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Betrügerischer Katzenjammer - Eine humorvolle schwule Kurzgeschichte (German Edition)

Betrügerischer Katzenjammer - Eine humorvolle schwule Kurzgeschichte (German Edition)

Titel: Betrügerischer Katzenjammer - Eine humorvolle schwule Kurzgeschichte (German Edition)
Autoren: Yara Nacht
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schließlich.
    „Wie bitte? Was kannst du nicht?“
    „Es sind die Katzen. Sieh nur, sie schauen uns zu!“
    Frank warf einen kurzen Blick zu den Vierbeinern hinunter und dann zu Robert zurück. „Du bist ja nicht ganz dicht! ... Also hör mal, ich habe ja schon viel erlebt, aber das ... Du willst mir doch jetzt nicht sagen, dass ich umsonst gekommen bin!?“
    Robert seufzte tief, versuchte Frank die Sache erneut zu erklären, doch noch ehe er antworten konnte, vernahm er den Haustürschlüssel, der soeben im Schloss gedreht wurde. Erschrocken fuhr er zusammen. Dem Anschein nach kam Martin unverhofft früh nach Hause. „So ein Mist aber auch! Was machen wir jetzt bloß!?“
    „Nun steckst du ganz schön in der Klemme, was!? Bist aber auch wirklich nicht besonders schlau!“, grinste der Krankenpfleger breit.
    Ohne sich auf ein Wortgefecht einzulassen, packte Robert ihn und drängte ihn hysterisch in den Kleiderschrank hinein. In der Hektik, doch noch von Martin erwischt zu werden, klemmte er Frank die große Zehe ein.
    „Au, du Vollpfosten, meine Zehe!“, ertönte es aus dem Kasteninneren heraus.
    „Ich flehe dich an, halt deinen Mund!“
    Hastig griff Robert nach den herumliegenden Klamotten und schob sie in letzter Sekunde unter das Bett. Dann warf er Mister Tom und den anderen beiden Katzen einen bitterbösen Blick zu, die Zeugen seines nicht durchgeführten Seitensprungs waren. Der alte Kater sah ihn griesgrämig an.
    „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Ich ersticke gleich!“, ertönte es weiter aus dem Schrank heraus.
    „Bitte halt die Klappe!“
    Robert atmete schwer, als auch schon Martin mit dem Rest der Katzenbande in das Schlafzimmer trat. Völlig überrascht sah dieser Robert an.
    „Was machst du hier? Ich dachte, du bist in der Klinik?“ Verdutzt wartete er auf eine Antwort, während er die Krawatte lockerte und die sich um ihn herum eingefundenen Samtpfoten mit liebevollen Blicken bedachte.
    „... Ich mache ... gar nichts. Ich fühlte mich nicht besonders gut, daher bin ich zuhause geblieben ...“
    Martin starrte Robert skeptisch an. „Und deshalb läufst du in Unterhosen rum? Ist auch wirklich alles in Ordnung mit dir?“
    Ein „Hatschi“ ertönte im selben Moment. Misstrauisch riss Martin den Kopf zum Kasten herum. „Was ist hier eigentlich los? Und warum schwitzt du so?“, wollte er erneut von seinem Lebensgefährten wissen.
    Robert vernahm ein leises Lachen aus dem Kleiderschrank. Sofort versuchte er kläglich, es mit einem lauten Räuspern zu übertönen und ärgerte sich maßlos über sich selbst. Was hatte er sich bei dieser Aktion bloß gedacht?
    Wie dumm er doch war!
    Auf seiner Stirn bildete sich noch mehr Schweiß. Sein ganzer Körper schwitzte übertrieben. Robert fühlte sich jämmerlich. Dennoch war er um eine Ausrede nicht verlegen. Er wollte trotz seiner Hilflosigkeit Martin eine dürftige Antwort geben, als etwas Unvorhergesehenes geschah. Mister Tom und drei seiner Artgenossen schlichen zum Kasten hinüber und setzten sich demonstrativ davor. Dabei warfen sie ihm vielsagende Blicke zu, die Robert eher als boshaftig deutete, was natürlich auch Martin nicht entging. Nachdenklich schaute er zu seinen Vierbeinern.
    „Was ist hier los, Robert?“ Martins Ton wurde kräftiger, und Robert spürte eindeutig, dass dieser eine klare Antwort von ihm erwartete.
    Mister Tom, Robert noch immer verräterisch anstarrend, fing augenblicklich an, laut zu miauen, während Tante Susi, die graue Perserkatze, mit ihrem Gefolge ängstlich pfauchend aus dem Schlafzimmer lief.
    „Antworte mir endlich! Wovor ängstigen sich meine Lieblinge? Hier stimmt doch etwas nicht!“
    Martin kam die Situation plötzlich sonderbar vor, denn er wusste, dass die Katzen sich nur in Anwesenheit eines unerwünschten Gastes fürchteten.
    Robert bedachte Mister Tom sofort mit einem bitterbösen Blick, doch dem Kater schien das egal zu sein. Dessen Pupillen nahmen eine beachtliche schwarze Form an, und der zottelige Schwanz schlug aufgebracht hin und her. Unerwartet erhob er sich und versuchte, mit den Pfoten die nur leicht zugeschobene Schranktür zu öffnen. Robert blieb beinahe das Herz stehen. Warum machte der fette Kater das?
    „Wieso ist die Kastentür zu? Du weißt doch genau, dass er dort gerne hineingeht und auf seiner Decke schlafen will!“, bohrte Martin weiter. Anscheinend, so mutmaßte Robert, hatte sein Partner das Niesen und leise Gelächter von vorhin doch nicht mitbekommen. Unschuldig
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