helles, gleißendes Licht einströmte und alles warm und beinahe sakral wirken ließ. Durch seine Fähigkeit menschliche Emotionen empfinden zu können, empfand er ein Gefühl der Erschöpfung. So viel Zeit war vergangen. So viele Enttäuschungen waren erlebt worden. So oft hatte er sich gefragt, warum es nicht geklappt hatte. Doch niemals hatte er sich gefragt, was passieren würde, wenn es eines Tages möglich war, wenn es tatsächlich geschah.
Hatte er je mit seinem Vater über die Folgen einer möglichen Verwandlung gesprochen? Hatte er sich je gefragt, was mit dem Paar nun geschah? Würden sie glücklich leben und normal sterben?
Sanft verdichtete sich das Licht, welches durch die Nischen strömte. Veydland sah auf. Sein Amulett strömte blauen Nebel dem Licht entgegen, verbündete sich mit ihm und tauchte den gesamten Raum in blaue Farbe, ruhig und weit wie das Meer. Langsam bündelte sich das blau leuchtende Nebellicht zu einer menschlichen Form. Seine Augen von der Helligkeit zusammengekniffen, die Hand vor das Gesicht gehalten, blickte er zu der Gestalt und blieb regungslos sitzen, als er sich bewusst wurde, wer vor ihm stand. Langsam näherte sie sich und blieb schließlich ruhig vor ihm stehen. Eine ausgestreckte Hand legte sich liebevoll auf seine Schulter und ein warmer Blick suchte den seinen.
Eine Schweigeminute verging. Ein Moment, der tausend Erinnerungen wachrief, Bilder schossen durch Veydlands Kopf, Kindheitsträume, Sehnsüchte und tragische Momente, doch all diese Eindrücke wurden getragen.
Getragen von einem Gefühl der unendlichen Liebe.
Getragen von Vertrauen und Geborgenheit.
Getragen von dem Gefühl der väterlichen Fürsorge.
Das Orakel war da!
Sein
Vater!
Immer hatte er sich diesen Augenblick herbeigesehnt. So viele Fragen waren ihm stets durch den Kopf geschwirrt, für die er sich immer alleine Antworten hatte suchen müssen. Ein Kind in den Fängen der Vampirwelt, einsam und allein gelassen. Wie oft hatte er seinen Vater verflucht, in zahlreichen Momenten gehasst. Doch irgendwann war die Zeit gekommen, in der er sein Schicksal akzeptierte, seinen Vater als das angenommen hatte, was er war, und die Fragen hörten auf.
Hier und jetzt in diesem Raum des Friedens war alles irrelevant. Alle Flüche, alle Taten, alle Erinnerungen, alle Gefühle. Nichts war mehr von Bedeutung.
Nur die Liebe zählte.
David und Sara fielen ihm erneut in den Sinn. Die Liebe zwischen ihnen. Würden sie es gemeinsam schaffen?
„Gibt es etwas, das ich noch über David und Sara wissen sollte?“
Liebevoller hätte kein väterliches Lächeln sein können.
„Wo Gift ist, wird Gift bleiben. Es liegt in ihrer Hand, ob sie dem Leben vertrauen und dem Gift entsagen, oder ob sie ihren Schwur halten. Sich ewige Liebe schenken. Sie selbst sind ihres Schicksals Schmied.“
„Die Liebe ist der Endzweck. Das Amen des Universums“, sagte Novalis, und diese Erkenntnis wünsche ich allen Menschen auf Erden. Dafür mein Sohn, steht der Stern auf deinem Amulett! “
Vater und Sohn lächelten. Und es war das Lächeln der Gewissheit und der Hoffnung, dass sich die Menschen irgendwann bewusst werden würden, dass sie zum Lieben auf der Welt waren und jede Sekunde eines Tages damit verbringen sollten.
Danksagungen:
Danke an Luca, die mir mit ihrer überschwänglichen Begeisterung die Entschlossenheit gegeben hat, das Buch zu vollenden.
Danke an Andrea und Veit Lindau, dem „Living Master Club“ und all seinen Mitgliedern, die mit ihren Seminaren und Ideen meinem Buch einen Sinn gegeben haben!
Die Chance eines menschlichen Lebens.
www.LivingMasterClub.com
Danke an alle Unterstützer meines Wettlaufs 2013!
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Impressum
Texte: © Copyright by Nena Siara,
[email protected] Bildmaterialien: © Copyright by Idee: Nena Siara, Zeichnungen: Friedel Astro alias Friedrich Atts Coverlayout: TomJay
Alle Rechte vorbehalten.
Tag der Veröffentlichung: 26.09.2013
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