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Belial

Belial

Titel: Belial
Autoren: Jason Dark
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Damit hatte ich nicht gelogen. Mir war der Grund tatsächlich unbekannt. Ich hatte schon darüber nachgedacht, weshalb mir so komisch gewesen war, hatte es dann auf das Wetter geschoben oder auf einen Virus, der schon länger in mir steckte und sich nun endlich freie Bahn verschafft hatte, um mir eine Grippe zu ›schenken‹.
    »Da muß wohl etwas in der Luft liegen, und mich hat es erwischt.«
    »Wie äußert sich das, abgesehen davon, daß man es dir einfach ansieht, John.«
    »Ich bin nicht in Form. Eine Leck-mich-Stimmung. Weiche Knie und so. Völlig lustlos. Keinen Appetit und auch keinen Durst auf ein Bier oder auf ein Glas Wein.« Ich winkte ab. »Jedenfalls nichts von Besorgnis, das trifft schließlich jeden.«
    »Grippe?«
    »Ist auch drin.«
    »Was willst du tun? Dich ins Bett legen?«
    »Du hast mir die Antwort schon vorweggenommen. Ich haue mich tatsächlich aufs Ohr.«
    »Dann gute Nacht.« Suko schaute mich noch einmal an, grinste und war der Meinung, daß er oder Shao noch nach mir schauen würden, ob es mir besserging.
    »Einigen wir uns darauf. Sollte es mir schlechter gehen, sage ich euch Bescheid. Dann kann mir Shao einen von ihren Tees kochen, die ja besonders gut heilen sollen.«
    »Das kann sie schon jetzt.«
    »Nein, nein! Mach nur nicht die Pferde verrückt! Laß alles, wie es ist.«
    »Wie du willst.«
    Wir waren zuletzt vor unseren Wohnungstüren stehengeblieben und schlossen zugleich auf. Ich verschwand sehr schnell in meinen vier Wänden, weil ich nicht auch noch von Shao mit Fragen gelöchert werden wollte, obwohl sie es bestimmt gut meinte. Aber irgendwo mußte Schluß sein, und ich wollte einen Schlußstrich unter diesen Tag ziehen.
    Meine Jacke hängte ich an der Garderobe auf, preßte die Hände gegen die Stirn, atmete tief durch und ging zunächst einmal ins Bad, um mich zu erfrischen.
    Das kalte Wasser tat meinem Gesicht gut. Im Gegensatz zum Wasser fühlte sich die Haut direkt heiß an. Ich hatte Fieber, das paßte mir gar nicht.
    Fieber kann den stärksten Mann umhauen. Ihn auf das Lager schmeißen, wie es so schön heißt, ihn schwächen, und gerade eine Schwäche konnte und durfte ich mir bei meinem Job nicht erlauben.
    Ich trocknete mich ab, ging dabei einige Schritte hin und her. Ein Test und ich fühlte mich be…scheiden. Da war es sicherlich am besten, wenn ich mich aufs Ohr legte. Wie ein müder Krieger betrat ich den Wohnraum, in dem es viel zu warm war, obwohl ich die Heizung bereits zugedreht hatte. Es konnte auch an meiner inneren Hitze liegen, daß ich mich so fühlte.
    Aus der Küche holte ich mir etwas zu trinken, Mineralwasser, und ein Glas nahm ich ebenfalls mit.
    Hinlegen?
    Nein, auf keinen Fall. Ich würde mich auf die Couch hocken und die Glotze einschalten. Mich irgendwie ablenken, denn über meinen komischen Zustand wollte ich nicht unbedingt nachdenken.
    Die Fernbedienung fand neben dem Glas ihren Platz. Ich trank erst mal und legte den Kopf zurück. Dann dachte ich in Ruhe über meinen Zustand nach.
    War ich wirklich krank? Oder war ich auf dem Weg, krank zu werden? Es war alles möglich. Jetzt, wo ich Ruhe hatte und über alles nachdachte, kam mir mein Zustand schon seltsam vor.
    Krank fühlte ich mich trotz der Hitzewallungen eigentlich nicht. Okay, es war eine gewisse Mattheit vorhanden, aber von einer direkten Krankheit wollte ich nicht sprechen.
    Es war wahrscheinlich etwas anderes, denn eine innere Aufgeregtheit hielt mich umfangen. Ich war einfach nicht mehr derselbe, ich war nervös, stand wie auf dem Sprung, als würde jeden Moment etwas auf mich zukommen, das mich bereits belauerte und sich noch in einer Wartestellung befand.
    Ich kam auch zu einem Ergebnis. Es war das sogenannte ungute Gefühl, das mich umklammert hielt. Nicht mehr und nicht weniger, eben dieses verdammte Gefühl, mit dem ich nicht zurechtkam. Eine Nervosität, vielleicht sogar unbegründet, denn es war nichts passiert, doch ich wurde sie nicht los.
    Wer mich kennt, der weiß auch, daß ich auf diese gewissen Gefühle schon sehr achtgab. Sie hatten mich bisher nicht im Stich gelassen. Des öfteren waren sie eine Warnung gewesen, und diese Warnung wiederum wurde an mein Nervensystem weitergegeben.
    Ich nuckelte an meinem Wasser, das mir auch nicht schmeckte, aber ich war einfach zu faul, um mir aus dem Kühlschrank eine Flasche Saft zu holen.
    Statt dessen griff ich zur Fernbedienung.
    Klack – und die Glotze war an.
    Was tobte über den Bildschirm? Al Bundy, der große
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