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Bereitwillig (German Edition)

Bereitwillig (German Edition)

Titel: Bereitwillig (German Edition)
Autoren: Natalie Rabengut
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bösen Blick zu. Entweder Sebastian fiel es nicht auf oder er ignorierte es, denn er fuhr fort: „So, wohin willst du denn jetzt heute Abend mit mir essen gehen?“
    Mabel verdrehte die Augen und sagte: „Ich glaube, ich habe es schon erwähnt, aber ich verabrede mich nicht mit Kollegen.“  
    Sebastian seufzte theatralisch und legte die Hände auf seine Brust, um zu zeigen, wie getroffen er war. Allein, weil Ian so belustigt guckte, konnte Mabel sich nicht verkneifen, noch hinzuzufügen: „Und ihr tätet auch gut daran, die Finger von den Kollegen zu lassen – oder muss ich gerade dich, meinen lieben Ian, daran erinnern, was beim letzten Mal passiert ist?“
    Ian wurde rot und musste dennoch grinsen. Sebastian beugte sich interessiert näher und fragte: „Was ist denn passiert?“
    Mabel lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und faltete die Hände. „Ach, ich glaube nicht, dass Ian darüber reden möchte.“  
    Natürlich wusste sie, dass das Unsinn war – Ian war eine berüchtigte Tratschtante. Sie behielt Recht und Ian begann sofort, zu erzählen: „Erinnerst du dich noch an Jeffrey aus der Buchhaltung?“
    Sebastian nickte und antwortete: „Klar, er saß nur zwei Tische weiter.“
    „Tja, wir haben eine Weile gedatet und irgendwann waren wir auch miteinander im Bett. Er war total begeistert und ich fand es im besten Fall mau. Also habe ich Schluss gemacht. Den Rest der Geschichte kennst du vermutlich.“
    Wie gebannt hing Sebastian an Ians Lippen und flüsterte nun aufgeregt: „Nein! Erzähl’ mir nicht, dass die Geschichte stimmt! Ich dachte, jemand hätte sich aus den Fingern gesogen, dass Jeffrey auf einen Kollegen losgegangen ist.“
    Ian schüttelte langsam den Kopf und verschränkte zufrieden die Arme. Er liebte es, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen – ein weiterer Widerspruch zu seiner eigentlich ruhigen Persönlichkeit.
    „Hat er wirklich mit einem Blumentopf nach dir geworfen?“
    Mabel lauchte laut auf und fragte: „Mit einem? Er hat sämtliche Fensterbänke hier leergeräumt und ein riesiges Chaos veranstaltet.“
    Sebastian schüttelte den Kopf und murmelte: „Wow. Ich muss jetzt leider wieder nach unten. Aber ich komme wieder und dann bekomme ich mein Date.“
    Er stand auf und ging fröhlich pfeifend auf die Tür zu, die zum Treppenhaus führte. Dabei kam ihm Patricia entgegen, die wortlos an ihm vorbeirauschte und in ihrem Glaskasten die Tür laut scheppernd hinter sich zuwarf.
    Sebastian drehte sich noch einmal um und zwinkerte Mabel zu, dann war er verschwunden. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit dem Computerbildschirm zu.
    „Ich weiß gar nicht, was du gegen ihn hast. Ich finde ihn süß und einen knackigen Po hat er auch.“
    „Dann nimm du ihn doch, Ian. Ich habe ja auch nie gesagt, dass ich ihn nicht süß finde – aber das war es dann leider auch schon.“
    „Warum gönnst du dir nicht einmal ein wenig Spaß und vergnügst dich mit ihm? Dein letzter Sex ist schon viel zu lange her“, zischte Ian leise. Er wusste genau, wie er Mabel auf die Palme bringen konnte. Finster starrte sie ihn an.  

    Zwei Tage später erschien Charly ganz aufgeregt an Mabels Tisch. „Sie hat es schon wieder getan.“
    Mabel sah irritiert von ihrem Bildschirm auf und verstand im ersten Moment nicht genau, worauf Charly hinauswollte. Doch dann sah sie, dass diese mit dem Rücken zu Patricias Büro stand und unauffällig mit dem Kopf nach hinten deutete. Schließlich hatte auch Ian es verstanden und flüsterte leise: „Woher weißt du das?“
    „Carl aus der IT. Ich habe ihn gebeten, irgendetwas zu basteln, damit er mir Bescheid geben kann, wenn Madame sich wieder einmal im internen Netzwerk an den Projekten ihrer Untergebenen bedient.“
    Mabel grinste. „Du bist ein Genie.“
    Charly sagte erfreut: „Jetzt müssen wir nur irgendeinen Beweis finden – und zwar, bevor die nächste große Präsentation am Montag ist.“
    „Heute ist erst Dienstag, das bekommen wir spielend hin. Vermutlich will sie erst ein paar Änderungen vornehmen, bevor sie die Idee als ihre verkauft.“
    Mabel klang zuversichtlich und baute Charly damit sichtlich auf.
    „Ich übernehme das. Ich besorge den Beweis, dass Patricia dauernd unsere Ideen klaut.“ Die beiden Frauen sahen Ian erstaunt an. „Aber nur, wenn Charly mir verrät, wie sie an das Schnuckelchen Carl herangekommen ist.“
    Charly senkte verlegen den Blick, aber ihre funkelnden Augen verrieten sie. Sie knuffte Ian in die Seite und kicherte. „Du bist
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