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Bei Null bist du Tod

Bei Null bist du Tod

Titel: Bei Null bist du Tod
Autoren: Iris Johansen
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ein paar Stunden Zeit, um das hier durchzustehen, dann mache ich Ihnen eine Zeichnung von ihm.«
    »Sie sind Künstlerin?«
    »Ich bin Kunststudentin. Und Porträts sind meine Spezialität. Ich habe schon öfter Phantomzeichnungen für die Polizei in Atlanta angefertigt und die haben sich noch nie beschwert.« Sie trank noch einen Schluck Kaffee. »Wenn Sie mir nicht glauben, können Sie ja Ihre Kollegen dort anrufen.«
    »Ich glaube Ihnen«, sagte Fox. »Die Zeichnung wird uns eine große Hilfe sein. Aber Sie haben den Mann nur einen Augenblick lang gesehen. Da ist es schwierig, sich an Einzelheiten zu –«
    »Ich erinnere mich genau.« Sie lehnte sich erschöpft auf ihrem Stuhl zurück. »Hören Sie, ich tue alles, womit ich Ihnen helfen kann. Ich will, dass dieser Scheißkerl geschnappt wird. Ich hab keine Ahnung, was zum Teufel das alles zu bedeuten hat, aber Mike hat das nicht verdient. Und ich bin in meinem Leben schon einigen Leuten begegnet, die es verdient gehabt hätten, erschossen zu werden.« Sie schauderte. »Aber nicht Mike. Könnten Sie vielleicht mal nachfragen, ob es schon etwas –«
    »Es gibt nichts Neues.« Mit grimmigem Gesicht betrat Joe Quinn den Warteraum. »Ich habe mich sofort erkundigt, als ich angekommen bin.«
    »Joe!« Sie sprang auf und lief auf ihn zu. »Gott sei Dank bist du da. Die Krankenschwestern sagen mir überhaupt nichts. Die behandeln mich wie ein kleines Kind.«
    »Nicht zu fassen. Wissen die denn nicht, dass du auf die hundert zugehst?« Er umarmte sie kurz, dann wandte er sich an die beiden Polizisten. »Detective Joe Quinn. Die Oberschwester hat mir gesagt, Sie sind von der örtlichen Polizei?«
    Manning nickte. »Mein Name ist Manning, das ist Sergeant Fox. Natürlich müssen wir der jungen Dame ein paar Fragen stellen. Das werden Sie verstehen.«
    »Ich würde sagen, Sie lassen sie jetzt erst mal in Ruhe. Sie steht doch nicht unter Verdacht, oder?«
    Manning schüttelte den Kopf. »Falls sie auf ihn geschossen hat, dann hat sie anschließend alles unternommen, um ihn zu retten.«
    »Sie beschützt ihn schon ihr Leben lang. Es ist undenkbar, dass sie auf ihn geschossen hat. Lassen Sie ihr ein bisschen Zeit, um sich von dem Schreck zu erholen, dann wird Sie Ihnen zur Verfügung stehen.«
    »Das hat sie uns bereits gesagt«, erwiderte Manning. »Wir wollten uns gerade verabschieden, als Sie kamen. Wir tun nur unsere Arbeit.«
    Jane hatte keine Lust mehr, sich weiter mit den beiden Polizisten abzugeben. »Wo ist Eve, Joe? Und wie bist du so schnell hergekommen?«
    »Nach deinem Anruf habe ich ein Privatflugzeug gechartert und bin auf schnellstem Weg mit Eve hergekommen. Sandra ist unterwegs hierher aus New Orleans, wo sie gerade Urlaub macht. Eve ist am Flughafen geblieben, um sie in Empfang zu nehmen und herzubringen. Sandra ist mit den Nerven am Ende.«
    »Ich hab ihr versprochen, auf Mike aufzupassen.« Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Ich hab’s vermasselt, Joe. Ich weiß nicht, was passiert ist. Alles ist schief gelaufen.«
    »Du hast getan, was du konntest.«
    »Ja, aber ich hab’s nicht verhindern können.«
    »Mag sein, Sandra hatte dennoch kein Recht, dir eine solche Verantwortung aufzubürden.«
    »Sie ist Eves Mutter. Sie liebt Mike. Und ich liebe ihn auch, Joe. Ich hätte sowieso auf ihn aufgepasst.«
    »Wir warten in der Eingangshalle«, sagte Sergeant Fox. »Lassen Sie uns wissen, wann Sie so weit sind, dass Sie eine Aussage machen können, Ms MacGuire.«
    »Moment. Ich komme mit«, sagte Joe. »Ich möchte mich mit Ihnen über die Ermittlungen unterhalten.« Er wandte sich an Jane. »Ich bin gleich wieder da. Ich möchte mir den bisherigen Ablauf schildern lassen, danach werde ich noch mal versuchen, etwas über Mikes Zustand in Erfahrung zu bringen.«
    »Ich komme mit.«
    Er schüttelte den Kopf. »Du bist ganz durcheinander, das ist nicht zu übersehen. Die werden nur versuchen, dich zu beschwichtigen. Lass mich das machen. Ich komme so schnell wie möglich zurück.«
    »Ich will nicht hier rumsitzen und –« Sie unterbrach sich. Er hatte Recht. Sie wischte sich die Tränen mit dem Handrücken fort. Verdammt, sie konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen. »Beeil dich, Joe.«
    »Mach ich.« Er hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. »Du hast nichts falsch gemacht, Jane.«
    »Das stimmt nicht«, erwiderte sie zitternd. »Ich habe ihn nicht beschützt. Nichts könnte schlimmer sein.«

Zwei
    »Also, was wissen Sie über diese Scheißkerle?«, fragte
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