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Betrügerischer Katzenjammer - Eine humorvolle schwule Kurzgeschichte (German Edition)

Betrügerischer Katzenjammer - Eine humorvolle schwule Kurzgeschichte (German Edition)

Titel: Betrügerischer Katzenjammer - Eine humorvolle schwule Kurzgeschichte (German Edition)
Autoren: Yara Nacht
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zuckte er mit den Schultern. Jetzt war schon alles egal. Er würde sowieso auffliegen! Dabei hatte er das alles nicht gewollt!
    Mit Unbehagen und schwitzend sah er Mister Tom zu, wie dieser mit der dicken, beharrten Pfote den Schrank öffnete. Gespannt blickte auch Martin hinüber und erstarrte beinahe, als ein Mann Mitte dreißig heraussprang.
    „Ihr seid ja wirklich beide verrückt – ihr und eure Katzensiebschaft!“ Frank schüttelte lachend den Kopf und kriegte sich beinahe nicht mehr ein. „Wo sind meine Kleider?“, erkundigte er sich weiter, während Martin stumm dastand und den Fremden geschockt von oben bis unten musterte.
    „Unter dem Bett“, erwiderte Robert leise und erntete dabei einen undefinierbaren Gesichtsausdruck seines Freundes.
    Hastig bückte Frank sich, schnappte sich seine Klamotten und schlüpfte schnell hinein. Doch irgendetwas stimmte nicht. Die Kleidung fühlte sich feucht an. „Mann, so ein Katzenvieh hat mir auf mein Hemd gepisst!“
    „Geschieht dir ganz recht – und jetzt raus hier!“, fuhr Martin ihn schroff an, was Frank sich nicht zweimal sagen ließ. Wortlos, aber mit einem lauten Knallen der Tür, verließ er das Haus.
    „Und jetzt zu dir - würdest du mir vielleicht endlich erklären, was hier los ist?“, fuhr er Robert barsch an. Dabei ahnte er bereits, was hier mit großer Wahrscheinlichkeit vorgefallen war.
    Robert hatte seinen Partner noch nie so aufgebracht erlebt. Dennoch konnte er es ihm auch nicht verübeln. Er fühlte sich schlecht und schuldig. Verzweifelt suchte er nach den richtigen Worten. „Es ist nicht so, wie es aussieht! ... Es tut mir leid, ja? Du musst mir das glauben - da lief überhaupt nichts ... Ehrlich nicht!“
    Mit Argwohn beobachtete Robert, wie die Katzen, die zuvor geflüchtet waren, nun wieder ins Zimmer gelaufen kamen und sich um Martins Füße schmiegten. Robert dachte sofort, er könnte eine gewisse Vorfreude auf seinen bevorstehenden Rausschmiss in ihren Augen erkennen. Geschlagen schluckte er. „Es war wirklich so. Ich hatte vor, mit ihm zu schlafen, aber ich konnte es nicht ...“
    Martin verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust. „Du hast noch zwei Minuten, also?“
    „Mach keinen Unsinn, bitte! ... Hör mal, wir sind schon so lange zusammen, da ...“
    „Eben!“
    „Also gut! Dann lass uns reden! Seit einem guten Monat haben wir keinen Sex mehr ... Ich ...“, lallte Robert. Er kam sich auf einmal so klein vor.
    „Ach so! … Und warum hast du nicht eher mit mir darüber gesprochen? Wir hatten beide viel um die Ohren, schon vergessen? - Ich bin nicht allein daran schuld – da waren ja auch noch deine beschissenen Nachtdienste ... Obwohl, wenn ich es mir recht überlege ...“ Martin schien nachzudenken. „Hattest du in dieser Zeit überhaupt Nachtdienst?“
    „Ja, klar! Warum fragst du? Mit Frank ist noch nie etwas gelaufen - und da läuft auch nichts“, versuchte Robert sich zu rechtfertigen, da er im Krankenhaus tatsächlich noch nie die Gelegenheit beim Schopf gepackt hatte. Und in seinem Bereitschaftsraum – das wäre ihm dann doch zu gefährlich gewesen.
    Völlig fertig stand er da.
    „Und das soll ich dir glauben, ja? Ich weiß im Moment überhaupt nichts mehr.“ Martins Stimme senkte sich und er nahm gedankenversunken auf dem Bett Platz. Eine unangenehme Stille breitete sich im Raum aus. Beide Männer schwiegen sich an. Erst als die Haustürglocke schrillte, fuhren sie erschrocken zusammen.
    „Wenn das noch mal dieser ... Frank ... sein sollte, dann schick ich ihn gleich wieder weg, versprochen ...“, sagte Robert ernst, ohne seinen Freund aus den Augen zu lassen. Es tat ihm in der Seele weh, diesen so leiden zu sehen.
    „Nein, das ist nicht dein ... Gespiele.“
    Robert zuckte bei dem Wort Gespiele erneut zusammen. „Woher willst du das wissen?“, fragte er, nur, um etwas sagen zu können. Die Stille im Schlafzimmer brachte ihn fast um.
    „Weil das mit großer Wahrscheinlichkeit mein Besuch ist“, entgegnete Martin und sah seinen Partner Hilfe suchend an.
    „Wie meinst du das?“
    „Auch ich hätte ein Date gehabt ...“
    Robert wurde bleich im Gesicht und setzte sich nun ebenfalls.
    Martin sah ihn betreten an. „Ich darf dich gar nicht verurteilen. Ich bin ja keinen Deut besser!“, gab er schuldig von sich.
    Erneut kam Stille auf. Erst als Robert sah, wie Mister Tom etwas Kleines aus dem Kasten hervorholte und damit spielte, wurde er ein bisschen abgelenkt. Der Kater lief gut gelaunt mit
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