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Bizarre Beziehungen - V 1.0

Bizarre Beziehungen - V 1.0

Titel: Bizarre Beziehungen - V 1.0
Autoren: Unbekannter Autor
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Fahrt nicht einmal vorstellen können, da er nicht wußte (nicht wissen konnte), daß derlei Dinge tatsächlich existieren. Er hätte davon auch in den wildesten Geschichten nichts gefunden, die ihm jemals unter die Augen gekommen waren.
    Eine wilde Vorstellungskraft ist, glaube ich, einer meiner Charakterzüge. Das gegenwärtige Buch, der gesamte Zyklus, spiegelt sicherlich diesen Aspekt meines Charakters wider und zeigt somit den >Geist< meiner Werke.
    Sie haben hier ein wildes Buch im besten Sinne des Wortes vor sich. Wie bei allem Wilden kann dessen Inhalt nicht vorhergesagt werden. Er ist voller Wunder und Überraschungen.
    Philip José Farmer
KAPITEL 1 - Die neunte Ebene
    Einen Augenblick lang war er so sehr vom Weiß geblendet, daß er überhaupt nichts wahrnahm. Nicht die Kälte, nicht den Wind, nicht die Wolken, die sich am Himmel wälzten wie etwas Lebendiges. Das würde er noch alles wahrnehmen -jedoch noch nicht jetzt.
    Clive Folliot schlug die Hände vor die Augen.
    Es war, als wäre er von einer festen Masse von Licht getroffen worden, von der reinen Essenz einer unbestimmten und derartig überwältigenden Farbe, daß sie sich ihren Weg hinter die Iris der Augen bahnte und den ganzen Schädel erfüllte. Ihm war schwindelig angesichts des blendenden Angriffs. Er spürte, wie er benommen stolperte und auf die Knie sank.
    Instinktiv stützte er sich mit den Knöcheln einer Hand auf der harten Oberfläche ab, um das Gleichgewicht zu wahren und nicht vornüberzufallen. Wenn er das zuließe, so befürchtete er, könnte er vielleicht ausrutschen und ins Nichts hinabrollen.
    Sein Ortssinn war völlig abhanden gekommen.
    Er hatte keine Ahnung, wo Osten oder Westen, oben oder unten war. Ihm war, als wäre er mitten hinein in die Erde oder in den Himmel gefallen.
    Er drückte die Finger der anderen Hand auseinander. Er wurde von dem Weiß noch immer fast erschlagen, aber er war jetzt imstande, es ein wenig in Schranken zu halten. Und die Augen paßten sich auch allmählich an. Nachdem er sich vom ersten Schock über die unerträgliche Helligkeit erholt hatte, erhielt er ein verschwommenes Bild der Welt, in die er da gefallen war.
    Weiß in allen Richtungen. Weiß oben und Weiß unten.
    Und jetzt fielen ihm allmählich andere Dinge auf. Jetzt bemerkte er die Kälte, und jetzt bemerkte er den Wind, der ihm in die Wangen und Hände stach, und jetzt warf er den Kopf zurück und betrachtete mit zusammengekniffenen Augen den Himmel über sich. Die Wolken wälzten sich noch immer dort oben und verfolgten einander wie wilde Tiere auf einer kannibalischen Jagd.
    War dies die neunte Ebene des Dungeon? Eine Wildnis aus winddurchtostem eisigen Weiß? Er lenkte die Gedanken zurück zu seinem ersten Schritt in das Dungeon, diese fremdartige Welt (oder diese Reihe von Welten -er war sich da niemals sicher), wo er Gott weiß wie lang herumgeirrt war.
    Er hatte das Dungeon im Sudd betreten, jenem mysterienbeladenen Sumpf nördlich des äquatorialen Seenlandes, wo er Antwort gesucht hatte auf das rätselhafte Verschwinden seines Bruders Neville. Neville, der sich aufgemacht hatte, die Oberläufe des Weißen Nils zu finden und der vom Kontinent Afrika und der Oberfläche der Erde verschwunden war.
    Clive hatte sich in Begleitung von Quartiermeister Sergeant Horace Hamilton Smythe und dem alten verhutzelten Sidi Bombay befunden, als er durch einen Felsen, ähnlich einem großen schimmernden Diamant mit einem Herz wie ein pulsierender Rubin, in eine Welt aus Schwärze und Geheimnis gestolpert war. Der Sudd war ein Ort betäubender Hitze gewesen, und das Dungeon ...
    Die erste Ebene des Dungeon, die Welt von Q'oorna, war eine Welt der Schwärze gewesen. Schwarze Erde, schwarze Vegetation, schwarze Landschaften, durch die sich schwarze Flüsse unter einem ewig schwarzen Himmel dahinwanden. Über allem stand die rätselhafte Spirale funkelnder Sterne.
    Clive hatte sich durch acht Ebenen des Dungeon gekämpft und befand sich jetzt offenbar auf der neunten Ebene. Die neunte Ebene: eine Welt von blindmachendem Weiß und betäubender Kälte.
    Der Wind blies ihm schneidend in die Ohren, aber daneben vernahm er ein anderes Geräusch, ein Geräusch wie das Brummen eines Motors. Diesmal war er imstande, den Himmel abzusuchen, ohne vor Schmerz über das reine brennende und leuchtende Weiß zurückzuweichen. Er drehte sich langsam auf dem Absatz herum und studierte den Himmel, bis er ein Funkeln erhaschte.
    Und noch einmal.
    Er identifizierte es
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