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Bissige Spiele (German Edition)

Bissige Spiele (German Edition)

Titel: Bissige Spiele (German Edition)
Autoren: Nena Siara
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Beziehung versüßte, war schließlich die Liebe, und ein Leben als Vampir schloss die Liebe gänzlich aus!
    Liebe war bei Unseresgleichen verpönt!
    Liebe war menschlich!
    Liebe war Vergangenheit!
    Natürlich gab es auch in meiner Welt Verbindungen zwischen Männern und Frauen, aber Liebe war aus unserem herzlosen Körper verbannt.
    Vampire konnten nicht mehr lieben!
    Das war unsere Strafe für unsere Missachtung von Gefühlen!
    Das war ein Fakt!
    Und der andere Fakt war und ist ein Dilemma, mit dem wir zu Recht kommen müssen, denn obwohl wir nicht lieben können, ziehen wir das andere Geschlecht an, wie kein anderes Wesen, und der Grund dafür ist, dass wir Vampire unverschämt gut aussehen!
    Nun ja, das wäre wohl die einzige Tatsache, die ich vermissen würde, wenn ich wieder ein Mensch wäre, dennoch bleibt es für mich die einzige!
    Doch die meisten Menschen haben eine idiotische Vorstellung von Vampiren. In den Mythen und Sagen schlafen wir in Särgen, leben nachts, sterben nur, indem man uns einen Holzpflock mitten in unser Herz sticht, und was das allerdämlichste ist, wir sollen uns angeblich ausschließlich von Menschenblut ernähren.
    Welch ein Unsinn!
    Tatsache ist, Schlaf ist für uns ein Fremdwort! Wir genießen helle, große und luxuriöse Umgebungen. Warum auch nicht? Verdammnis ohne Liebe war schon elend genug!
    Ohne Geld unerträglich!
    Gelder besorgen? Auch kein Problem. Unsere Schnelligkeit und Wendigkeit ist grenzenlos.
    Und das, wovor sich die Menschen am meisten fürchten, unsere Ernährung, kann alles andere als Furcht erregend sein, denn wir können uns von allem, was blutig ist, bei Laune halten.
    Konservenblut, Blutwurst, auch Tierblut ist möglich. Ich meine damit nicht, dass wir nicht gerne Menschenblut trinken, aber es geht auch anders, und nur die Barbaren unter uns tun es regelmäßig oder auch ausschließlich.
    Aber für mich ist das Allerschlimmste etwas anderes: Es gibt keinen Weg zurück – wir können gar nicht sterben!
    Weder durch einen Holzpflock, noch durch Verbrennungen oder dergleichen Fantasien! Wir sind verdammt so zu leben, bis in alle Ewigkeit!
    Gut, dass wir wenigstens dieses Dasein in Gesellschaft der Menschen erleben können. Unser Durst lässt sich zügeln und die Sonne lässt sich meiden.
    Manchmal ist es dennoch mit Schwierigkeiten verbunden, denn unser betörender Duft und die leichtfüßigen, eleganten Bewegungen, machen uns nicht gerade einsam. Hinzu kommen unsere Stimmen, die den lieblichsten Melodien gleichen und verlocken die Menschen, uns zu folgen, wie die Kinder dem Rattenfänger von Hameln.
    Für die Barbaren, die angeblich in ihren Augen nur ihrer Natur treu geblieben sind und ausschließlich Menschen jagen, ist dies ausgesprochen nützlich, aber für mich ist es eher lästig, denn wenn ich ohnehin niemanden lieben kann, ist es ein entsetzliches Gefühl, ständig und andauernd angeschmachtet zu werden und sein gefühlloses Herz nicht zu spüren.
    Daher habe ich mir angewöhnt, unentwegt mit Kapuze durch die Welt zu wandern, eine kleine Chance der Tarnung, die mir wenigstens die eine oder andere ein bisschen länger vom Halse hält.
    Aber am allerliebsten würde ich mich wie ein normaler Mensch hier und jetzt in die Themse stürzen und meinen Selbstmord beschließen!
    Herausschreien könnte ich es: Ich will kein Vampir mehr sein!
    Ich will normal sein, kein besonderes Verlangen haben, das ständig und andauernd gestillt werden muss, ob mit Blutwurst oder Menschenblut.
    Schlaf! Wie sehr ich ihn vermisse. Ein warmes Bett genießen wie ein normal temperierter Mensch.
    Verschiedene Köstlichkeiten verspeisen, Weine trinken, berauscht sein von deren Wirkung, ich möchte Angst vor Unfällen haben, alt werden und ich hätte verdammt noch mal gerne eine Frau gehabt und Kinder. Und dann wäre ich auch bereit in einen Sarg zu kriechen, aber nur als ganz menschliche, waschechte Leiche!

    Gegenüber, auf der anderen Seite des dunklen Wassers, sah ich ein verliebtes Pärchen, das sich leidenschaftlich küsste, und meine Augen wanderten weiter am Ufer entlang. Heute Nacht schien eine berauschende Nacht zu sein, denn alle paar Meter sah ich ähnliche Situationen, die in mir ein unbeschreibliches Gefühl der Sehnsucht hervorriefen und meine Unzufriedenheit, auch wenn dies kaum möglich war, wachsen ließ bis ins Unerträgliche.
    Die Körper schmiegten sich aneinander und man konnte die Leidenschaft förmlich an der Art ihrer Bewegungen erkennen, transparent und
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