Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Betoerendes Trugbild

Betoerendes Trugbild

Titel: Betoerendes Trugbild
Autoren: Natalie Rabengut
Vom Netzwerk:
der Küche, hast du Carrie aufgetrieben?“ Als er die verwirrten Gesichter bemerkte, fragte er: „Stimmt etwas nicht?“
    Samantha zuckte mit den Achseln. „So wie es aussieht, ist Carrie spurlos verschwunden. Sie hat sich von mir verabschiedet, um sich mit Marcus zu treffen, ist mit dem Auto losgefahren und nicht angekommen.“
    Zacharys Brauen zogen sich zusammen und er antwortete: „Das ist ja schrecklich. Was machen wir jetzt? Habt ihr es schon auf ihrem Handy versucht?“
    „Es ist ausgeschaltet. Nachdem ich eine Viertelstunde auf sie gewartet habe, hab ich angerufen – im Fünfminutentakt übrigens. Je mehr Zeit verstreicht, desto nervöser werde ich immer“, gab Marcus zerknirscht zu.
    Scott drehte sich um und sagte: „Okay, gleich wissen wir mehr, ich habe gerade mit Thomas telefoniert. Er kümmert sich darum und ruft uns sofort zurück.“
    Zachary nickte, als hätte Scott sich gerade verständlich ausgedrückt und legte Marcus eine Hand auf die Schulter. „Komm mit, mein Lieber. Du siehst aus, als könntest du einen Drink vertragen.“
    Marcus sah zu Boden und schüttelte leicht den Kopf. „Ich weiß nicht. Ich glaube, es wäre besser, wenn-“
    Doch Zachary akzeptierten den Protest nicht. „Keine Widerrede. Danach geht es dir sicherlich besser. Vertrau mir!“
    Bei dieser Forderung stellten sich Sams feine Nackenhärchen auf und ein ausgesprochen ungutes Gefühl überkam sie. Wenigstens konnte sie sich sicher sein, dass Carrie bereits ein paar hundert Kilometer zurückgelegt hatte und sich außerhalb der Reichweite der Brüder Winters befand. Zachary führte Marcus, der sich mittlerweile gefügt hatte, in Richtung Küche und redete dabei beruhigend auf ihn ein.
    Neugier erwachte in Sam. „Scott, wer ist dieser Thomas?“
    „Thomas Schäfer, ein guter Freund von Zach und mir, der Kommandant der Tessiner Kantonspolizei.“ Scott sah nachdenklich auf sein Handy.
    Samanthas Herzschlag hatte sich bereits merklich beschleunigt, doch sie musste noch weiter nachhaken. „Wie soll der Kommandant denn Carrie aufspüren? Außerdem ist er doch sicherlich ein viel beschäftigter Mann.“
    Scott sah auf und grinste sie stolz an. „Wie gesagt, er ist ein guter Freund von uns. Er kann Carries Wagen über den Peilsender orten.“
    Für einen Moment verlor Sam komplett die Beherrschung über ihre Gesichtszüge. „Ihr habt einen Peilsender an Carries Wagen angebracht? Ist das legal?“
    Offensichtlich ging Scott in diesem Moment auf, was er da so bereitwillig ausgeplaudert hatte und er zog den Kopf ein. Zerknirscht murmelte er: „Das dient nur ihrer Sicherheit, das ist nicht illegal.“ Seine Stimme wurde gegen Ende des Satzes immer leiser.
    So sehr es ihr widerstrebte, musste Samantha einlenken, um Scott nicht noch mehr zu beunruhigen. „Da hast du sicher recht! Hoffentlich finden wir sie bald, die Sorge macht mich ganz unruhig!“ Sie trat die letzte Stufe nach unten und hakte sich bei Scott unter. Erleichtert atmete er aus. „Thomas sagte, dass es nicht länger als zehn Minuten dauern sollte.“
    Mit diesen Worten führte er Sam durch den Flur zur Terrassentür. Auf dem Rasen tummelte sich, genau wie nur zwei Abende zuvor, wieder eine große Menge Menschen. Nur wenige Gesichter kamen Sam bekannt vor und ihr Unwohlsein verstärkte sich.
    Sie musste Michael ausfindig machen und mit ihm sprechen. Ob er wusste, dass Zachary und Scott einen ausgesprochen guten Draht zur zweithöchsten Ebene der Schweizer Polizei hatten? Einen so guten Kontakt, dass der Kommandant persönlich dazu bereit war, Carries Wagen orten zu lassen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken? Innerlich machte sie sich eine Notiz an sich selbst, im Notfall alles zu tun, außer die Polizei zu rufen.
    Scott hatte seine Hand um ihren Ellenbogen gelegt und führte sie geradewegs zu einer Gruppe von Frauen. Er wollte sie gerade vorstellen, da vibrierte sein Handy. Aus Neugier, ob es sich um den Anruf des Kommandanten handelte, schielte Sam zu ihm hinüber. Es war eine Textnachricht von Zachary. Triff mich in der Bibliothek. Sofort. Z.
    Scott hatte nicht bemerkt, dass sie die Nachricht gelesen hatte und stellte Samantha die Frauen reihum vor. Dann entschuldigte er sich und verschwand. Mit Smalltalk füllte Sam knappe zwei Minuten, die sie in ihrem Kopf hinunter zählte, dann wies sie auf die Bar und verkündete, sich etwas zu trinken zu holen. Leider hatte sie nicht damit gerechnet, dass sich ihr eine der Frauen – Monica – anschließen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher