämlich eine tödliche Magie an, die ihn jede Sekunde seines Daseins zu absoluter Isolation verdammte.
    Wieder ein Klopfen an der Tür. Sein Körper begann zu zittern, wusste was auf ihn zukam. Maslov war ein Monster in Menschengestalt. Er war reich und skrupellos. Als Zuhälter, Drogendealer und Menschenhändler musste er das vermutlich sein, aber dieser Mann war der größte Abschaum und der schlimmste Albtraum für jeden, der nicht auf seiner Seite stand oder sein Geschäftspartner war. Brutalität war sein eigentlicher Vorname und Rücksichtslosigkeit sein verhasster Zuname. Wer nicht spurte, wurde erpresst, ermordet oder auf Mafia-Manier bestraft. Auch Blue sollte auf seine Seite wechseln, ein Handlanger Maslovs werden und sein Verbündeter in allen Lebenslagen sein. Mit seiner Magie am Leib war das jedoch nur mit einem Vertrag dämonischen Ursprungs möglich. Nur der konnte ihn und seine blauen Zeichen kontrollieren und eben an einen Menschen binden. Doch noch hatte Blue die Unterschrift verweigert und selbst beim größten Druck und den ständigen Misshandlungen noch die Kraft aufgebracht, sich gegen diese Übernahme zu wehren. Irgendwie. Denn seine Magie schützte ihn zwar vor Kugeln und Messerattacken, aber nicht vor dem Einfallsreichtum, dieses abscheulichen Mannes. Im Grunde war er nur wegen eben dieser Magie gefangen genommen worden und musste hier knien. Die Ketten an seinen Armen waren schmerzhaft, aber die Stange, die seinen Hals fixierte, war die reinste Qual. Und dennoch konnte er sich nicht dazu durchringen Gott oder die Götter – was wusste er schon, wer dafür zuständig war! – um Hilfe zu bitten. Noch nicht. Nicht so.
    „Los geht’s, Kleiner!“ Tom Butin, einer von Maslovs Schlägern, öffnete die schwere Tür und kam mit wuchtigen Schritten auf Blue zu. Mit 1,87 Metern Größe und 103 Kilogramm war er immer noch kleiner und schmächtiger als Blue, aber solange der Gefangene kniete, witzelte er gerne über die Größe des anderen.
    Vor dem SM-Raum begann das erste Gejohle.
    „Er kommt! Gleich kommt er“, kreischte eine Frau so schrill, dass Blue bei jedem Wort zusammenzuckte. Menschen sind schon eine seltsame Spezies, dachte er bei sich. Alle diese Frauen stehen unter Zwang, werden sexuell missbraucht, geschlagen und oft genug unter Drogen gesetzt, aber wenn ich auftauchte, meinen sie plötzlich am anderen Ende der Machtkette zu ziehen. Blue konnte es nur als primitives Machtspiel und Perversität erkennen, doch in Wahrheit war er einfach umwerfend schön und die meisten Frauen durch seinen Anblick wie entfesselt. Selbst die Männer fühlten sich von ihm angezogen und spürten den Reiz der Gefahr durch den tödlichen Fluch.
    Knurrend kam Blue in die Höhe, während Tom seine Fesseln per Fernbedienung fixierte. Aus sicherer Entfernung packte er dann die Stange, die an einem Metallring um Blues Hals befestigt war und löste sie von der Wand. Mit dieser Stange konnte er ihn gut in Schach halten, auch wenn ihm das mit reiner Körperkraft vermutlich nicht gelungen wäre. Mit Strom jedoch war das kein Problem, denn den konnte er Blue mit dieser Stange bei Bedarf sogar mehrmals durch den Körper jagen. Und Bedarf gab es scheinbar öfter als die Notwendigkeit dafür, denn speziell bei Blue konnte Tom schon ein bisschen eigen werden. Lässig strich er sich eine seiner blonden Haarsträhnen hinters Ohr und lächelte dem Gefangenen spöttisch zu. Machtspielchen machten ihn ziemlich an und den magischen Mann zu kontrollieren, gehörte eindeutig dazu.
    Blues Haut schimmerte vor Anstrengung ein paar Nuancen heller. Stellenweise wurden die Linien zu einem fluoreszierenden Türkis, was die Zeichen lebendig erscheinen ließ, wie bewegt. Sein perfekt muskulöser Körper, die magische
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