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Bereue - Psychothriller (German Edition)

Bereue - Psychothriller (German Edition)

Titel: Bereue - Psychothriller (German Edition)
Autoren: Lisa Fink
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Rasen mit ein paar vereinzelten Bäumen umschloss. Ihn störte das nicht, aber sein Heim sollte schließlich auch nach außen etwas hermachen.
    Die oberen Zimmer standen noch leer, nur ein Raum beherbergte sein Bett und den Kleiderschrank. Vielleicht würde er sich noch ein Büro einrichten und ein Gästezimmer. ‘Kinderzimmer’ hießen die anderen beiden Räume auf dem Grundriss, den er vom Vorbesitzer erhalten hatte. Die Türen hatte er abgeschlossen.
    Er parkte den Wagen vor der Doppelgarage und stieg aus.
    Lucky empfing ihn schwanzwedelnd, sein helles Fell glänzte in der Sonne. Es wackelte nicht nur der Schwanz, der ganze Hund wand sich. Fiepend streckte er Ben seine Schnauze entgegen, kam jedoch nicht zu nahe.
    Entgegen seiner Gewohnheit ging Ben in die Knie und streichelte den Hund. Der Anzug gehörte eh in die Reinigung. „Guter Junge“, murmelte er und kraulte ihn. Lucky hüpfte und quietschte vor Begeisterung.
    Ben stand auf und klopfte ihm auf den Rücken. „Gib mir eine halbe Stunde, dann geht’s los.“
    Lucky setzte sich neben den Wagen und hechelte. Die braunen Augen blitzten.
     
    Zwanzig Minuten brauchte Ben, um zusammen mit dem Anzug den Geschäftsmann abzulegen und sich in einem halbwegs normalen Menschen zu verwandeln. Als er nun aus der Haustür trat, sprang Lucky auf und lief auf ihn zu. Diesmal gab es kein Halten. Der Labrador wusste, wenn Ben Jeans und ein T-Shirt oder Hemd trug, war Berühren erlaubt. Doch statt die Schnauze in seine Hand zu schieben, jaulte er kurz und lief davon.
    Verwundert folgte Ben ihm um das Haus herum zur Hundehütte. Was war nur mit dem Tier los.
    Unmittelbar vor dem Eingang der Hütte drückte Lucky sich auf den Boden und bellte.
    „Was ist denn los alter Junge, hast du Gespenster gesehen?“ Er wollte den Hund kraulen, doch Lucky wich zurück und bellte wieder in Richtung Hundehütte.
    Mit der Minitaschenlampe an seinem Schlüsselbund leuchtete Ben in das Innere. Neben der hellblauen Decke, die Lucky wie so oft in ein Knäuel verwandelt hatte, lag etwas Dunkles.
    Ben kniete sich hin und tastete danach. Er fühlte Fell, klebriges Fell. Angeekelt griff er in den Pelz und zog das Bündel heraus. Er hielt es ins Licht.
    Lucky bellte kurz und abgehackt.
    Es schien noch vor Kurzem eine Katze gewesen zu sein. Eine schwarze Katze. Ausgerechnet.
    Dunkelrotes Blut verklebte die Haare. Zahllose Fliegen summten auf und ließen sich auf dem Kadaver nieder.
    Ben hielt Lucky das Vieh vor die Nase. „Warst du das?“
    Der Hund legte sich auf den Bauch und bettete sein Kinn auf die Vorderpfoten.
    Kopfschüttelnd erhob sich Ben und holte eine Plastiktüte aus dem Haus. Er warf die Katze hinein, knotete die Tüte zu und warf sie in die Mülltonne.
    Nachdem er sich gründlich die Hände gewaschen hatte, pfiff er nach Lucky. Der Hund fegte mit fliegenden Ohren auf ihn zu und sprang an ihm vorbei in den offen stehenden Kofferraum. Er kollidierte mit dem Bierkasten und jaulte auf.
    „Sorry, alter Junge.“ Ben grinste und stellte das Bier auf die Rücksitzbank.
     
    Eine Stunde später rumpelte der Wagen den Feldweg entlang in den Forst hinein. Die Abzweigung zur Hütte war nur zu erahnen. Er lenkte das Auto durch tiefe Spurrinnen, in denen noch Pfützen vom letzten Regen standen. Gut, dass er einen geländegängigen SUV hatte.
    Nach zweihundert Metern öffnete sich der dichte Wald zu einer Lichtung an einem kleinen See. Ein Steg führte von der Veranda der Hütte zum Wasser. Das Ruderboot dümpelte in der Sonne.
    Lucky drehte sich im Kofferraum um sich selbst. “Gleich kannst du raus”, beruhigte er seinen Hund und parkte den Wagen neben der Veranda.
    Per Knopfdruck öffnete er den Kofferraum. Lucky schoss heraus und rannte zum See. Schnüffelnd erkundete er das Ufer.
    Der Duft des Waldes empfing Ben, als er ausstieg. Sein Blick glitt über die Fischerhütte, die ihm sein Großvater vermacht hatte. Unbeschwerte Kindertage hatte er hier verleben dürfen, wenn sein Großvater ihn und seinen kleinen Bruder in den Sommerferien aus der Enge ihres Elternhauses geholt und für ein paar Tage mit hierher genommen hatte.
    Viel mehr als sein Bruder Richard hatte er es als Junge geliebt, hier draußen mit einem Minimum an Komfort die Natur zu spüren. Die Holzhütte hatte ihr Großvater in den sechziger Jahren selbst gebaut und sie schien noch viele Jahrzehnte halten zu wollen.
    Die Küchennische hatte er aufgerüstet mit einem Kühlschrank und Boiler für warmes Wasser, doch sonst war
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