Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege
Autoren: Loren Coleman
Vom Netzwerk:
Bordstein auf die Straße glitt, fort von der wütenden Menge und durch die Straßen Schlesiens davon. Sein Leibwächter nahm auf der zum Heck des Wagens blickenden Sitzbank Platz, dem korpulenten Mann neben Michael gegenüber, der im Fonds des Schwebers auf sie gewartet hatte.
Es war Drew Hasek-Davion, Michaels Boss. Der übergewichtige Mittvierziger wirkte eher wie ein altmodischer Ausbeuter denn als der Besitzer des Blackstar-Stalls. Darüber hinaus trug er noch einen öligdünnen Schnurrbart zur Schau, der seinem Gesicht ein rattenähnliches Ausehen verlieh. Michael grinste ihn an und erwartete ein Lob für seinen Auftritt.
»Was sollte das mit dem Landei?«, fragte HasekDavion scharf.
»Eine Anspielung auf seinen Namen«, erklärte Michael. »Spätestens morgen hat er den Spitznamen weg. Außerdem soll es die Assoziation mit dem Solaris-Slangwort auffrischen.
»Ein Bauer ist ein Krieger, der einen Trecker steuert.«
Drew verstand. »Ein Mech, der den Arena-Auftritt nicht wert ist. Oder in der Umkehrung ein Krieger, der seinen Mech nicht wert ist.« Er nickte. Gelbe Zähne wurden sichtbar, als er kurz lächelte, aber die Geste erstarb fast im selben Augenblick. »Und die Informationen über Paulsons Sauferei und Bauers Versagen in der Ausbildung?«
»Alles die reine Wahrheit und aus meiner eigenen Tasche bezahlt.«
Drew runzelte die Stirn, nickte aber wieder. »In dem Falle, gut gemacht.« Er klang nicht allzu überzeugt. Dann klopfte er mit dem vergoldeten Löwenkopf, der ihm als Knauf seines Gehstocks diente, an sein Bein. »Trotzdem solltest du die Planung mir überlassen, Michael.«
Searcy zuckte die Achseln. Drews Herablassung ärgerte ihn. »Ich wette meinen Anteil am Preisgeld für Tag Eins, dass Bauer die drei Prozentpunkte Quote wieder verliert, die ihm der Sieg über Paulson eingebracht hat.«
Er sah zu, wie auf Drews Gesicht Selbstgefälligkeit und Gewinnsucht mit der Möglichkeit rangen, über den Tisch gezogen zu werden. In der Zwischenzeit bog der Schweber nach Westen in die Narvikstraße ein, und Schlesien ging ins Liao-Viertel Cathay über. Schließlich zuckte Drew Hasek-Davion die Achseln. »Ich nehme nur Wetten an, auf deren Ergebnis ich Einfluss habe.« »Soll heißen, Sie haben lieber ein As im Ärmel.«
»Deshalb gehörst du mir, mein Junge.« Drew ließ sich nach hinten in die Polster sinken. »Versuche, das nicht zu vergessen.« Er machte eine Pause, um der verhüllten Drohung mehr Gewicht zu verleihen. »Glücklicherweise hast du dich wieder bezahlt gemacht, indem du Mr. Bauer mit einem Schlag niedergestreckt hast. Jetzt brauchst du den Streit morgen nur noch zu beenden. Und das schnell, so wie heute.«
Michael entschied, sich nicht mit Drew über dessen Ansicht anzulegen, dass der Favorit der Vereinigten Sonnen sein persönliches Eigentum war. Er hatte Michael zur Kämpferpersönlichkeit geformt und trainiert und den jungen Mann - und damit indirekt auch sich selbst - zur großen Hoffnung der Davion-Anhänger auf Solaris VII hochstilisiert. Episoden wie das heutige Interview halfen, dieses Image zu untermauern. Darüber hinaus hatte er Michael unter Vertrag, und für Krieger, die ein Interesse daran hatten, weiterhin auf Solaris VII anzutreten, kam das praktisch einer Besitzurkunde gleich. Und nichts wünschte sich Michael mehr, als zu kämpfen. Dazu war er hier auf der Spielwelt.
Weit beleidigender war für ihn jedoch die Andeutung, er könnte gegen einen Möchtegern wie Bauer verlieren, oder überhaupt gegen einen Lyraner. Soweit würde... konnte er es nicht kommen lassen. Das hätte alles in Frage gestellt, was er sich in den vergangenen drei Jahren erarbeitet hatte. Nein, sein erster ernsthafter Kampf erwartete ihn erst am dritten Tag, wenn er wahrscheinlich gegen Evelyn Czerny vom BromleyStall würde antreten müssen. Sie war die beste Kriegerin des Marik-Sektors und stand auf Platz 2 der Rangliste, fünf Plätze über Searcy. Sie konnte ein echtes Problem werden. Was Bauer betraf...
»Hat Ihr Mann eines der neuen leichten Gaussgeschütze auftreiben können?«, fragte Michael, und Drew nickte. »Dann tauschen wir das normale Gaussgeschütz meines Drachenfeuer gegen die leichtere Version aus und bauen die ECM-Phalanx aus. Danach wechseln wir die Autokanone gegen den Kaliber-12cm-Lauf einer Defiance Desintegrator aus. Bauer wird keine Zeit verlieren und zum Nahkampf aufschließen. Das ist die einzige Taktik, die er kennt, und ich werde es zulassen. Dann schieße ich seinen Lichtbringer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher