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Bitte nicht füttern: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Bitte nicht füttern: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Bitte nicht füttern: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
Autoren: Sarah Harvey
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körperlich und emotional völlig ausgezehrt wieder nach Hause gingen – die einen zum Poseidon House, die anderen zum Cockleshell. Zu Hause angekommen, hatte er sie die Treppe hochgetragen, ihr das Salzwasser vom Körper und aus den Haaren gewaschen und sie ins Bett gebracht. Dort hatten sie sich tränenreich ausgesprochen, Dinge erklärt, sich entschuldigt und erleichtert geküsst.
    Jetzt standen sie in der Abflughalle von London Gatwick, und als ihr Flug aufgerufen wurde, hielt er immer noch ihre Hand.
    Dass sie trotzdem schon am nächsten Abend abreisen wollte, hatte einige überrascht. Doch wer die beiden kannte, wusste, dass das ein gutes Zeichen war. Dass alles wieder im Lot war.
    Jetzt war die Stunde des Abschieds da. In dem Moment, in dem sie losließ, spürte sie etwas in ihrer Hand. Sie ging ein paar Schritte Richtung Gate und blickte hinunter. Blieb überrascht stehen, als sie den Ring sah, und fing an zu lächeln. Das Lächeln übertrug sich auf ihren ganzen Körper, als sie sich den Ring ansteckte, dann küsste sie die Finger derselben Hand und pustete ihm den Kuss zu. Und sagte die drei Wörter, auf die er so sehnlichst gewartet hatte.
    »Ich komme wieder«, flüsterte sie.
    Er las sie ihr von den Lippen ab, und das letzte Bild von ihm, das sie nun in ihrem Herzen mit auf Reisen nahm, war das eines lachenden Rory.

– 36 –
    Er hatte sich wirklich wacker geschlagen. Bis er spätabends nach Hause kam, sofort sein Bett ansteuerte und auf ihrem Kissen das Foto mit drei anderen Wörtern fand. Erst da gestand er sich ein, wie sehr er sie jetzt schon vermisste.
    Als er am nächsten Morgen aufwachte, war er wild entschlossen, die nächsten Monate nicht mit Nichtstun zu verplempern. Er würde zu seiner gewohnten Tagesordnung zurückkehren und sich in seine Rituale flüchten.
    Zuerst ging er in die Küche, um mit den Vorbereitungen für das Restaurant zu beginnen. Doch als er die Tür zu seinem Allerheiligsten aufstieß, war dort alles anders.
    Monty war da.
    Es sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen.
    Überall war Essen.
    Aber es war nicht das übliche Monty-Chaos. Zwar ließ der Gute immer jede Menge runterfallen, aber was er da überall in der Küche verteilt hatte, waren sorgfältig angerichtete Teller perfekt zubereiteter Cockleshell-Spezialitäten.
    »Was ist das denn?« Rory drehte sich mehrmals um sich selbst und staunte über das Defilee seiner kompletten Abendkarte.
    Stolz grinste Monty ihn an.
    »Das ist alles, was du zurzeit an Spezialitäten anbietest.«
    »Und du hast sie zubereitet?«
    Monty nickte. Erschöpft, aber glücklich.
    Rory zog eine Augenbraue hoch. Sein Mund geriet zu einem etwas schiefen, ziemlich amüsierten Lächeln.
    »Hast wohl einen gepflegten Kohldampf heute, was?«
    Monty grinste zurück.
    »Ist nicht für mich ...«
    »Und was soll das dann?«
    Monty reichte Rory eine Gabel und sagte nur: »Probier mal.«
    Rory sah sich um, aß aber nichts.
    »Jetzt probier schon!« Monty schob ihn näher zu den Tellern.
    Rory sah seinen Freund schräg von der Seite an, dann kostete er endlich etwas von der Terrine.
    »Schmeckt gut.« Dann testete er etwas von einem anderen Teller, dann von einem dritten. »Wirklich gut.« Dann probierte er noch mehr und sah seinen Freund schließlich misstrauisch an. »Hast du da irgendwas reingetan?«
    »Wie zum Beispiel?«
    »Keine Ahnung, irgendeinen Zauberwirkstoff. Nach dessen Genuss gewisse Giganto-Katzen, die sich in meiner Küche herumtreiben, unsichtbar werden?«
    Monty guckte ein wenig verlegen.
    »Pimpf ist in der Bar und hat versprochen, da auch zu bleiben ...«
    »Und das darf sie auch. Zur Belohnung für ihren heldenhaften Einsatz bei Sydneys Rettung darf sie den Rest ihres Lebens offen hier herumlaufen und muss sich nicht länger als Wampe, behaarte Brust, große Reisetasche oder extrem behaarter Gast ausgeben.« Monty lächelte dankbar. »Aber wie ...« Ratlos zeigte Rory auf all die leckeren Sachen. »Ich dachte, du konntest nicht mal ein Ei kochen.«
    »Ich habe viele verborgene Talente.« Monty hauchte sich einmal kräftig auf die Fingernägel und polierte sie dann an seiner Brust. »Wie viele Jahre sitze ich schon da« – er zeigte auf die Arbeitsfläche, auf der er für gewöhnlich sein Hinterteil parkte – »und sehe dir beim Kochen zu ...«
    »Gut, das erklärt das Wie, aber kommen wir doch bitte zum Warum, Monty. Ich versteh das nicht ...«
    »Nicht? All das hier ...« Er zeigte einmal rundherum auf alle Teller. »... ist
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