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Benedikt XVI

Benedikt XVI

Titel: Benedikt XVI
Autoren: Licht der Welt
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Geschenke bei ...
     
    Der Papst bekommt Geldgeschenke?
     
    Nicht für mich persönlich, sondern
damit ich anderen helfen kann. Und das rührt mich auch sehr, dass einfache Leute
etwas beilegen und zu mir sagen: "Ich weiß, dass Sie so viel zu helfen
haben, ich will auch ein wenig dazutun." Insofern kommen Tröstungen
vielfältigster Art an. Da sind dann auch die Mittwochsaudienzen mit den
einzelnen Begegnungen. Von alten Freunden kommen Briefe, gelegentlich auch
Besuche, wobei das natürlich immer schwieriger geworden ist. Da ich immer auch
den Trost "von oben" spüre, beim Beten die Nähe des Herrn erlebe oder
beim Lesen der Kirchenväter das Schöne des Glaubens aufleuchten sehe, gibt es
ein ganzes Konzert von Tröstungen.
     
    Hat sich Ihr Glaube verändert,
seit Sie als oberster Hirte für die Herde Christi verantwortlich sind? Manchmal
hat man den Eindruck, er wäre jetzt irgendwie geheimnisvoller, mystischer
geworden.
     
    Mystiker bin ich nicht. Aber
richtig ist, dass man als Papst noch viel mehr Anlass hat zu beten und sich
ganz Gott zu überlassen. Denn ich sehe ja, dass fast alles, was ich tun muss,
etwas ist, was ich selber gar nicht kann. Schon dadurch bin ich sozusagen
gezwungen, mich dem Herrn in die Hände zu geben und ihm zu sagen: "Mach Du
es, wenn Du es willst!" In diesem Sinn ist Gebet und Kontakt mit Gott
jetzt noch notwendiger und auch noch natürlicher und selbstverständlicher als
vorher.
     
    Profan gesprochen: Gibt es da nun einen
"besseren Draht" zum Himmel oder so etwas wie eine Amtsgnade ?
     
    Ja, manchmal spürt man das schon.
Im Sinne von: Jetzt habe ich etwas machen können, was gar nicht von mir selbst
kam. Jetzt überlasse ich mich dem Herrn und merke: Ja, es ist eine Hilfe da,
es wird etwas getan, was nicht aus mir selber ist. In dem Sinn gibt es durchaus
die Erfahrung von Amtsgnade .
     
    Johannes Paul II. berichtete
einmal davon, dass sein Vater ihm eines Tages ein Gebetbuch mit dem "Gebet
zum Heiligen Geist" in die Hand gedrückt hat und meinte, er solle es
täglich beten. Allmählich habe er dann verstanden, was es heißt, wenn Jesus
sagt, die wahren Gottesanbeter seien jene, die Gott "im Geist und in der
Wahrheit" anbeten. Was heißt das?
     
    Diese Stelle im Johannes-Evangelium,
Kapitel vier, ist die Prophezeiung einer Anbetung, in der kein Tempel mehr da
sein wird, sondern in der ohne äußeren Tempel gebetet wird in der Gemeinschaft
des Heiligen Geistes und der Wahrheit des Evangeliums, in der Gemeinschaft mit
Christus; wo man keinen sichtbaren Tempel mehr braucht, sondern die neue
Gemeinschaft mit dem auferstandenen Herrn. Das bleibt immer wichtig, weil es
auch religionsgeschichtlich eine große Wende bedeutet.
     
    Und wie betet Papst Benedikt?
     
    Was den Papst angeht, so ist auch
er ein einfacher Bettler vor Gott - mehr noch als alle anderen Menschen.
Natürlich bete ich zuallererst immer zu unserem Herrn, mit dem mich einfach
sozusagen diese alte Bekanntschaft verbindet. Aber ich rufe auch die Heiligen
an. Ich bin mit Augustinus, mit Bonaventura, mit Thomas von Aquin befreundet.
Man sagt dann auch zu solchen Heiligen: "Helft mir!" Und die Mutter
Gottes ist ohnehin immer ein großer Bezugspunkt. In diesem Sinn gebe ich mich
in die Gemeinschaft der Heiligen hinein. Mit ihnen, durch sie bestärkt, rede
ich dann auch mit dem Lieben Gott, vor allem bettelnd, aber auch dankend - oder
ganz einfach freudig.
     
    Der
Skandal des Missbrauchs
     

    Das Pontifikat Benedikts XVI.
begann mit einer Welle der Begeisterung. "Seine Wahl ist eine gute Nachricht",
lobte sogar der Führer der Post-Kommunisten in Italien. Er habe, so Massimo D'Alema , "Sympathie für Menschen mit Intellekt und
Kultur". In seinem ersten Amtsjahr versammelte der neue Papst fast vier
Millionen Menschen auf dem Petersplatz, doppelt so viele wie der Vorgänger im
Anfangsjahr. Über drei Millionen Mal verkaufte sich seine erste Enzyklika
allein in Italien. Beim Weltfamilientag im spanischen Valencia strömte eine
Million Menschen zusammen, um mit dem Papst gemeinsam zu beten und zu feiern.
Und der Zuspruch hielt an. "Seit dem Habemus Papam am 19. April in Rom",
so meldete Der Spiegel, "reißt das Wohlwollen in der
Öffentlichkeit für Papst Benedikt XVI. alias Joseph Ratzinger nicht ab."
    Hat Sie der
Erfolg überrascht oder vielleicht sogar erschreckt?
     
    Ja, in einer Hinsicht schon. Aber
ich wusste: Das kommt nicht von mir. Es wurde sichtbar, dass die Kirche lebendig
ist. Durch das Leiden von Johannes Paul
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