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BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

Titel: BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch
Autoren: Ardath Mayhar
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keine Luftunterstützung für einen Mechabwurf mehr liefern konnten. Wenn sie allerdings erst einmal aus dem Weg waren ...
    Valasquez strich sich mit den Handschuhen über die Schenkel. Aber sein Versuch, sich den Schweiß von den Handflächen abzuwischen, war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Er hatte noch nie mit einem Overlord zu tun gehabt. Sie waren riesig ... erschreckend, schwer bewaffnet und gepanzert, aber ...
    »Red Flight, hier spricht Red Leader. Tief durchatmen, Jungs. Wir haben sie exakt da, wo wir sie haben wollten. Bleibt cool und haltet die Formation. Auf meine Order ... drei... zwo ... eins ... drauf!«
    Der Sperber -Schwarm ging in perfekter Formation auf Vollschub und schwenkte auf die herankommenden Liao-Maschinen ein. Es waren definitiv sechs Jäger gewesen — die übliche Größe eines Gefechtsschwarms —, aber jetzt konnte Valasquez nur noch fünf entdecken. Er überlegte sich, ob er den Abtastbereich seiner Ortung erweitern sollte, entschied sich dann aber dagegen, weil er fürchtete, die bereits erfaßten Ziele zu verlieren. Konnte die fehlende Maschine eine Fehlfunktion gehabt haben? Bei einem Triebwerksausfall wurde ein Jäger hilflos ins All geschleudert, mit der Geschwindigkeit, die er zum Zeitpunkt des Ausfalls gehabt hatte. Die sechste Maschine war möglicherweise schon vor Stunden über dem Pol Follys in die Amtosphäre gestürzt und verglüht, so wie die leeren Treibstofftanks. Er dachte an den Piloten, ein kurzes Erschauern angesichts seines grausamen Todes.
    Die Davion Sperber schossen mit 3,5 g auf ihre Ziele zu.
    Uchita war nicht verglüht. Dreimal hatte sie ihren Kurs mit Hochandruckschüben korrigiert, ihren Jäger abgebremst und die von Radarimpulsen erfüllte Zone zwischen dem Dolchschwarm und den anfliegenden Davions hinter sich gelassen.
    Sie war noch immer außer Sichtweite, aber ihr Bordcomputer hatte mit grünen Linien Drahtgestellseiten- und -draufsichten ihrer Ziele auf Schirm Nummer Zwei gezeichnet, während ihr Hauptschirm die Keilformation des gegnerischen Schwarms zeigte. Auch ohne Computeridentifikation waren die Davion-Jäger ohne Schwierigkeiten zu erkennen — sechs gedrungene Sperber. Die beiden Lanzen der mittelschweren Martell-Lasergeschütze ragten wie die Fühler gedrungener grauer Insekten nach vorne. Entfernungsangaben flackerten über ihre Sichtprojektion. Ihre eigenen drei Kajuka 2-Laser hatten eine maximale Gefechtsreichweite von über 50000 Kilometern, aber sie war entschlossen, ihren Angriff bis zur letztmöglichen Sekunde zurückzuhalten. Sie war jetzt noch 12 000 Kilometer entfernt und rückte mit 300 Klicks pro Sekunde näher.
    Sie wählte eines der sechs Ziele aus und gab ihre Wahl in den Geschützcomputer ein. Hinter der schwarzen Maske ihres verspiegelten Helmvisiers waren ihre Lippen zu einer wilden Fratze verzogen, die sie für ein Lächeln hielt. Ich bring sie um!
    Raumgefechte entwickelten sich häufig zu einem ausgedehnten Schlagabtausch, der von Manöver und Gegenmanöver geprägt wurde. Laser, PPKs und Langstreckenraketen konnten auch über weite Entfernungen ihr Vernichtungswerk ausführen, aber die Zielerfassungs- und Waffenlenktechnologie war nicht mehr in der Lage, die damit verbundenen Entfernungen und Geschwindigkeiten zu verarbeiten. Dazu kam, daß ein lang anhaltender Waffeneinsatz die bereits von den zahlreichen Manövern aufgeheizten Maschinen schneller erhitzte, als die Wärmepumpen die Temperatur senken konnten. Erfahrene Piloten warteten, bis sie auf wenige tausend Kilometer an den Feind heran waren, bevor sie das Feuer eröffneten. Sie zogen es vor, beim schnellen Passierflug Treffer aus nächster Nähe zu landen, statt auf Treffer aus der Sicherheit größerer Entfernungen zu hoffen.
    Als Red Flight und Dolchschwarm einander passierten, wurde die Fluggeschwindigkeit von über 500 km/ sec noch durch den jeweiligen Schub in unterschiedlicher Richtung erhöht. Bei derartigen Geschwindigkeiten war das menschliche Reaktionsvermögen zu langsam, um Ziele auswählen oder Kursvektoren berechnen zu können. Hier regierten die Bordcomputer. Vier Sperber konzentrierten ihr Feuer auf eine Drossel. Die Panzerung an der breiten ovalen Scheibe der Jägertragfläche glühte weiß auf, als unsichtbare Strahlenbündel aus kohärentem Licht mehrfache Treffer erzielten, und die Drossel war schnell von einem Nebel aus kondensierenden Metalltröpfchen umgeben. Ihr Gegenangriff traf einen Jäger und riß tiefe Narben in Rumpf und
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