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BattleTech 16: Wolfsrudel

BattleTech 16: Wolfsrudel

Titel: BattleTech 16: Wolfsrudel
Autoren: Robert N Charrette
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Sternenbunds.
    Diese Reputation nahm Schaden, als Jaime Wolf selbst enthüllte, daß die Dragoner ursprünglich als Spione für den Clan Wolf und letzten Endes für alle Clans gekommen waren, für jene Clans, die gerade die Innere Sphäre angriffen. Der Name ›Dragoner‹ wurde zu einem Fluch in den Mündern verzweifelter und verängstigter Menschen überall. Und wer wollte ihnen das verdenken? Jaime Wolf gab zu, ein Mitglied des Clan Wolf gewesen zu sein, desselben Clans also, der seinen Genossen vorausgeeilt war und die Welten der Inneren Sphäre verschlang wie die legendäre nordische Wolfbestie Fenris. Als die Horden der Clans Terra unaufhaltsam entgegenstrebten, konnten selbst die Freundschaftsbeteuerungen der Regenten der Inneren Sphäre die Feindschaft der gewöhnlichen Leute den Dragonern gegenüber nicht beschwichtigen.
    Erst nach der Belagerung von Luthien, der Hauptwelt des Draconis-Kombinats, gab es wieder einen Umschwung der öffentlichen Meinung zugunsten der Dragoner. Hanse Davion, der Herrscher des Hauses Davion und de facto Regent über das immer noch junge Vereinigte Commonwealth, eine durch Heirat geschmiedete Verbindung seiner eigenen Vereinigten Sonnen mit dem Lyranischen Commonwealth, befahl den Dragonern und anderen Söldnern, dem belagerten Kombinat beizustehen. Dieser Zug schockierte viele Menschen, diejenigen eingeschlossen, welche glaubten, daß die Jahrhunderte gegenseitigen Hasses eine Zusammenarbeit zwischen dem Vereinigten Commonwealth und dem Draconis-Kombinat selbst im Angesicht einer derart schweren gemeinschaftlichen Bedrohung wie der Invasion der Clans vereiteln würden. Nachdem die Dragoner eine Schlüsselrolle bei der Eindämmung der Clan-Flut vor Luthien gespielt hatten, begann der gewöhnliche Sphäroid zu glauben, wir hätten wahrhaftig mit unserer Vergangenheit gebrochen und unser Schicksal mit demjenigen der Innern Sphäre verknüpft. Wiederum waren Jaime Wolf und die Dragoner zu Helden geworden.
    In den alten Zeiten pflegte Jaime Wolf ein Spiel mit jenen zu spielen, die ihm noch nie zuvor begegnet waren. Als das Gesicht des Wolfes noch nicht so bekannt war, wurde ein Besucher immer zu einer ganzen Gruppe von Dragoner-Colonels geführt. Jaime Wolf befand sich unter ihnen, doch kein Zeichen hob ihn hervor, keine Namen wurden genannt, bis der Besucher reagierte. Mir wurde gesagt, daß die Leute normalerweise einen der anderen Colonels für den Anführer der Dragoner hielten. Meiner Ansicht nach ein Beweis für die Unterlegenheit des durchschnittlichen Sphäroiden. Doch die Gesichter galaktischer Helden werden letztendlich irgendwann publik und prägen sich selbst Hinterwäldlern ein, so daß das Spiel des Wolfs nicht mehr gespielt wird.
    Ich mußte an diesen Test denken, als ich sein Landungsschiff betrat. Ich wußte, ich wäre nicht wie so viele andere durchgefallen. Doch ich bin ja auch ein Dragoner. Wir sind dazu ausgebildet, unter die Oberfläche zu schauen und die Kraft einer Person zu spüren. Ich hätte die gemeißelten Züge und das stahlgraue Haupt- und Barthaar nicht vorher auf Holos sehen müssen. Ich hätte seinen kleinen Wuchs und schlanken Körperbau nicht zu kennen brauchen. Jaime Wolf war unverwechselbar, seine innere Kraft wurde von jedem wahren Krieger leicht erkannt, selbst wenn dieser mit seiner äußeren Erscheinung nicht vertraut war.
    Doch die Zeiten der Spiele waren lange vorbei. Die Dragoner hatten in harten, zermürbenden Schlachten gekämpft, von denen die Belagerung Luthiens nicht die unbedeutendste war. Wenngleich die Herrscher der Großen Häuser ihrem Glauben Ausdruck verliehen, daß wir nun endgültig ein Bestandteil der Inneren Sphäre waren, wußten wir doch genau, wo wir standen. Wir hatten den verdrehten Traditionen der Clans den Rücken gekehrt, doch die Innere Sphäre hatte uns längst noch nicht assimiliert. In einem feindlichen Sternenmeer waren wir auf uns allein gestellt. Nur der Planet Outreach gehörte uns, und wir würden mit aller uns zu Gebote stehender Kraft an ihm festhalten. Geschkos wie meine eigene waren ein Beweis unserer Entschlossenheit. Wie wir bei unseren Zeremonien sagen: Die Dragoner stehen, bis wir alle fallen.
    Der Posten, der mich am Ende der Rampe in Empfang nahm, prüfte meine Befehle, bevor er einen Fähnrich der Schiffsbesatzung rief. Dieser führte mich durch das Labyrinth der Gänge zu einer kleinen Kabine, wo ich meinen Seesack ablud. Die Kabine hatte drei weitere Kojen. Ich nahm noch einen zu niedrigen Rang
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