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Blackbirds

Blackbirds

Titel: Blackbirds
Autoren: Chuck Wendig
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kann.«
    »Und wenn man sie ändern könnte?«
    »Dann sollte man verdammt nochmal sein Bestes tun, um sie zu ändern.«
    Vor ihrem inneren Auge erscheint kurz Ingersolls Bild, aus dem Schussloch in der Schläfe blubbert Blut.
    »Das sollte man dann wohl«, erwidert sie.
    »Was soll’s«, sagt er und lehnt sich zurück. »Wenigstens hab ich jetzt diese coole Augenklappe.«
    »In der Tat. Wenn sie dich jetzt keinen Truck mehr fahren lassen, könntest du vielleicht Pirat werden.«
    »Na, dann werd’ ich eben Pirat.«
    Sie lacht.
    »Bleibst du noch etwas in der Gegend?«, will sie wissen. »Ich weiß, dass du vielleicht woanders sein musst, aber ich denke, die werden mich noch eine Weile hierbehalten wollen.«
    »Das werden sie. Mindestens noch eine Woche. Du hast dir ein paar Knochen gebrochen, und dann war da diese komische Sache mit dem Messer, das in deiner Lunge steckte.«
    »Es ist nur, weil ich glaube, dass ich jetzt jemanden brauchen könnte.«
    Er nickt. »Ich auch.«
    »Also gehst du nicht weg?«
    »Nur wenn du gehst. Du hast mir das Leben gerettet – irgendwie. Ich denke, dafür schulde ich dir wenigstens meine Zeit.«
    Sie lächelt. »Kannst du mir noch einen Gefallen tun?«
    »Nur zu.«
    Es tut weh, aber sie hebt das Tagebuch auf und wirft es ihm zu, als sei es eine Frisbee-Scheibe. Beinahe fängt er es nicht und fummelt ein bisschen herum, bis er es festhalten kann.
    »Ich arbeite noch an dieser Sache mit der räumlichen Wahrnehmung«, sagt er.
    »Oh. Tut mir leid.«
    »Also, welchen Gefallen?«
    »Wirf das weg«, sagt sie.
    »Wie wäre es, wenn ich es ins Meer werfe?«
    Sie verzieht das Gesicht und macht »bäh«. »Das würde ich den armen Fischlein nicht antun. Außerdem hasse ich in Filmen solche Szenen. Wenn man es ins Meer wirft, ist es immer noch da. Eines Tages wird es an eine Küste gespült, so dass jemand es finden kann. Lass es verschwinden. Alle Seiten sind voll. Es erzählt eine Geschichte, die ich gar nicht erzählen will. Such einfach einen Mülleimer, und wirf es hinein. Noch besser, eine Müllhalde, und noch viel besser, eine Müllverbrennung, eine, die auch Leichen verbrennt.«
    Er steht auf und küsst sie. Seine Lippen sind trocken, aber sie sind trotzdem sanft, und es ist der verdammt nochmal beste Kuss, den man sich hätte erträumen können.
    »Ich werf’s weg«, verspricht er.
    »Mir tut alles weh.«
    »Ich weiß.«
    »Ich glaub, ich muss jetzt schlafen.«
    »Das weiß ich auch. Bist du wirklich ganz okay? Du siehst ein bisschen traurig aus.«
    Miriam hebt die Schultern, so weit sie kann.
    »Es ist, wie es ist, Louis. Es ist, wie es ist.«

Danksagungen
    Wir Autoren tun immer so, als seien wir einsame Wölfe. Ein Ronin-Ninja-ohne-Horde, so, als wären wir die einzigen, die in unseren kleinen Ruderbooten auf dem großen weiten eisigen Ozean der Kreativität herumkreuzen. Das Buch trägt unseren Namen und keinen anderen, und am Ende des Tages ist das eigentlich eine große Blase voller Nichts.
    Kein Buch erscheint ohne ein ganzes Ökosystem, das an seinem Entstehen beteiligt ist. Wie Soylent Green ist ein Buch aus Menschen gemacht, und diesen würde ich jetzt gerne danken.
    Danke zuerst an Stephen Susco, der mir half, dieses Ding in Form zu bringen.
    Danke an Jason Blair und Matt Forbeck, die mir vorschlugen, Miriam Black bei Angry Robot unterzubringen.
    Danke auch an meine Agentin Stacia Decker, die mir half, alles umzusetzen, und außerdem ein Danke an all die tollen Leute – Lee, Marco und Darren – bei Angry Robot, die die nettesten, liebenswertesten Computertechniker sind, die ein Autorentyp wie ich jemals haben könnte.
    Danke auch an Joey HiFi, der mir eines der coolsten Cover entworfen hat, die ich mir überhaupt vorstellen konnte. Haben Sie sich das Titelbild angesehen? Im Ernst. Sie sollten es sich noch einmal genau ansehen. Es anstarren. Na los. Sie können es anfassen. Ich werd’s auch keinem sagen.
    Danke den vielen Lesern auf terribleminds.com.
    Und dann auch einen Dank an meine Frau Michelle undmein Neugeborenes, Ben. Beide halten mich geistig gesund, wenn ich geistig gesund sein muss, und ermutigen mich, verrückt zu sein, wenn ich verrückt sein muss.
    Ich liebe euch, Leute.

Über den Autor
    Chuck Wendig schreibt Romane, Drehbücher, Kurzgeschichten und Essays. Mit seinem Kollegen Lance Weiler hat er das Drehbuch zum Kurzfilm Pandemic verfasst, der auf dem Sundance Film Festival gezeigt wurde. Für das Projekt Collapsus wurden beide für den Digital Emmy
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