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Bei Null bist du Tod

Bei Null bist du Tod

Titel: Bei Null bist du Tod
Autoren: Iris Johansen
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darauf, dass –«
    »Die Ärzte kümmern sich um Ihren Freund. Es ist eine komplizierte Operation. Es wird noch eine Weile dauern, bis sie herkommen, um mit Ihnen zu reden.«
    »Das hat man mir auch gesagt, aber er ist jetzt schon seit Stunden im OP, verdammt. Seit sie ihn da reingefahren haben, hat keiner ein einziges Wort mit mir geredet.«
    »Das Personal hier hat alle Hände voll zu tun.« Er kam auf sie zu. »Und ich fürchte, wir brauchen eine Aussage von Ihnen. Sie haben jemanden eingeliefert, der eine Schusswunde erlitten hat, wir müssen herausfinden, was passiert ist. Je länger wir warten, umso größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass der Täter davonkommt.«
    »Ich habe denen alles gesagt, was passiert ist, als ich meinen Freund hier ins Krankenhaus gebracht habe.«
    »Erzählen Sie es mir noch einmal. Sie haben ausgesagt, dass es sich Ihrer Meinung nach nicht um einen Raubüberfall gehandelt hat?«
    »Jedenfalls wollten die kein Geld von mir. Sie wollten – Ich weiß nicht, was sie wollten. Einer hat irgendwas gesagt wie: ›Tot nützt uns das Mädchen nichts‹. Wahrscheinlich hat er mich damit gemeint.«
    »Vergewaltigung?«
    »Keine Ahnung.«
    »Möglich. Oder wollten die Sie vielleicht entführen? Sind Ihre Eltern wohlhabend?«
    »Ich bin Vollwaise, aber Eve Duncan und Joe Quinn haben mich bei sich aufgenommen, als ich noch ein Kind war. Joe ist Polizist, wie Sie, aber er besitzt etwas Geld. Eve ist Gesichtsrekonstrukteurin und arbeitet vorwiegend für karitative Organisationen.«
    »Eve Duncan … Ich habe schon von ihr gehört.« Er drehte sich um, als ein Mann mit einem dampfenden Styroporbecher Kaffee das Wartezimmer betrat. »Das ist Sergeant Ken Fox. Er meinte, Sie könnten ein bisschen Koffein gebrauchen.«
    »’n Abend, Ma’am.« Fox reichte ihr den Becher mit einem höflichen Lächeln. »Der ist schwarz, aber wenn Sie wollen, hole ich Ihnen gern einen mit Milch.«
    »Machen Sie einen auf guter Bulle, böser Bulle? Vergessen Sie’s.« Aber den Kaffee nahm sie an. Sie brauchte ihn. »Wie gesagt, ich wurde von einem Bullen großgezogen.«
    »Das war sicherlich Ihr Glück heute Abend«, sagte Manning. »Kaum zu glauben, dass Sie es geschafft haben, denen zu entkommen.«
    »Glauben Sie, was Sie wollen.« Sie trank einen Schluck Kaffee. »Kriegen Sie lieber raus, ob Mike durchkommen wird. Die Krankenschwestern haben versucht, mich mit allen möglichen nichts sagenden Floskeln zu trösten, und ich weiß nicht, ob ich ihnen glauben soll. Aber mit Ihnen werden sie reden.«
    »Sie nehmen an, dass er gute Chancen hat.«
    »Nur Chancen?«
    »Ihm wurde in den Brustkorb geschossen und er hat eine Menge Blut verloren.«
    »Ich weiß.« Sie befeuchtete ihre Lippen. »Ich hab versucht, die Blutung zu stoppen.«
    »Das haben Sie sehr gut gemacht. Die Ärzte sagen, Sie hatten ihm womöglich das Leben gerettet. Woher wussten Sie, was Sie zu tun hatten?«
    »Ich hab vor drei Jahren eine Ausbildung zur Rettungssanitäterin gemacht. Das kann man immer brauchen. Manchmal begleite ich meine Freundin Sarah Logan, die mit Spürhunden arbeitet, in Katastrophengebiete.«
    »Sie scheinen ja alle möglichen Talente zu besitzen.«
    Sie zuckte zusammen. »War das sarkastisch gemeint? Das kann ich im Moment wirklich nicht gebrauchen. Ich weiß, Sie tun nur Ihre Pflicht, aber lassen Sie mich in Frieden.«
    »Ich wollte Sie nicht einschüchtern.« Manning verzog das Gesicht. »Gott, sind Sie abweisend.«
    »Auf meinen Freund ist geschossen worden. Ich glaube, ich habe ein Recht, abweisend zu sein.«
    »Hören Sie, wir gehören zu den Guten.«
    »Das ist manchmal schwer auseinander zu halten.« Sie warf ihm einen kühlen Blick zu. »Außerdem haben Sie mir noch gar nicht Ihren Ausweis gezeigt. Lassen Sie mal sehen.«
    »Tut mir Leid.« Er zog seine Marke aus der Brusttasche. »Mein Fehler. Zeigen Sie ihr Ihren Ausweis, Fox.«
    Jane sah sich die Ausweise genau an, bevor sie sie zurückgab. »Also gut, bringen wir es hinter uns. Ich werde später eine offizielle Aussage machen, aber jetzt sage ich Ihnen schon mal, was Sie unbedingt wissen müssen. Es war zu dunkel in der Straße, um den ersten Mann zu erkennen, der auf mich losgegangen ist. Aber als ich die Scheinwerfer eingeschaltet habe, konnte ich den Mann, der auf Mike geschossen hat, genau sehen.«
    »Würden Sie ihn wiedererkennen?«
    »Darauf können Sie Gift nehmen.« Sie biss sich auf die Lippe. »Kein Problem. Den werde ich nie wieder vergessen. Lassen Sie mir
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