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Blind-Date um Mitternacht

Blind-Date um Mitternacht

Titel: Blind-Date um Mitternacht
Autoren: Lori Foster
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anders, als ich erwartet hatte.” Da er Bobs Geschmack in punkto Frauen kannte, hatte er damit gerechnet, eine konservative, selbstgerechte Moralistin anzutreffen, jemanden, der ihrer Schwester Susan ähnelte. Susan konnte einen Mann mit einem Blick gefrieren lassen – und genau das hatte sie bei ihm versucht, als sie das erste Mal wegen einer Werbekampagne zu ihm gekommen war. Sie hatte eine sofortige Abneigung gegen ihn gefasst, und daher hatte er die weiteren Verhandlungen seinem Partner Bob überlassen. Und als die Verabredung getroffen worden war, hatte er eine Frau erwartet, die kalt, reizlos und verklemmt war – die sprichwörtliche graue Maus, die sich nicht aus ihrem Loch traute.
    Josie Jackson besaß nicht die geringste Ähnlichkeit mit ihrer Schwester. Es war verdammt gut, dass Bob nicht selbst gekommen war. Wahrscheinlich wäre er so schnell vor ihr davongerannt, dass er einen Herzanfall bekommen hätte. Der Gedanke veranlasste ihn zu einem Grinsen.
    “Es belustigt Sie, dass Ihre Erwartungen sich nicht erfüllt haben?”
    Das klang beinahe verwundert, und er lachte. “O ja. Sie sind eine sehr angenehme Überraschung für mich.”
    Kleine weiße Zähne gruben sich in ihre Unterlippe. Er hätte sie jetzt gern auf seiner eigenen gespürt und …
    “Sie sind auch nicht so, wie ich erwartet hatte. Sonst versucht meine Schwester immer, mich mit diesen furchtbar soliden, spießigen Männern in Schlips und dreiteiligen Anzügen zusammenzubringen. Ich meine Typen, die an nichts anderes denken können als an Dinge wie Verantwortung, Geschäft und Image.” Wieder warf sie ihm einen herausfordernden Blick zu. “Aber zu der Sorte gehören Sie nicht, oder?”
    Er verkniff sich ein Lachen. Sie glaubte ihn zu verspotten, das konnte er sehen. Aber es gab nichts, was ihm im Moment ferner lag als Verantwortung und Geschäfte, und er hoffte, dass sie nicht von ihm erwartete, sich um sein Image zu sorgen. Das hatte er noch nie getan.
    Bob würde es ganz sicher, aber er war nicht Bob.
    “Niemand kann mir Spießigkeit vorwerfen.” Das stimmte, denn Bob beklagte sich häufig über seine übertriebene Gelassenheit. Wahrscheinlich war es gerade diese Nonchalance, die ihm ihrer Schwester so unsympathisch machte. Was ihm natürlich völlig schnuppe war. Förmlichkeit war die ausgeprägteste Charaktereigenschaft seiner Stiefmutter gewesen, und deshalb war sie ihm verhasst. Er hielt es für wichtig, sich für seine Firma einzusetzen, aber er dachte nicht daran, sein ganzes Leben darauf auszurichten. Josie war offenbar der gleichen Meinung, obwohl sie schockiert von seiner Antwort schien. Interessant.
    Es drängte ihn, sie zu berühren. Da er keine Minute länger warten wollte, stand er auf und zog sie vom Hocker. “Lassen Sie uns tanzen.”
    Sie sträubte sich, und ihr Gesichtsausdruck war beinahe komisch. Sie versuchte, ihm ihre Hand zu entziehen, aber er war nicht bereit, sie freizugeben.
    “Was ist? Tanzen Sie auch nicht?”
    “Wieso
auch
nicht?”
    “Wie das Trinken, meine ich.” Beruhigend strich er mit dem Daumen über ihre Handfläche. Er wollte sie nicht erschrecken, aber wenn er sie nicht bald in seinen Armen halten konnte, würde er den Verstand verlieren. Es hatte ihn noch nie so schlimm erwischt, aber er konnte sich nichts Schöneres vorstellen.
    “Natürlich tanze ich”, sagte sie und schaute dann auf ihre Füße. “Nur normalerweise nicht in solchen Schuhen.”
    Auch er richtete den Blick auf ihre Füße. Sexy kleine Füße in Pumps mit sündhaft hohen Absätzen. Während er Josies Hand ergriff, versprach er leise: “Ich lasse Sie nicht stolpern, das verspreche ich Ihnen.”
    Nick nutzte das Gedränge auf der überfüllten Tanzfläche, um Josie fest an sich zu ziehen. Sie fühlte sich wundervoll in seinen Armen an, ganz warm und weich, und er spürte, wie heftiges Verlangen ihn erfasste. Ein Ziehen ging durch seine Lenden, und pulsierende Hitze breitete sich in seinem Körper aus.
    Selbst auf ihren hohen Absätzen war sie sehr klein und zierlich. Er legte das Kinn auf ihren Scheitel und atmete den Duft ihres seidigen langen Haares ein, das ihr offen auf die Schultern fiel und in weichen Locken ihre Brüste umrahmte. Unwillkürlich fragte er sich, wie es sein mochte, wenn ihre Locken über seine nackte Haut strichen, und er musste die Zähne zusammenbeißen, um sich zu beherrschen. Es war beinahe absurd, welch heftige Reaktion Josie in ihm auslöste. Aber ihm war, als wäre sie die Verkörperung seiner
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