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Bis die Daemmerung uns scheidet

Bis die Daemmerung uns scheidet

Titel: Bis die Daemmerung uns scheidet
Autoren: Rachel Caine
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wäre super für Partys.«
    Wieder dieser beunruhigende Tonfall – ein wenig zu selbstgefällig, ein wenig zu wissend. Was immer er damit vorhatte, auf Partys würde er bestimmt nicht damit angeben, vermutete Claire.
    »Lass es einfach.« Claire sah ihm in die Augen. »Das meine ich ernst. Lass es hier, es könnte sein, dass er das nachprüft. Es könnte … giftig sein.« Tödlich, wollte sie eigentlich sagen, denn wenn die Vamps herausfanden, dass Doug Blutproben hinausschmuggelte … na ja, Unfälle passierten, selbst auf dem Campus der TPU. Dummes Verhalten fiel nicht unter das allgemeine Schutzabkommen und Doug schien ohnehin schon zu viel Ahnung zu haben.
    Widerwillig legte Doug die Probe zurück auf den Tisch. Professor Larkin kam vorbei, überprüfte die Probefläschchen und hakte sie auf seinem Übersichtsblatt ab. Als er weg war und sie ihre Taschen einpackten, sagte Claire: »Siehst du? Ich habe doch gesagt, dass er es überprüft.«
    »Ja«, flüsterte Doug zurück. »Aber jetzt hat er uns überprüft.«
    Und bevor sie ihn aufhalten konnte, schnappte er sich ein paar der Ampullen, steckte sie in seine Tasche und machte sich davon.
    Claire schluckte den Impuls, zu schreien und frustriert gegen den Tisch zu treten, hinunter. Sie traute sich nicht, ihn bei Larkin zu verpetzen. Er stand unter Schutz und Doug hatte keine Ahnung, in was er da hineingeraten konnte. Sie musste ihn dazu bringen, die Ampullen zurückzugeben. Der Schwachkopf wusste doch sowieso nicht, was er damit anfangen sollte.
    Das hoffte sie zumindest.

2
    L eider war Stinke-Doug gar nicht so einfach zu finden. Erstens wusste sie noch gar nicht, wie er mit dem Nachnamen hieß. Es wäre einfach, sich in Professor Larkins Kurslisten einzuhacken, doch Claire hatte bis zum Nachmittag noch weitere Unterrichtsstunden. Und dann musste sie ins Labor – in das echte, um sich den ganzen Abend zusammen mit dem durchgeknalltesten aller Wissenschaftler und verrückten Experimenten zu beschäftigen.
    Myrnin würde es hoffentlich nicht merken, wenn sie sich ein wenig verspätete. Sein Zeitkonzept war recht flexibel.
    Claire machte einen Zwischenstopp im University Center, wo es Internet gab, und nahm im Cafébereich einen Tisch in Beschlag. Ihre Mitbewohnerin Eve musste sich wohl inzwischen aus dem Bett geschleppt haben, denn sie stand gähnend hinter der Theke und nippte an einer riesengroßen Tasse, in der sich – wie man wusste, wenn man Eve kannte – purer Espresso befand.
    »Hi, Süße«, sagte Eve und beugte sich über die Theke, um Claire anzulächeln. »Morgens ist es immer echt hart.«
    »Es ist nicht mehr Morgen«, sagte Claire, ohne eine Miene zu verziehen.
    »Ich nehme alles zurück. Nachmittage sind hart. Der Morgen ist das leibhaftige Böse direkt aus dem feurigen Schlund der Hölle, deshalb arbeite ich morgens grundsätzlich nicht mehr.« Sie nahm einen Schluck aus ihrer Tasse, schauderte und sagte: »Oh, yeah, guter Stoff. Füll mich ab mit Koffein. Also, Superhirn, was kann ich für dich tun?«
    »Das Übliche.«
    »Einen kochend heißen Mokka, extra groß, kommt sofort!« Eve tippte es in die Kasse und nahm dann Claires Geld entgegen. Während sie das Wechselgeld abzählte, schüttelte sie sich das neuerdings fransig geschnittene Haar aus dem blassen Gesicht und grinste. Das Grinsen passte nicht so recht zu dem restlichen Gothic-Style, aber das war eben Eve. Sie passte in keine Schublade. »Hey, hast du gemerkt, wie aufgeregt Shane wegen dieser Kampfkunst-Sache war? Er hat mich fast umgerannt, als ich herunterkam. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so hingerissen davon war, zu einer ordentlichen Schlägerei eingeladen zu werden.«
    »Er war ziemlich begeistert«, stimmte Claire zu. »Was ist mit dir? Gehst du hin?«
    » Unterricht nehmen? Für den ich auch noch bezahle? Was glaubst du eigentlich, wer ich bin – eine College-Tussi oder was? Außerdem kann ich mich ganz gut selbst verteidigen.« Das stimmte wirklich. Eve stellte nicht nur ihre eigenen Pfähle her, sie verzierte sie auch mit Strass-Steinchen. Die Holzpfähle wirkten wie Elektroschocker auf die Vamps. Holz tötete die meisten von ihnen nicht, sondern machte sie nur bewegungsunfähig, es sei denn, der Vampir war sehr jung, so wie Michael.
    Doch Eve hatte auch welche aus Silber hergestellt und die waren tödlich. Claire lief es kalt den Rücken hinunter, als sie sich daran erinnerte, wie tödlich sie sein konnten. Auch wenn sie es nicht gewollt hatte, war auf diese Weise
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