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Benedikt XVI

Benedikt XVI

Titel: Benedikt XVI
Autoren: Licht der Welt
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in einer gemeinsamen Anstrengung
erarbeitet und durchgeführt. Ich vertraue darauf, dass mir der Liebe Gott so
viel Kraft gibt, wie ich brauche, damit ich das Nötige tun kann. Ich merke
aber auch, dass die Kräfte nachlassen.
     
    Immerhin hat man den Eindruck, der
Papst könnte einem auch als Fitnesslehrer etwas beibringen.
     
    (Papst lacht.) Ich glaube nicht.
Man muss natürlich seine Zeit richtig einteilen. Und darauf achten, dass man
auch genügend Ruhezeiten hat. Dass man dann in den Zeiten, in denen man
gebraucht wird, entsprechend präsent ist. Kurzum: dass man den Rhythmus des
Tages diszipliniert einhält und weiß, für wann man Energien braucht.
     
    Benutzen Sie eigentlich das
Trimmrad, das Ihnen Ihr früherer Leibarzt Dr. Buzzonetti aufgestellt hat?
     
    Nein, ich komme gar nicht dazu -
und brauche es Gott sei Dank im Moment auch nicht.
     
    Der Papst hält es also wie Churchill: no Sports!
     
    Ja!
     
    Von der Seconda Loggia, der Audienzetage des Apostolischen Palastes, ziehen Sie sich für
gewöhnlich ab 18 Uhr zurück, um in Ihrer Wohnung in den sogenannten "Tabellenaudienzen"
noch die wichtigsten Mitarbeiter zu empfangen. Ab 20.45 Uhr, so heißt es, ist
der Papst privat. Was macht ein Papst in der Freizeit, vorausgesetzt, dass er
überhaupt über eine solche verfügt?
     
    Ja, was macht er ...? Natürlich
muss er auch in seiner Freizeit Akten studieren und lesen. Es bleibt immer sehr
viel Arbeit übrig. Aber es gibt mit der Päpstlichen Familie, den vier Frauen
aus der Gemeinschaft der " Memores Domini"
und den beiden Sekretären, auch die gemeinsamen Mahlzeiten; das sind Momente
der Entspannung.
     
    Sehen Sie gemeinsam fern?
     
    Die Nachrichten schaue ich mit den
Sekretären an, aber wir sehen uns manchmal gemeinsam auch eine DVD an.
     
    Welche Filme mögen Sie?
     
    Da gibt es einen sehr schönen Film
über die heilige Josephine Bakhita , eine
Afrikanerin, den wir uns kürzlich angesehen haben. Und dann schauen wir uns
gerne Don Camillo und Peppone an ...
     
    ... Wobei Sie vermutlich jede
Folge längst auswendig kennen.
     
    (Papst lacht.) Nicht ganz.
     
    Man erlebt also den Papst auch
ganz privat.
     
    Natürlich. Wir feiern zusammen
Weihnachten, hören an den Festtagen Musik und tauschen uns aus. Die Namenstage
werden begangen, und gelegentlich singen wir auch eine gemeinsame Vesper.
    Also die
Feste begehen wir miteinander. Und dann sind da neben den gemeinsamen
Mahlzeiten vor allem die gemeinsamen Heiligen Messen am Morgen. Das ist ein
besonders wichtiger Moment, in dem wir alle vom Herrn her auf besonders
konzentrierte Weise beieinander sind.
     
    Der Papst ist immer weiß
gekleidet. Trägt er statt der Soutane nicht auch mal einen Freizeitpullover?
     
    Nein. Das hat mir der frühere
zweite Sekretär von Papst Johannes Paul II. vermacht, Monsignore Mieczyslaw Mokrzycki , der mir
sagte: "Der Papa hat die Soutane immer getragen,
das müssen Sie auch tun."
     
    Die Kömer staunten nicht schlecht, als sie auf dem Umzugs-Lkw Ihre Habseligkeiten sahen, mit denen Sie nach der Wahl zum 264. Nachfolger
Petri aus Ihrer Wohnung in den Vatikan umgezogen sind. Haben Sie das päpstliche Appartamento mit Ihren Gebrauchtmöbeln ausgestattet?
     
    Jedenfalls mein Arbeitszimmer. Es
war mir wichtig, mein Arbeitszimmer so zu haben, wie es im Laufe vieler Jahrzehnte
gewachsen ist. Ich habe 1954 meinen Schreibtisch und die ersten Büchergestelle
gekauft. Das ist dann allmählich angewachsen. Da drinnen sind alle meine Büeher , ich kenne jeden Winkel, und alles hat seine Geschichte.
Also das Arbeitszimmer habe ich komplett mitgenommen. Die übrigen Zimmer
wurden mit den päpstlichen Möbeln ausgestattet.
     
    Jemand hat herausgefunden, dass
Sie offenbar an beständigen Uhrwerken hängen. Sie tragen eine Armbanduhr aus
den 60er oder 70er Jahren, eine Junghans.
     
    Die gehörte meiner Schwester, die
sie mir hinterlassen hat. Als sie starb, ging die Uhr an mich.
     
    Ein Papst hat noch nicht einmal
eine eigene Brieftasche, geschweige denn ein Gehaltskonto. Das ist doch
richtig, oder?
     
    Das ist richtig, ja.
     
    Bekommt er dann wenigstens mehr
Hilfen und Tröstungen "von oben" als, sagen wir, ein gewöhnlicher
Sterblicher?
     
    Nicht nur von oben. Ich bekomme so
viele Briefe von einfachen Menschen, von Ordensschwestern, von Müttern,
Vätern, Kindern, in denen sie mir Mut zusprechen. Sie schreiben: "Wir
beten für dich, hab keine Angst, wir mögen dich." Und sie fügen auch
Geldgeschenke und andere kleine
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