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Bissige Spiele (German Edition)

Bissige Spiele (German Edition)

Titel: Bissige Spiele (German Edition)
Autoren: Nena Siara
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tun wollten, was mein totes Herz wollte.
    Dieses Mädchen!
    Seitdem sie aufgestanden und gegangen war, konnte ich nicht mehr klar denken. Wie wollte ich bloß den heutigen Tag überstehen?!
    Mein angeblicher Freund Ian würde sich ein Lächeln nicht verkneifen können, wenn ich mit diesem Blick vor ihm stehen würde.
    Na super! Da hatte ich mir ja etwas erlaubt.
    Das wird er mir sicherlich eine geraume Zeit immer wieder unter die Nase reiben.
    Ich schwor mir, dass mir das nicht noch einmal passieren würde, und ich führte meine unkontrollierten Körperreaktionen und Sinnestäuschungen auf den Obdachlosen der letzten Nacht zurück, der etwas ranzig geschmeckt hatte. In vielen Jahrhunderten meines Vampirdaseins hatte ich keine solche Reaktion durch Mädchen entwickelt und ich würde dies auch jetzt nicht zulassen!
    Ich schüttelte mich kurz, ging weiter und machte mich auf zum Queenshead.
    Mein Lieblingsort. Man konnte dort fantastisch frühstücken, behaupteten die Menschen, und ich genoss es, ihnen dabei zuzusehen und versuchte ihren Genuss nachzuempfinden, auch wenn ich diesen selbst nicht mehr empfinden konnte. Ich kam schon so viele Jahrzehnte hierher und ich war froh, dass in diesem Teehaus die Bedienungen schneller wechselten als die Taxen fuhren, und so konnte ich mein nie veränderndes Aussehen verbergen.
    Es war zumindest eines der guten Merkmale, denn was wollte man mit einem alternden Körper in der Ewigkeit anstellen? Das wäre geradezu grotesk!
    Beim Zusehen empfand ich es äußerst amüsant, wenn meine Tischnachbarn erwartungsvoll in ihr Toast bissen und auf den Geschmack warteten, während ich den Geschmack bereits ohne hinein zu beißen in einem Bruchteil einer Sekunde erkannt hatte, allein vom Geruch. Manches Mal machte ich mir ein Scherz daraus und sagte zum Beispiel anerkennend: „Hm, gebackener Speck mit Käse! Der ist hier wirklich gut!“
    Dann stand meist ein Fragezeichen in den Blicken der Gäste und der Bedienung, die sich sicher waren, dass ich hellhörig war oder Röntgenaugen haben musste.
    Jäh wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als mir plötzlich wieder ganz schwindlig wurde und die Übelkeit schlagartig meinen Körper durchfuhr. Mein Blick wurde wieder in den eines Schlafzimmers reduziert, und ich hatte sofort wieder dieses Bedürfnis nach Mädchenblut!
    Ich schaute in die Richtung aus der jener betörende Geruch strömte und blickte wieder in das berauschende Blut, welches sich in den Augen des Geschöpfes wieder spiegelte. Noch schlimmer, als ich es am Flussufer empfunden hatte, waren jetzt meine körperlichen Reaktionen auf das, was sich mir bot. Und ich war allein. Keiner konnte mich nun hier fortbringen. Was sollte ich nun tun? Ich konnte doch nicht die ganze Straße in eine Schlachtbank verwandeln!
    Dann verlief alles wie in Zeitlupe. Das Wesen näherte sich und nahm mir mit seiner unmittelbaren Nähe jede Chance auf Selbstkontrolle. Ich griff mit meiner linken Hand nach der Türklinke eines Hauseingangs und spürte, wie sich der Knauf unter meiner Hand wie Ton verformte, aber es half, um nicht sofort aufzuspringen und einen unachtsamen Mord zu begehen.
    Und dann geschah es: Ich konnte nicht wieder stehen und schaute in die Augen der Erscheinung neben mir, sah das Blut in ihren Augen, sprang auf, schnappte nach ihr und trieb ihr meine Zähne in den Hals. Ich saugte das betörende, einladende Blut in mich auf und obwohl mein Körper sonst die Temperatur eines Eisblocks hatte, wurde mir jetzt so heiß um mein ruhiges nicht pumpendes Herz, dass ich mich einen Moment lang an mein menschliches Dasein erinnerte. Und dann spürte ich wieder den Türknauf unter meiner Hand erweichen, und mir wurde bewusst, dass ich gerade einen Tagtraum erlebt hatte. Ich war so betört gewesen, dass ich mir alles nur eingebildet hatte, oder gewünscht vielleicht.
    Ein Auto hupte und ich machte nun wirklich einen Satz, damit ich meinen Traum nicht doch noch in die Tat umsetzte. Einige Meter weiter, ließ das taumelnde Gefühl ein wenig nach, aber meine Beine gehorchten nicht meinem Verstand, der mich dazu gezwungen hatte wegzulaufen und uns alle nicht zu verraten. Was taten sie nur, die Beine? Sie gingen zurück. Zurück zu diesem Wesen, zurück zu dem berauschenden Blick ihres Blutes, das so herrlich nach Jasmin duftete. Zart und trotzdem so verlockend! Einen Fuß vor den anderen setzte ich hinter ihr her. Und je näher ich kam, desto schlimmer wurden wieder meine körperlichen Reaktionen. Vor
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