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BattleTech 16: Wolfsrudel

BattleTech 16: Wolfsrudel

Titel: BattleTech 16: Wolfsrudel
Autoren: Robert N Charrette
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Battle-Mech-Operationskommandos.
    Bei den Dragonern kommt es nicht selten vor, daß Abzeichen früherer Zugehörigkeit getragen werden, doch ich war überrascht, das Abzeichen eines Infanteristen auf der Uniform von Major Hanson Brubaker zu sehen. Er war noch kleiner als der Wolf, ein schlanker, frettchenhafter Mann, kaum die Sorte, die man bei den Schlammhüpfern erwartete. Dann sah ich das Abzeichen der Sonderaufklärungsgruppe und verstand. Auf seinem gegenwärtigen Posten war Brubaker mit Aufklärungsoperationen anderer Art beschäftigt. Er stand an der Spitze der Kontraktabteilung, jenem Zweig der Dragoner, der sich mit Verhandlungen, Rekrutierungen und Öffentlichkeitsarbeit beschäftigt.
    Als die Vorstellung beendet war, nahmen die Offiziere ihr Gespräch wieder auf. Es ging nicht um eine taktische Operation, wie ich gedacht hatte, sondern um Einzelheiten eines bestimmten Kontrakts. Ich hatte den zivilen Fächern nie große Aufmerksamkeit geschenkt, eine Unterlassung, die unter MechKriegern nicht ungewöhnlich ist. Erst jetzt wurde mir diese Lücke wirklich bewußt. Colonel Blake mußte meine Verwirrung bemerkt haben. Er beugte sich vor und lächelte. Eine Spur herablassend, fand ich, aber durchaus freundlich. »Kantovs Bataillon des Gamma-Regiments wird sich wegen Vertragsbruchs vor der Aufsichts- und Prüfungskommission für Söldnerfragen voll verantworten müssen.«
    »Stimmt nicht«, widersprach Parella aus den Tiefen seiner mürrischen Versunkenheit.
    »Haus Marik behauptet etwas anderes«, fuhr Blake fort. »Sie haben eine beträchtliche Beweisfülle. Das Urteil der Kommission wird sehr wahrscheinlich zugunsten Haus Mariks ausfallen.«
    »Das kann nicht sein! Es sind doch Dragoner«, platzte es aus mir heraus, was die Aufmerksamkeit der anderen auf mich lenkte.
    »Das kann nicht nur sein, es ist so, Blechgeburt«, sagte Chan harsch. »Kantov und seine Spießgesellen sind schuldig, und das könnte auch ein blinder ComStar-Akoluth sehen. Sie sind jetzt aus der Geschko raus, mein Junge. Sie werden noch einen Haufen Dinge sehen, die nicht sein können und trotzdem sind. Ich habe schon immer gesagt, die Brutkästen frieren die Hirnzellen ein. Ihr Blechgeburten seid alle gleich. Mann, ich erinnere mich da an…«
    »Lassen Sie’s gut sein, Pat.« Blakes Stimme enthielt einen Unterton von Müdigkeit, als seien Chans Klagen eine alte Leier. »Der junge gehört zu uns. Er hat noch keine Clan-Ausbildung erhalten.«
    Chan schüttelte den Kopf. »Die einzig wahre Ausbildung gibt das Leben selbst.«
    »Gönnen Sie dem Jungen ‘ne Pause, Pat. Sie waren auch mal jung.« Blakes Lächeln war unbeschwert. »Er wird es auch lernen.«
    »Besser, er lernt schnell.«
    Ich versuchte meiner Stimme einen festen Klang zu verleihen. »Das werde ich.«
    Chan starrte mich mit ausdrucksloser Miene an. Vor langer Zeit war er von seinen Truppen Steingesicht genannt worden. Ich fragte mich, ob es das Alter war, das seine Züge so knorrig und unheilverkündend gemacht hatte, oder ob sie schon immer eine so strenge Ausprägung gehabt hatten.
    Brubaker schlug mir auf die Schulter, womit er mich aus dem Gleichgewicht brachte. »Lassen Sie sich von dem alten Bock nicht unterkriegen, Cameron. Er ist selbst ein Musterbeispiel für die ClanAusbildung. Ein Musterbeispiel für ihr Versagen, frapos?«
    Zu meiner Überraschung ignorierte Chan Brubakers Bemerkungen und wandte sich an Colonel Wolf. »Ich bin immer noch der Ansicht, ein Auftauchen bei der Verhandlung ist schlecht für unser Ansehen in der Öffentlichkeit. Soll Kantov verfaulen. Es gibt keinen Grund, Jaime da mit reinzuziehen.«
    Brubaker schnaubte. »Das sagen Sie. Seitdem Sie das Mech-Op übernommen haben, sind Sie doch mit der Öffentlichkeit gar nicht mehr in Berührung gekommen. Ich überlasse Ihnen die Probleme Ihrer Abteilung, warum überlassen Sie mir dann nicht meine? Es ist von überragender Bedeutung, daß Jaime vor die Kommission tritt. Als Anführer der Dragoner ist der Colonel der letztendliche Kommandeur der fraglichen Einheit, eine Persönlichkeit, deren Erscheinen von der Kommission verlangt wird. Dies ist das erste Mal, daß die Dragoner wegen Vertragsbruchs vor die Kommission gerufen werden, und wenn der Colonel nicht erscheint, wird er all jenen Gerüchten neue Nahrung geben, die besagen, die Dragoner hätten die Einrichtung dieser neuen Kommission nur zu unserem eigenen Nutzen unterstützt. Unsere Kritiker würden ihre Behauptung bestätigt sehen, die Dragoner
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